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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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deutete auf die Galeeren. »Entsprechend hoch ist die Militärpräsenz hier.« Er überlegte kurz. »Eigentlich ist sie überall im Römischen Reich hoch«, fügte er hinzu.
    Plötzlich plusterte Mister Drake angriffslustig das Gefieder.
    »Was hast du denn, Kleiner?«, fragte Charlie.
    »Was er hat? Schau mal rüber zum Hafen!«, keuchte Jake.
    Ein Trupp Soldaten in Lederharnischen mit Federn auf den Schultern und bronzenen Vogelmasken kam im Laufschritt in ihre Richtung.
    »Die Hydra!«, rief Nathan. »Woher kommen die auf einmal? Sie schneiden uns von der Avatara ab!« Er hatte kaum zu Ende gesprochen, da durchschlug ein Pfeil die Melonen-Mais-Erfrischung in seiner Hand, und alles spritzte auf Nathans Weste. »Jetzt reicht’s!«, rief er entrüstet, aber schon sahen sie aus der Gegenrichtung weitere Soldaten heraneilen.
    »Kopf runter!«, brüllte Jake, als die nächste Salve auf sie niederging. Die Einheimischen stoben in wilder Panik auseinander, und Mister Drake verkroch sich unter Charlies Toga.
    »Da lang!«, bellte Nathan und rannte auf ein Gebäude mit einem ausladenden Eingangsportal zu. Mit hallenden Schritten liefen sie zwischen den Säulen hindurch, und Nathan riss die schwere Eingangstür auf. Leider verfing sich seine Weste am Türknauf, und als er weiterlaufen wollte, wurde er ruckartig nach hinten gerissen. Seine Füße wirbelten hoch in die Luft, er schlug flach auf den Rücken und schlitterte mehrere Meter über den nassen Steinboden im Inneren.
    »Verfluchtes Ding!«, schimpfte er und zog die Weste wieder gerade, dann blickte er auf.
    Vierzig Augenpaare starrten ungehalten zurück, alles Männer, die meisten davon alt und allesamt nackt. Einige planschten oder schwammen in dem großen Becken in der Mitte des Raums, andere lagen auf Handtüchern am Rand.
    »Verzeihung, edle Herren«, sagte Nathan höflich und senkte verschämt den Blick. »Ich bitte, die kleine Störung zu entschuldigen.« Dann eilte er den anderen hinterher.
    Da flog die Eingangstür schon wieder auf, und sechs Soldaten kamen mit gezogenen Schwertern hereingestürmt.
    Die Saunagäste sprangen von ihren Handtüchern auf und flohen an die gegenüberliegende Wand. Wer im Becken war, tauchte unter.
    »Schwerter?«, rief Nathan mit einem erfreuten Lächeln. »Das sieht mir schon eher nach einem mannhaften Wettstreit aus als diese feigen Pfeile!«
    Die Geschichtshüter zogen ihre Waffen, aber Lucius schüttelte den Kopf. »Besser kein Nahkampf: Sie haben Gift am Arm, und ihr geht schlafen.«
    Nathan und Jake blickten einander verwirrt an. Da deutete Charlie auf die eigenartig geformten silbernen Armreifen der Soldaten. »Ich glaube, er meint, diese Dinger sind keine Schmuckstücke, sondern enthalten irgendein Betäubungsmittel.«
    »Das ist nun wieder ganz und gar nicht sportlich«, beschwerte sich Nathan. »Weshalb sind uns die nicht schon beim ersten Mal aufgefallen?«
    »Im Lager wir sie nicht tragen«, erklärte Lucius. »Aber draußen immer.«
    »Zu schade, dass du deinen ausgerechnet heute nicht dabeihast«, erwiderte Nathan, dann rannten sie durch die nächste Tür in einen angrenzenden Flur.
    Die Soldaten preschten vor und schubsten die zitternden Badegäste beiseite, die wie Dominosteine in das Becken fielen.
    Der nächste Raum, den die Agenten erreichten, war die palaestra , die der körperlichen Ertüchtigung diente. Männer trainierten dort mit Gewichten und allerlei anderem Gerät.
    »Verzeihung«, sagte Jake, entriss einem der Athleten dessen Hantel und warf sie in Richtung der Tür, durch die sie gerade gekommen waren. Die anderen folgten seinem Beispiel, packten Sandsäcke, Disken und kleine Marmorbüsten, die in den Wandnischen standen, und schleuderten sie ihren Verfolgern entgegen. Manche trafen ihr Ziel, aber der größte Teil des Sperrfeuers zerschellte wirkungslos auf den Steinfliesen.
    Sie hasteten weiter durch das Labyrinth aus Gängen und Treppen und erreichten eine mit lieblichen Blumenmotiven verzierte Tür. Eine Matrone in einem weißen, kittelartigen Gewand stellte sich ihnen entgegen. »Vires interdicti sunt!«, keifte sie mit vor der Brust verschränkten Armen.
    »Was sagt sie?«, fragte Jake, während sie an ihr vorbeihasteten.
    »Für Männer verboten«, übersetzte Charlie mit einem Achselzucken.
    Sie rissen die Tür auf, und der Duft von teuren Ölen und Räucherwerk schlug ihnen entgegen. Eine ältere Frau, die sich gerade massieren ließ, hob empört den Kopf.
    »Wunderschönen guten Nachmittag,

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