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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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das Zeldt und seinesgleichen verfolgen – eine Welt voll unvorstellbarer Grausamkeit. Und um das zu erreichen, wollen sie die Geschichte zerstören.« Ihre Augen brannten nun regelrecht von einem inneren Feuer. »Das ist der Grund dafür, dass wir uns ihnen entgegenstellen: um neuerliche Schrecken zu verhindern, um zu schützen, was sich in unserer zerbrechlichen Vergangenheit ereignet hat. Dafür gibt es die Geschichtshüter.«
    Galliana gab Jake einen Moment Zeit, ihre Worte zu verdauen, dann sagte sie: »Und jetzt geh dich ein wenig ausruhen.«
    Jake nickte den anderen als Verabschiedung kurz zu.
    Â»Vergiss nicht, zum Kai zu kommen, wenn wir ablegen«, sagte Topaz mit einem Lächeln.
    Jake nickte noch einmal, dann wandte er sich um und folgte Norland zu seinen Gemächern.
    Galliana blickte den beiden noch einen Moment lang hinterher, dann schloss sie die Doppeltür und wandte sich wieder den drei Agenten zu, die bei den Fenstern warteten.
    Â»Kommandantin«, fragte Topaz, »worüber wolltet Ihr mit uns sprechen?«
    Galliana atmete einmal tief durch. »Es gibt noch eine weitere Anweisung bezüglich eures Einsatzes, und sie ist von größter Dringlichkeit. Sie richtet sich vor allem an Euch, Topaz, doch ist es ebenso wichtig, dass auch die anderen Teilnehmenden die Wichtigkeit verstehen …«

10

    Reiseziel A.D. 1506
    N orland geleitete Jake zu einem der Türme. »Wie Ihnen vielleicht bereits aufgefallen ist, gibt es schrecklich viele Stufen auf dieser kleinen Insel«, sagte er gut gelaunt und schnitt dabei eine Grimasse. »Uns Ältere hält das ganz schön auf Trab.«
    Â»Sie leben die meiste Zeit über hier, oder?«, fragte Jake höflich.
    Â»Hier und in London. Mister Cole hat mich gern in seiner Nähe. Damit ich aufpassen kann, dass er seinen Kopf nicht auf dem Nachttisch liegen lässt, wenn er in der Früh aus dem Haus geht.« Norland prustete laut los vor Lachen, und seine rosigen Wangen wurden noch röter. Jake fand den Scherz zwar nicht ganz so lustig wie der Butler selbst, lächelte aber freundlich.
    Â»Und Sie nehmen auch an den Einsätzen teil und reisen in andere Epochen der Geschichte?«
    Â»Ich? Oh, nein, Sir. Es gab Probleme mit meiner Tatkraft, als ich jünger war … Die Formen in meinen Augen, wissen Sie, ich sah nur Sechsen und Siebenen. Aber verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin zufrieden mit dem, was ich habe. Es ist wundervoll, zu den Geschichtshütern zu gehören, in welcher Funktion auch immer.«
    Da fiel Jake etwas ein, das er auf der Escape gehört hatte. »Sagten Sie nicht, Sie wären einmal in Österreich gewesen? Hätten Mozart auf dem Piano spielen hören …?«
    Â»Ach, du meine Güte, Sie haben aber ein gutes Gedächtnis, Sir! Sie haben selbstverständlich vollkommen recht, doch diese Gelegenheit sollte mein erster und einziger Einsatz als Geheimagent bleiben. Dennoch war es ganz wunderbar«, antwortete Norland, und seine Augen wurden feucht, als er an jene Tage zurückdachte. »All die Pracht und die Herrlichkeit am habsburgischen Hof, all die Bälle und Tänze und die hochgestellten Persönlichkeiten mit ihren gepuderten Perücken …« Er machte eine Verbeugung, als fordere er eine Hofdame zum Tanz auf, und wischte sich die Tränen der Rührung vom Gesicht.
    Â»So, hier wären wir«, sagte er schließlich, als sie vor einer schweren Eichenholztür angekommen waren. »Dieses hier war das Lieblingsgemach Ihrer Eltern. Sie waren ganz vernarrt in das Licht.« Er führte Jake in ein kleines, rundes, gleich unterm Dach eines der Schlosstürme gelegenes Zimmer. »Ich gehe davon aus, dass Sie vorhaben, später wieder nach unten zu kommen, um die anderen zu verabschieden. Bis dahin – fühlen Sie sich wie zu Hause.«
    Norland wandte sich zum Gehen und blieb im Türrahmen noch einmal stehen. »Da es mir gerade einfällt: Diese Sache mit der Entführung tut mir aufrichtig leid. Es war nicht böse gemeint.«
    Â»Schon in Ordnung«, gab Jake mit einem Zwinkern zurück. »War mal was anderes als diese langweiligen Freitagnachmittage.«
    Der Butler wirkte immer noch ein wenig bedrückt. »Sie verzeihen mir doch, oder? Ich habe nur meine Befehle befolgt, Sir, wie Sie sicherlich verstehen werden.«
    Â»Klar, vergeben und vergessen«, erwiderte Jake.
    Â»Tatsächlich? Sie sind ein

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