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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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mit den Schnäbeln nach ihren in zärtlicher Zuneigung ausgestreckten Händen. Agata ließ sie gewähren, ignorierte den Schmerz und das Blut, das aus ihren Händen quoll. Der Falke jedoch zuckte erschrocken zusammen und grub die Klauen noch tiefer in ihre Schulter.
    »Rein mit ihm«, sagte Agata, ohne sich umzudrehen.
    Noch bevor Jake wusste, wie ihm geschah, wurde er auf den Käfig zugeschleift. Sein Herz schlug wie wild. In letzter Verzweiflung drehte er den Kopf und rief in Caspars Richtung: »Was weißt du über meinen Bruder!«
    Der Junge lachte nur und beobachtete mit Genugtuung, wie Jake in die Voliere gestoßen wurde.
    Mit einem Klirren fiel die schwere Eisentür ins Schloss, und Jake fuhr entsetzt herum, die Arme schützend über den Kopf erhoben. Erst als die Geier sich gegen das Gitter vor ihm warfen, begriff er, dass er sich in einem abgetrennten Teil des Käfigs befand – was sich zweifellos bald ändern würde. Wie benommen taumelte Jake ein paar Schritte zurück und stolperte über etwas. Er blickte auf den Boden und sah einen Haufen menschlicher Knochen dort liegen, abgenagt bis auf ein paar letzte Fetzen verwesenden Fleisches. Jake schauderte: Gestern, als er den grausigen Kadaver vom Dach aus gesehen hatte, war noch mehr übrig gewesen. Er beugte sich vornüber und hätte sich beinahe erbrochen – sehr zu Caspars Vergnügen, der strahlend in die Hände klatschte.
    »Mach dir keine Sorgen, du bist auch bald dran«, sagte Agata und trat vor ihn ans Gitter. »Sobald wir vom Circus Maximus zurück sind … Und bis dahin werden meine Lieblinge hier so richtig hungrig sein.«
    »Was wisst Ihr über das Schicksal meines Bruders?«, wiederholte Jake seine Frage, doch Agata ging ohne ein weiteres Wort hinaus.
    »Euer Plan ist zum Scheitern verurteilt!«, rief Jake ihr hinterher. »Die anderen sind Euch um zehn Schritte voraus!«
    Agata drehte sich noch einmal um. »Caspar hatte recht«, flüsterte sie mit eisiger Stimme. »Du bist noch dümmer, als du aussiehst. Dass das Büro irgendwo unter dem Forum Romanum ist, wussten wir bereits. Du warst es, der uns den genauen Ort verraten hat. Schon in weniger als zehn Minuten werden deine Mitstreiter allesamt tot sein – deine inkompetenten Freunde genauso wie diese undankbare Verräterin, die einmal meine Tochter war.«
    Alle Furcht fiel von Jake ab, und eine eherne Ruhe machte sich in ihm breit. »Topaz war nie Eure Tochter«, erwiderte er. »Sie hat sich nur an Euch herangemacht, um Euch auszuspionieren. Das ist alles.«
    Agata bleckte die Zähne vor Wut, und ihre Wangen röteten sich für einen winzig kleinen Moment. »Bereite dich auf den Tod vor, junger Narr«, zischte sie, nahm Leopardos Arm und schritt hinaus.
    »Ich kann’s kaum erwarten«, höhnte Caspar noch im Gehen. »Je dümmer das Opfer, desto schöner das Spektakel!« Dann schlug er die Tür hinter sich zu.
    Jake war allein. Nur die Geier streckten gierig die Hälse zwischen den Gitterstäben hindurch und schnatterten aufgeregt, als wären sie schon dabei, die kommende Mahlzeit unter sich aufzuteilen.
    »Ihr macht mir keine Angst!«, schrie Jake sie an. Das war gelogen, aber es half ihm ein bisschen über seine Furcht hinweg, und er probierte es gleich noch einmal. Diesmal brüllte er aus vollem Hals, und die Tiere flogen erschrocken auf, kehrten aber schon wenige Augenblicke später wieder an ihren alten Platz zurück.
    »Gut gemacht, Iake«, krächzte eine Stimme vom anderen Ende seines Gefängnisses.
    Jake fuhr herum. »Lucius …?« Erst jetzt sah er die zusammengekauerte Gestalt in der Ecke und ging darauf zu. Als Lucius den Kopf hob, blieb Jake erschrocken stehen. Der tapfere Kämpfer war nur noch ein Schatten seiner selbst, am ganzen Körper zerschunden und verschorft, das Gesicht grün und blau. Ein Auge war so stark zugeschwollen, dass es kaum noch als solches zu erkennen war.
    »Was Nathan wohl sagen, wenn er mich so sehen?«, sagte Lucius mit einem gequälten Lächeln. »Endlich er der Hübschere von uns beiden, wie?«
    Trotz ihrer verzweifelten Lage musste Jake lachen. Er beugte sich über den Kämpfer und umarmte ihn.
    »Au! Rippe gebrochen …«, stöhnte Lucius.
    »Oh, tut mir leid.« Jake setzte sich neben ihn. »Es ist so schön, dich zu sehen, lebendig und … beinahe wohlauf.«
    Jetzt war es Lucius, der lachen musste.
    Die Geier begannen wieder, sich gegen die Gitterstäbe zu werfen, und erinnerten die beiden an das unangenehme Schicksal, das sie erwartete.
    »Seit

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