Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagt das rote Geister-Auto!

Jagt das rote Geister-Auto!

Titel: Jagt das rote Geister-Auto! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
der
Ferrari-Motorhaube, und aller Augen richteten sich auf die Dellen am rechten
Kotflügel. Tiefe Kratzer waren dort zu sehen — auch vorn: rund um den
Scheinwerfer.
    Tim flankte hinüber auf die andere
Seite.
    „Hier ist kein Kratzer“, stellte er
fest. „Logo! Die Radfahrer, die gerammt wurden, fuhren auf der rechten Seite.
Nie von vorn, sondern immer von hinten hat er sie auf die Hörner genommen, der
Geisterfahrer. Deshalb ist der Wagen nur auf der rechten Seite beschädigt.“
    „Toll, daß wir den Schlitten gefunden
haben“,meinte Karl. „Das Mordinstrument können wir sicherstellen. Jetzt fehlt
noch der Geisterfahrer.“
    Tim öffnete die Fahrertür und stieg
ein.
    Die Sitze waren mit weichem Leder
überzogen. Das Armaturenbrett bestand aus edlem Holz.
    Tim stieg wieder aus, nachdem er den
Zündschlüssel vergebens gesucht hatte.
    Als er zu seinen Freunden hinübersah,
entdeckte er an einem kleinen Fenster auf der anderen Seite des Jeeps eine
leere Blechbüchse, die ehemals Ölsardinen enthalten hatte. Sie lag auf dem
Fensterbrett — mit der Öffnung nach unten.
    „Karl, sieh doch mal unter der
Blechbüchse nach. Die liegt ziemlich sinnlos dort rum, also nicht von ungefähr.“
    Karl quetschte sich zwischen Rückwand
und Jeep durch, was Klößchen nicht geschafft hätte, und nahm die Blechbüchse
auf.
    „Mich haut’s von den Einlegesohlen! Das
ist ein Zündschlüssel.“
    „Wir haben eine Glückssträhne“, freute
sich Gaby.
    Karl brachte den Schlüssel.
    Tim stieg abermals in den Wagen und stellte
fest, daß Schlüssel und Zündschloß wie für einander geschaffen waren.
    Den Motor ließ der TKKG-Häuptling nicht
an. Das verkniff er sich, obwohl es natürlich in den Fingern juckte.
    Mit sattem Schmatz fiel die Fahrertür
zu.
    „Also“, sagte Tim, „der unbekannte
Geisterfahrer benutzt Bruchseidls Ferrari. Ohne Wissen und Einverständnis des
Firmen-Chefs. Das können wir voraussetzen. Wer ist der Unbekannte? Jemand, der
die Verstecke der beiden Schlüssel kennt? Da kämen vor allem Rode und Dr. Frey
in Frage. Theoretisch. Aber ich glaube nicht, daß sie’s sind.“
    „Wieso nicht?“ fragte Klößchen.
    „Bruchseidl kehrt demnächst zurück,
sieht dann, was mit seinem Wagen los ist und verständigt die Polizei. Dein
Vater, Gaby, zählt zwei und zwei zusammen. Schon ist alles klar, und sowohl
Rode als auch Frey sind die einzigen Verdächtigen. Wenn einer von ihnen der
Geisterfahrer ist, ließe sich das nachweisen. Weil der für 20 oder 21 Tatzeiten
kein Alibi haben kann. Aber so blöd sind diese Herren nicht. Deshalb — nein!
Die beiden scheiden aus.“
    „Also muß es noch jemanden geben“,
pflichtete Karl bei, „der hier Bescheid weiß. Ob Leo Zeckel vielleicht gar
nicht einbrechen wollte, sondern...“
    „Halte ich für unwahrscheinlich“, wurde
er von Tim unterbrochen. „Der Geisterfahrer ist nur abends und nachts
unterwegs. Leo Zeckel war mittags hier. Und sein Interesse galt — das habe ich
deutlich bemerkt — der Villa. Leo wollte einbrechen. Da wette ich.“
    „Was machen wir jetzt?“ fragte
Klößchen.
    „Ist doch klar. Diese Garage wird für
den Geisterfahrer zur Falle. Wir werden hier lauern. Und sobald er kommt,
schnappen wir ihn. Dann übergeben wir ihn deinem Vater, Gaby, und sacken die
Belohnung ein. Du, Karl, fängst gleich nach dem Abendessen mit dem
Wacheschieben an. Wenn du dich hinter dem Strauch dort versteckst, bist du
unsichtbar. Willi und ich türmen spätestens um 22 Uhr aus der Penne. Eine
Viertelstunde danach sind wir hier.“
    „Ich brauche länger für die Strecke“,
protestierte Klößchen. „Dann kommst du eben nach.“ Tim sah seine Freundin an. „Wir
hätten dich ja gern dabei. Aber dann müßten wir deine Eltern belügen. Das halte
ich für ungut. Ist schon schlimm genug, daß wir mit unseren Erkenntnissen nicht
gleich zu deinem Vater rennen. Aber ich bin nun mal fürs Selbermachen.“
    „Dein Plan enthält eine gefährliche
Fahrlässigkeit“, wandte Karl ein. „Was ist, wenn dieser wahnsinnige
Verkehrsteilnehmer schon um acht oder neun aufkreuzt? Ich allein kann ihn
wahrscheinlich nicht überwältigen. Also krallt er sich die Kiste, heizt los und
findet sein nächstes Opfer.“
    Tim grinste. „Du glaubst doch nicht im
Ernst, daß wir den Original-Zündschlüssel wieder unter die Blechbüchse legen.
Nee. Der kriegt ab sofort seinen Platz in meinem Brustbeutel. Unter der Büchse
verstecken wir... Wer hat einen Sicherheitsschlüssel bei

Weitere Kostenlose Bücher