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Jagt das rote Geister-Auto!

Jagt das rote Geister-Auto!

Titel: Jagt das rote Geister-Auto! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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weiterfuhren.
    Werde diesen Hagen um ein Glas Wasser
bitten für Gaby, nahm er sich vor.
    Doch das war leider nicht möglich, wie
sich zeigte, als sie die Adresse erreichten.
    Marga Heinze stand vor der Haustür des
Bungalows und schrieb etwas auf einen großformatigen Briefumschlag, den sie
dann in den Briefkasten steckte.
    Sie bemerkte die vier TKKG-Freunde,
winkte, griff nochmal in den Briefkasten-Schlitz und kam heran.
    „Wir sind nicht zufällig hier, sondern
wollen zu Ihnen“, sagte Tim. „Der Abteilungsleiter Hagen macht wohl nicht auf?“
Marga lächelte. „Entweder er ist so schwer krank, daß er sich nicht zur Tür
schleppen kann. Oder er sitzt beim Arzt. Oder er nutzt das schöne Wetter, um
eine Stunde zu joggen.“
    Sie mag ihn nicht, dachte Tim. Merkt
man. Sie würde ihn auf den Mond schießen, wenn das ginge. Hagen scheint nicht
der netteste Kollege — und Vorgesetzte — zu sein. Margas Lächeln wirkte wie ein
Zähnefletschen.
    „Wenn ich mich krank melde“, meinte
Klößchen, „dann haue ich mich auch in die Falle. Ehrensache! Soweit käme es
noch: Die Firma anlügen, nur um eine Stunde zu joggen. Das kann man doch nicht
machen.“
    Marga hob die Achseln.
    „Gaby wäre eben beinahe überfahren
worden“, sagte Tim. „Dort an der Ecke. Ein roter Porsche kam im Tiefflug. Man
glaubt es nicht.“
    „Den habe ich gesehen, den Wagen“,
sagte sie und tätschelte Gaby mitfühlend die Hand. „Ich dachte, gleich rammt der
mein Auto.“
    Der Kleinwagen parkte am Bordstein. Im
Heckfenster lag ein Strohblumenstrauß.
    „Gibt es keine Frau Hagen?“ Tim deutete
zum Bungalow. „Nein. Er ist Einzelmensch, wie er es nennt“, erwiderte Marga. „Ich
kann nicht warten. Ich muß zur Firma zurück. Aber ihr möchtet doch was?“
    Tim nickte. „Wissen Sie, wir sind bei
der Bruchseidl-Adresse gewesen, eben, und haben durch das Fenster in die Garage
geguckt. Wegen des Ferraris. Es geht um einen Foto-Wettbewerb, der zur Zeit an
unserer Schule läuft. Sportwagen der Spitzenklasse sollen abgelichtet werden.
Wagen mit städtischem Kennzeichen. Wer die meisten Fotos vorlegt, gewinnt. Der
Bruchseidl-Ferrari wäre die Krönung unserer bisherigen Ausbeute. Wenn wir von
dem ein Foto machen — so wie er in der Garage steht, wäre der Sieg unser.“
    Marga nickte. Interesse zog in ihrer
Miene auf.
    „Ich kann euch eins der Fotos leihen
aus meinem Büro.“
    „Sehr nett von Ihnen“, lobte Tim. „Aber
leider nutzlos. Es werden nur Fotos zugelassen, auf denen auch ein Schüler zu
sehen ist. Wir wollten Gaby links neben das Heck stellen. Das gibt dann was
her.“
    „Reicht denn das Licht aus — in der
Garage?“
    „Wir blitzen.“
    Das leuchtete Marga ein.
    „Es geht nun darum, daß das Garagentor
mal kurz geöffnet wird“, sagte Tim. „Nur für eine knappe Minute. Können Sie uns
da helfen? Sie sagten ja schon, daß niemand den Schlüssel hat. Aber vielleicht
gibt es einen anderen Weg.“
    Marga überlegte. Das dauerte eine
Weile. Der braunäugige Blick strich über die Gesichter.
    „Also“, hob sie dann an, „weil es für
euch so wichtig ist... Aber ihr dürft niemandem was sagen. Ich verrate auch nur
euch, was ich vom Oberbuchhalter Rode gehört habe — zufällig. Zu irgendwem
sonst hätte ich da kein Vertrauen.“
    Hört sich geheimnisvoll an, dachte Tim.
    „Paul Rode erzählte“, fuhr Marga fort, „daß
der Garagenschlüssel nicht in Bruchseidls Villa sei, sondern in einem Versteck
bei der Garage.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Unser oberster Chef hat so
merkwürdige Gewohnheiten. Er läßt den Garten verwildern. Den Hausschlüssel legt
er in seinen Schreibtisch im Büro, wenn eine längere Reise angetreten wird.
Alle die teuren Anzüge, die er — Bruchseidl — nicht mitnehmen kann, bringt er
in die Reinigung. Dort hängen sie dann und hängen, weil er das Abholen vergißt.
Das mit dem Garagenschlüssel hat natürlich einen Grund. Dr. Frey und Rode
dürfen — wann immer sie wollen — den Jeep benutzen, der dort ebenfalls steht.
Meines Wissens haben sie davon noch keinen Gebrauch gemacht. Aber sie finden es
natürlich ganz toll, daß der Chef sie auf diese Weise auszeichnet. Deshalb
wissen auch nur die beiden, wo der Schlüssel versteckt ist. Mich“, fügte sie
hinzu, „zeichnet Bruchseidl ebenfalls aus. Ich darf sein Haus jeden Samstag
durchlüften. Deshalb liegt der Schlüssel im Chefzimmer-Schreibtisch.“
    „Würden Sie uns empfehlen, daß wir Dr.
Frey oder Rode nach dem Schlüssel

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