Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
Vom Netzwerk:
Augenschein zu nehmen.
    Irgendwie kam Jake sich seltsam vor in der neuen Montur, aber sie stand ihm, und er hatte das Gefühl, als wären seine Schultern darin ein wenig breiter.
    Â»Was ist mit einem Schwert oder so?«, fragte er hoffnungsvoll. Nathans extravaganter Degen mit dem reich verzierten Korb aus geschwärztem Silber war ihm nicht entgangen; außerdem waren Charlie und Topaz ebenfalls bewaffnet.
    Â»Hierfür scheint mir keine Notwendigkeit zu bestehen«, erwiderte Nathan kurz angebunden. »Schließlich wirst du nicht aktiv an dem Einsatz teilnehmen, nicht wahr?«
    Â»Trotzdem wird er eins brauchen«, widersprach Charlie. »Wenn er ohne geht, würde das viel zu sehr auffallen.«
    Nathan schnaubte verärgert. »Wenn das so weitergeht, kann ich euch ja gleich meinen ganzen Besitz vermachen«, murmelte er und öffnete einen weiteren Schrankkoffer. Mindestens ein Dutzend verschiedener Hieb- und Stichwaffen fanden sich in die mit Samt ausgeschlagene Truhe eingebettet. Bei dem Anblick begannen Jakes Augen unwillkürlich zu leuchten, und seine Hand streckte sich wie von selbst nach der imposantesten von allen aus: einem zweischneidigen Duelldegen, dessen Korb in Form eines Drachenkopfes gestaltet war.
    Â»Kommt überhaupt nicht infrage«, protestierte Nathan und wischte Jakes Hand beiseite. »Diese Waffe ist nur für besondere Gelegenheiten.« Als Ersatz bot er ihm das hässlichste Stück aus der ganzen Sammlung an: ein plumpes Kurzschwert. »Schon mal eins in der Hand gehabt?«, fragte er und hielt es Jake vorsichtig hin.
    Â»Selbstverständlich. Im Fecht-Klub in der Schule. Gehört zum Pflichtprogramm«, schwindelte der und versuchte, mit einem besonders schnell geführten Stoß anzugeben. Das Schwert entglitt seinem Griff, flog quer durch die Kajüte und blieb zitternd in der hölzernen Schiffswand stecken.
    Ohne eine Miene zu verziehen, zog Charlie das Schwert behutsam wieder heraus und reichte es Nathan, der es – denkbar wenig beeindruckt von Jakes Schwertkünsten – zurück in die Scheide steckte und den Gurt um Jakes Hüfte befestigte. » Da gehört es hin, und da bleibt es auch«, erklärte er. »Als modisches Accessoire, verstanden?«,
    Â»Und was ist das?«, fragte Jake und griff nach einem Lederbeutel mit falschen Bärten darin, der halb offen neben Nathans Schwertkoffer lag.
    Diesmal war es Charlie, der Jakes Hand zur Seite wischte.
    Â»Ne touche pas!« , rief Nathan in affektiertem Französisch. »Diese Sammlung von Rattenschwänzen ist sein ganzer Stolz. Ich persönlich ziehe es ja vor, mich au naturel in die Höhle des Löwen zu begeben« – Nathan kniff die Augen zusammen und zog eine Braue nach oben – »und mich allein durch mein Mienenspiel zu verkleiden.«
    Â»Du weißt genauso gut wie ich, Nathan, dass diese ›Rattenschwänze‹ dir mehr als einmal das Leben gerettet haben«, erwiderte Charlie kopfschüttelnd, knotete den Beutel zu und befestigte ihn an seinem Gürtel.
    Jake konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Es war unglaublich, wie sehr Charlie mit seinen nur vierzehn Jahren einem kauzigen alten Besserwisser glich.
    Â»Zeit für eine Bestandsaufnahme, würde ich sagen«, meinte Charlie und hielt einen Spiegel hoch.
    Jake musste zweimal hinsehen, um den kühnen Abenteurer, der ihm da ins Gesicht schaute, als sein Spiegelbild zu erkennen.
    Unter einer gleißenden Morgensonne segelte die Campana weiter durch das stille Mittelmeer, und über die Mittagszeit heizte sich die Luft schier unerträglich auf, bis Helios sich am Nachmittag endlich anschickte, träge wieder gen Horizont zu sinken.
    Jake genoss den Duft der Meeresluft und schaute hinaus auf die Wellen. Sein Blick wanderte hinunter zu seinem Kurzschwert, dann drehte er flink den Kopf, um sicherzugehen, dass niemand ihn beobachtete, und zog es verstohlen aus der Scheide.
    Â»Halte ein, Schurke!«, rief er und reckte die Spitze der Waffe einem unsichtbaren Feind entgegen. »Ich bin es, Jake Djones aus Greenwich …«
    Jake verstummte. Irgendetwas stimmte noch nicht ganz.
    Â»Ich bin es, Jake Djones«, hob er erneut an, »Spezialagent des Geheimdienstes der Geschichtshüter, Beschützer der Guten, Nemesis alles Bösen. Sprich dein letztes …«
    Wieder verstummte er abrupt, denn Charlie und Mr Drake lugten hinter dem Mast hervor und

Weitere Kostenlose Bücher