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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Ärger fing schon vor einigen Monaten an, als eine arrogante Rothaarige namens Agata Zeldt in der Stadt auftauchte und nach einer Aufführung an Austerio herantrat, der mit Fico im nächsten Stück hätte spielen sollen. Sie bat Austerio, ihrem Ensemble beizutreten, und bot ihm eine beträchtliche Menge Geld. Sie würde ihn in Rom ganz groß rausbringen, versprach sie. Austerio weigerte sich jedoch standhaft, Fico Genaueres zu sagen. Dann verschwand Agata wieder, und Fico glaubte, die Sache hätte sich erledigt, bis sie gestern Abend unvermittelt auftauchte und Austerio mitnahm. Fico platzte vor Neid. Er sagte, wenn einer der beiden Ruhm und Schauspielerehren verdient hätte, dann er. Austerio ist sein ärgster Rivale, aber auch sein ältester Freund, müsst ihr wissen, und jetzt macht Fico sich die schlimmsten Sorgen, weil ihm irgendetwas an der Sache nicht geheuer vorkommt.«
    »Verzeihung, Agent Chieverley, sagtet Ihr nicht, wir hätten alle Informationen, die wir brauchen?«, fragte Nathan mit einer nach oben gezogenen Augenbraue. »Vielleicht ist mir ja etwas entgangen, aber ich sehe nicht, wie Agata die Weltherrschaft erringen will, indem sie zweitklassige Schauspieler rekrutiert.«
    »Und was ist mit Topaz?«, warf Jake ein. »War sie auch dabei?«
    »Nein«, sagte Charlie bedeutungsschwanger und blieb stehen. »Ihre einzige Begleitung war ein groß gewachsener junger Mann mit schulterlangem blondem Haar.«
    »Dann nichts wie weg hier«, erwiderte Jake. »Uns bleiben weniger als vierundzwanzig Stunden bis zu dem vereinbarten Treffen.«
    Sie liefen im Stechschritt zur Avatara und setzten sofort Segel. Als sie an Misenum vorbeikamen, bestaunte Jake die dort vor Anker liegende Flotte. Er zählte allein fünfundzwanzig große Kriegsgaleeren mit Rammsporn und drei Ruderdecks, dazu noch viele kleinere Schiffe der unterschiedlichsten Typen, die er nicht benennen konnte. Als sie weit genug vom Hafen entfernt waren, warfen sie den Dampfkessel an und erreichten am späten Nachmittag Ostia.
    »Näher kommen wir auf dem Seeweg nicht an Rom heran«, erklärte Charlie und steuerte auf den Hafen zu. »Wir haben noch zwanzig Meilen Landstraße zurückzulegen, was im ersten Jahrhundert nach Christus eine beachtliche Strecke ist. Ich schlage vor, wir gehen zum Forum und sehen uns dort nach einer Transportmöglichkeit um.«
    »Vielleicht könnten wir zuerst einen kleinen Imbiss zu uns nehmen«, widersprach Nathan und schaute gierig auf ein paar kleine Geschäfte neben dem Kai. »Das da drüben sieht mir ganz nach einem Eisstand aus. Wusste gar nicht, dass Speiseeis schon erfunden ist. Andererseits sind wir hier ja an der italienischen Riviera …«
    »Ich fürchte, Ihr irrt Euch, Agent Wylder«, seufzte Charlie. »Ihr könnt natürlich vor den Kaiser treten und ihn bitten, eine Expedition auszuschicken, um Euch aus den Apenninen etwas Schnee zu holen … Aber was wir da drüben sehen, ist pepones et melones , kaltes Melonenkompott mit Maisstärke. Nicht unschmackhaft und außerdem die einzige Erfrischung, die wir hier bekommen werden.«
    Sie legten an und marschierten schnurstracks auf den kleinen Stand zu, als ein bis oben hin mit tönernen Amphoren beladener Pferdekarren schlingernd auf sie zugejagt kam. Er verfehlte sie um Haaresbreite und krachte gegen eine Mauer.
    Lucius knöpfte sich wütend das alte Männlein vor, das an den Zügeln saß. Es entbrannte ein hitziger Streit, an dem sich mit wildem Knurren und Gebell auch der Hund des Fahrers beteiligte. Jake wollte schon dazwischengehen, bevor Lucius dem tattrigen Greis noch aus Versehen alle Knochen brach, aber da rief Charlie plötzlich: »Du meine Güte, ist der Mann etwa blind?«
    Jake sah genauer hin. Tatsächlich: Der Wagenlenker schaute eindeutig in die falsche Richtung, während er sich wortreich zur Wehr setzte.
    »Ein blinder Kutscher darf hier fahren?«, fragte Nathan kopfschüttelnd. »Die Welt ist verrückt geworden …«
    Lucius beruhigte sich schließlich. Der Karren fuhr ratternd weiter, und die vier konnten endlich ihren Imbiss holen. Er schmeckte ganz vorzüglich, und während Jake daran kaute, beobachtete er, wie zwei Galeeren unter kräftigen Ruderschlägen den Hafen verließen. Sie waren kaum hundert Meter weit entfernt, als sie die großen Segel setzten und in Richtung Südwesten abdrehten. Jake fragte sich, in welchen Teil des riesigen Römischen Reiches sie wohl unterwegs sein mochten.
    »Die Hauptstadt ist nicht mehr weit«, erklärte Charlie und

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