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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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rief er breitbeinig dastehend.
    Jake kam mühsam auf die Beine und hob die Hände über den Kopf.
    Â»Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?«, fragte Nathan wütend und schlug mit der Faust auf den Tisch.
    Jake stand in der Kombüse und blickte nervös zwischen drei ihn unfreundlich anstarrenden Augenpaaren hin und her (insgesamt waren es vier, wenn man Mr Drake mitzählte). Topaz und Charlie hatten, wie Nathan, Garderobe aus dem sechzehnten Jahrhundert angelegt. Topaz sah umwerfend aus in dem cremefarbenen Seidengewand mit dem rechteckigen Kragenausschnitt und den Trompetenärmeln. Charlie, der, egal was er anzog, immer aussah wie ein etwas verrückter Wissenschaftler, trug ein Wams und eine Strumpfhose mit kleinen roten Karos darauf, dazu ein Filzbarett mit angesteckter Feder.
    Â»Denkst du, das alles hier wäre nur ein Spiel?«, tobte Nathan. »Wir sind auf dem Weg zu einem Einsatz. Es stehen Menschenleben auf dem Spiel. Nicht nur Menschenleben, ganze Zivilisationen!«, fügte er mit extra viel Pathos hinzu.
    Â»Ich wollte nur …«
    Â»Du wolltest nur was?«
    Nathan war nicht wiederzuerkennen. Er hatte nichts mehr von dem gut gelaunten Charmeur, den Jake bei seiner Ankunft kennengelernt hatte.
    Â»Ich wollte nur meine Eltern finden.«
    Â»Das ist nicht deine Aufgabe«, erwiderte Nathan. »Wir müssen ihn zurück zur Insel bringen«, sagte er nachdrücklich zu den anderen.
    Â» Ce n’est pas possible . Wir sind kaum noch zwanzig Seemeilen vom Horizontpunkt entfernt.« Topaz deutete auf den Konstantor, der über dem Esstisch hing. »Wir verlieren einen ganzen Tag.«
    Â»Nun, daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern. Er würde nur alles vermasseln. Charlie, wende das Schiff!«
    Â»Topaz hat recht. Wir verlieren einen ganzen Tag«, entgegnete Charlie und ging zur Kochstelle zurück, wo er drei Pfannen gleichzeitig auf dem Feuer hatte. Mit einer schnellen Bewegung aus dem Handgelenk wendete er die in einer davon schmorenden Champignons.
    Wieder schlug Nathan zornig auf den Tisch. »Ein Frischling wie er kann noch keine so weite Reise machen! Es geht hier nicht um einen kleinen Spaziergang ins Jahr 1805, sondern um einen Sprung über mehr als drei Jahrhunderte hinweg. Wenn er explodiert, sind wir alle geliefert!«
    Jake blickte Nathan entsetzt an. Hatte er tatsächlich soeben »explodiert« gesagt?
    Â»Und außerdem, seht ihn euch doch an«, wetterte Nathan weiter. »Er trägt eine Schuluniform. Könnte etwas auffällig sein, meint ihr nicht?«
    Â»Ach, komm schon. Du hast genug modischen Schnickschnack in deiner Kajüte, um eine ganze Armee damit auszustaffieren«, konterte Topaz.
    Doch Nathan blieb hart. »Dann setzen wir ihn eben im Ruderboot aus. Er wird den Weg zurück schon finden.«
    Â»Rede nicht solchen Unsinn!«, widersprach Topaz. »Wie soll er das allein denn schaffen?«
    Â»Das ist wohl kaum unser Problem.«
    Â»Nathan, er ist ein Diamant. Oberste Kategorie, wie Jupitus Cole selbst gesagt hat. Er wird nicht explodieren. Außerdem bin ich die Anführerin dieser Gruppe und treffe die Entscheidungen.« Mit diesen Worten drehte sie sich zu Jake um und sagte: »Du kannst an Bord der Campana bleiben. Aber wenn wir in Venedig sind, hältst du dich im Hintergrund, verstanden?«
    Jake nickte und blickte den dreien ernst ins Gesicht. »Es tut mir leid, dass ich mich an Bord geschmuggelt habe. Es war ein Fehler. Aber ich verspreche, dass ich von jetzt an alles tun werde, um euch zu helfen.«
    Topaz’ strenger Gesichtsausdruck wurde etwas milder, und Nathan ließ sich achselzuckend in seinen Stuhl fallen. »Oberste Kategorie?«, murmelte er. »Wer hätte das gedacht …«
    Â»Was genau bedeutet … ›explodieren‹?«, fragte Jake kleinlaut.
    Â»Solange sich dein Körper noch nicht ausreichend an hohe Konzentrationen von Atomium angepasst hat, was eine ganze Weile dauern kann«, erklärte Charlie und blickte von seinen Pfannen auf, »kannst du im Flux Temporum hängen bleiben. Deine Atome zerfallen in Millionen kleinster Partikel – du gehst hoch wie eine Wasserstoffbombe und nimmst uns alle mit ins Nirwana.« Er zog eine Auflaufform aus dem Rohr und kostete den Inhalt. »Ein Gedicht, dieses Zucchini-Soufflé. Ich glaube, dieses Mal habe ich mich glatt selbst übertroffen.«
    Jake hatte zwar keinen

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