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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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abgehängt zu haben, aber halt lieber die Augen offen, nur für den Fall der Fälle. Ansonsten bleibt uns nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass sie das Büro in Rom noch nicht entdeckt haben und es dort einen funktionierenden Meslith-Schreiber gibt. Bis dahin: Mach’s dir ruhig bequem, wir fahren noch die ganze Nacht durch.«
    Jake betrachtete Gaius’ Hund, der den Kopf auf Lucius’ Brust gelegt hatte und ihn freundlich anblinzelte. Erst jetzt merkte er, wie sehr er Felson vermisste. Jakes Gedanken wanderten weiter zu seinen Eltern und der undurchschaubaren Oceane Noire und schließlich zu Topaz. Er hoffte inständig, dass er sie in Rom endlich wiedersehen würde. Ob sie es zum vereinbarten Treffpunkt schaffen würde? In welcher Verfassung sie wohl war? Dunkle Gedanken stiegen in ihm auf, und Jake beschloss, sich erst wieder den Kopf darüber zu zerbrechen, wenn sie in Rom waren.
    »Rom …«, flüsterte er. »Wir fahren ins alte Rom.« Erst jetzt, da sie beinahe dort waren, konnte Jake es so richtig begreifen. Die berühmte Stadt in einer Zeit zu sehen, als die antiken Gebäude noch intakt waren und keine Ruinen, sich unter ihren Bürgern zu bewegen, eine der berühmtesten Zivilisationen der Geschichte aus nächster Nähe zu erleben … Es war wie ein Wunder.
    Das alte Zugpferd mühte sich einen Hügel hinauf, und wenig später erreichten sie das dahinterliegende weite Tal. Kilometerweit erstreckte sich die Straße in einer schnurgeraden Linie vor ihnen. Begleitet vom Konzert der Zikaden fuhren sie in die Nacht. Charlie, Nathan und Jake wechselten sich an den Zügeln ab, der Duft von wilden Kräutern lag in der angenehm warmen Luft, und ein heller, zu drei Vierteln voller Mond strahlte hell am Firmament – es war wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Auf halber Strecke machten sie halt, füllten die Wasservorräte und das Öl der Lampen auf und tauschten das Pferd aus. Charlie versicherte dem gähnenden Tavernenwirt, dass Gaius den alten Gaul über alles liebte und ihn garantiert auf dem Rückweg wieder zurücktauschen würde. Dann setzten sie die Reise unverzüglich fort, denn sie hatten noch ein ganzes Stück vor sich.
    Ab und zu kam ihnen unterwegs ein anderes Gespann entgegen. Es dauerte jedes Mal eine halbe Ewigkeit, bis sie auf gleicher Höhe waren. Jake döste vor sich hin, lauschte eine Weile dem Klappern der Ladung auf dem anderen Gespann und schlief wieder ein. Nur einmal, als er ein charakteristisches metallisches Klirren hörte, hob er neugierig den Kopf. Der Fahrer des ihnen entgegenkommenden Wagens trug die Tracht der Mauren. Jake nickte ihm zu, und nach einem prüfenden Blick erwiderte der Mann die Geste. Seine Fracht – Teller, Becher und kleine Figuren aus Kupfer, Silber und Zinn – schimmerte im Mondlicht. Es war wie eine Begegnung außerhalb von Raum und Zeit, und Jake spürte einen eigenartigen Stich im Herzen.
    »Ich habe Krabben gekauft!«, rief Rose zur Villa hinauf und stieß mit dem Fuß die Gartentür hinter sich zu. »Ach, du meine Güte, was ist denn das?«, keuchte sie, als sie die Hunderte von Kerzen und Laternen erblickte, die Jupitus über die Terrassen verteilt hatte. »Ich wollte zwar keine lebenden«, fuhr sie fort und blickte unsicher auf den Inhalt ihres Korbes, »aber mein Latein ist wohl etwas eingerostet … Jupitus, bist du hier irgendwo?«
    Jupitus hob müde den Arm.
    »Nette Beleuchtung«, kommentierte Rose und ging hinüber zu seinem Liegestuhl. »Gibt es irgendwas zu feiern?«
    »Durchaus nicht«, erwiderte Jupitus kühl. »Ich will nur etwas sehen, wenn ich mich von diesem verfluchten Stuhl fortbewegen muss. Es sei denn, du möchtest, dass ich mir das andere Bein auch noch breche.«
    »Damit ich doppelt so viel Arbeit mit dir habe?«, gab Rose lachend zurück. »Bloß nicht.« Sie griff vorsichtig in den Einkaufskorb. »Wie du weißt, gibt es nicht viel unter der Sonne, vor dem ich mich fürchte, aber mit Krabbelgetier hatte ich schon immer meine Proble… Autsch!« Sie zog ruckartig die Hand zurück. Die Krabbe, die sich darin verbissen hatte, ließ los und landete auf Jupitus’ Brust.
    »Weg, weg da!«, japste Jupitus entsetzt und versetzte ihr einen Schlag mit dem Handrücken. Das Tier plumpste auf den Rasen und rannte im Zickzack über die Terrasse.
    »Bleib gefälligst da!«, rief Rose und nahm die Verfolgung auf.
    Jupitus beobachtete die wilde Jagd zunächst irritiert und dann mit wachsendem Vergnügen: Rose konnte das flüchtige Abendessen

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