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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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ebenso zutrifft. Wir glauben, dass er sein Leben verloren hat, als er seine Pflicht erfüllte, doch seine Leiche wurde nie gefunden. Die Wirren der Geschichte sind ein sehr unüberschaubarer Ort, wie du dir vorstellen kannst. Dort einen Vermissten aufzuspüren, ist äußerst schwierig.«
    Es entstand eine lange Pause, während der Jake versuchte, die neuen Informationen zu verdauen.
    Â»Was genau wollen Sie mir damit sagen?«, fragte er schließlich mit bebender Stimme. »Dass Philip vielleicht noch am Leben ist?«
    Â»Es ist zumindest möglich, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich«, erwiderte Galliana.
    Das war zu viel für Jake. Seine Lippen begannen zu zittern, sein Atem ging stoßweise, und schließlich konnte er die Tränen nicht länger zurückhalten.
    Als die drei anderen jungen Agenten seinen Schmerz sahen, kamen sie rasch zu ihm, und Topaz legte ihm einen Arm um die Schulter.
    Â»Ist ja gut«, sagte sie. »Es wird alles gut werden.«
    Jake nickte. »Schon okay«, sagte er unter seinen Schluchzern. »Mir fehlt nichts. Ich weiß selbst nicht, warum ich weine. Schließlich bin ich kein kleiner Junge mehr …« Mit einer schnellen Bewegung wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht.
    Â»Wenn du mit uns zusammen bist, musst du nicht so tun, als wärst du schon erwachsen«, tröstete sie ihn. »Wir verstehen voll und ganz, dass du durcheinander bist.«
    Â»Ich habe gerade kein Taschentuch einstecken, hast du eins?«, flüsterte Charlie Nathan zu.
    Nathan zögerte kurz, dann zog er ein mit feinster Rüsche verziertes Seidentaschentuch aus der Westentasche. »Chinesische Seide«, erklärte er, reichte es Jake und zuckte erschrocken zusammen, als dieser nicht ein-, sondern dreimal hineinschnäuzte.
    Â»Danke«, sagte Jake schließlich und hielt es Nathan hin.
    Â»Ich bitte dich«, protestierte Nathan, »es gehört dir. Behalt es als Andenken.«
    Nachdem Jake sich wieder beruhigt hatte, sprach Galliana weiter.
    Â»Es tut mir leid, dass diese Neuigkeiten über deinen Bruder dich so aus der Fassung gebracht haben. Tatsache ist, dass niemand von uns weiß, was genau geschehen ist, und vielleicht werden wir es nie erfahren. Aber deine Eltern sind nur deshalb wieder in die Dienste der Organisation getreten, um es herauszufinden, und ich hoffe, du verstehst das.«
    Jake nickte, und Galliana legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du musst ziemlich erschöpft sein. Norland wird dich in dein Gemach führen.« Mit diesen Worten brachte sie Jake zur Tür, wo Norland ihn bereits mit einem Lächeln erwartete.
    Jake wollte gerade den Prunksaal verlassen, da drehte er sich auf der Türschwelle noch einmal um. »Dieser Code Purpur, der verheißt nichts Gutes, oder?«, fragte er.
    Galliana war nicht die Frau, die ihre Worte in Watte packte: »Ich fürchte, er weist auf eine Bedrohung von katastrophalen Ausmaßen hin. Ich habe eine solche Situation nur ein einziges Mal erlebt, und die ging nicht gut aus.«
    Â»Und dieser Prinz … Zeldt oder wie auch immer sein Name war – was genau hat er getan?«
    Galliana blickte Jake kurz nachdenklich an und erklärte dann: »Das ist eine lange Geschichte. Für den Moment soll es genügen, wenn du weißt, dass einst alle Hüter zu den Guten gehörten. Vor langer Zeit stand Zeldts Familie noch im Dienst der Organisation, doch nun sind sie unsere Feinde.« Sie schwieg kurz. »Falls du dich entscheiden solltest, dich uns anzuschließen – was ich dir nur nach reiflicher Erwägung deinerseits empfehlen kann –, wirst du den Rest noch früh genug erfahren.«
    Jake nickte, doch Galliana war noch nicht fertig: »Noch ein Letztes, Jake. Wenn die Vergangenheit einmal passiert ist, müssen wir sie ruhen lassen. Unter keinen Umständen dürfen wir versuchen, sie zu verändern. Wir können die Toten nicht zurückholen, Kriege verhindern oder Katastrophen aufhalten, wenn sie bereits passiert sind. Wir können und sollten den großen Brand von London nicht verhindern und auch nicht den Untergang der Titanic , ganz gleich wie unsere Gefühle diesbezüglich auch aussehen mögen.« An dieser Stelle wurde ihr Tonfall todernst. »Die Geschichte ist heilig. Die Vergangenheit mag voller Schrecken sein, aber eines darfst du nie vergessen, Jake: Alles könnte noch tausendmal schlimmer sein. Das ist das Ziel,

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