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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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Boden, bis er schließlich fand, wonach er gesucht hatte.
    Als Jake die scharlachrote Kutte und den daran befestigten schwarzen Brustpanzer erblickte, traute er seinen Augen kaum.
    Schließlich zog Nathan noch eine Schere aus der Kiste. »Schnell! Schnell jetzt!«, keuchte er, und Jake folgte ihm zurück an Deck.
    Nathan überprüfte kurz, ob seine Verfolger den Hafen bereits erreicht hatten. »Halt das«, sagte er, drückte Jake Kutte, Brustpanzer und Schere in die Arme und humpelte zu dem Meslith-Schreiber, den Charlie an Deck gelassen hatte. »Halt die Augen offen, und gib mir Bescheid, sobald jemand kommt.«
    Er drehte die Kurbel an der Rückseite des Geräts, und als ein leises Summen ertönte, fing er sofort an zu tippen. Der Kristallstab knisterte und begann Funken zu sprühen, die Nathans angespannte Gesichtszüge gespenstisch erleuchteten. Er hatte noch nicht einmal die Hälfte seiner Nachricht abgesetzt, da erstarb das elektrische Summen wieder. »Komm schon!«, fluchte Nathan und drehte erneut an der Kurbel.
    Jake befühlte den schwarzen Brustharnisch. Er war erstaunlich leicht und schon etwas verbeult, aber er schien aus äußerst robustem Metall gefertigt zu sein. In der Mitte befand sich ein mit echtem Silber hinterlegtes Wappen: eine sich um einen Schild windende Schlange.
    Da hörte Jake Geräusche vom Kai. Er spähte in die Finsternis, und sein Herz setzte einen Schlag lang aus. »Nathan. Sie sind hier«, flüsterte er.
    Nathan wandte den Kopf und sah mehrere Gestalten näher kommen. »Nichts wie weg hier«, sagte er, klemmte sich den Meslith-Schreiber unter den Arm und humpelte los. Doch als er damit über die Reling klettern wollte, blieb er mit dem verwundeten Bein hängen, ein Schmerzensschrei entrang sich ihm, und das Gerät entglitt seinem Griff, um auf dem gemauerten Kai in tausend Stücke zu zerspringen. Es blieb jedoch nicht viel Zeit, den Verlust zu betrauern, denn die Verfolger kamen immer näher. Also sprang Nathan kurzerhand hinterher und trat die Trümmer des Meslith-Schreibers hastig ins Wasser. »Hier lang, oder wir sind beide tot!«, zischte er und stolperte auf einen steinernen Torbogen zu.
    Â»Soll ich noch irgendwas mitnehmen?«
    Â»Ja, einen Schlafsack und deine Zahnbürste.«
    Jake brauchte einen Moment, bis er begriff, dass Nathan lediglich einen sarkastischen Scherz gemacht hatte.
    Â»Komm jetzt, du Idiot!«
    Jake sprang über die Reling und folgte Nathan in den schmalen Durchgang. Die Schritte der Kuttenmänner kamen schnell näher.
    Nathan zog ihn hastig unter einen Baum und bedeutete ihm, leise zu sein. Dann sahen sie, wie ein Dutzend groß gewachsener und athletisch gebauter Männer neben der Campana stehen blieb. Alle trugen ein Schwert am Gürtel und den gleichen purpurfarbenen Umhang mit schwarzem Brustpanzer. Einer von ihnen führte einen kräftigen, gefährlich aussehenden Mastiff an der Leine, und auf seinen Befehl hin ging die Hälfte der Gruppe an Bord. Sie durchkämmten das Schiff und warfen alles, was ihnen wertlos erschien, ins Meer.
    Â»Banausen«, schnaubte Nathan angewidert, als er seine geliebten Kleider im schmutzigen Hafenwasser treiben sah.
    Da drehte der Mann mit dem Mastiff den Kopf in die Richtung des Torbogens, hinter dem Jake und Nathan sich versteckt hielten, und als er seine Kapuze vom Kopf nahm, zuckte Jake unwillkürlich zusammen: Der Mann hatte einen Nacken wie ein Stier, der Schädel war kahlrasiert, und über die ganze Länge seines Gesichts verlief eine Narbe. Unter der Kutte trug er einen schwarzen Ledermantel und hohe, schlammverschmierte Stiefel. Nach einem Moment, der Jake vorkam wie eine Ewigkeit, wandte der Mann sich endlich wieder der Campana zu, aber sein Hund – eine von vielen Kämpfen vernarbte Bestie – starrte weiter in ihre Richtung. Er spürte, dass jemand dort war.
    Nathan stieß Jake an und flüsterte: »Da lang. Und keinen Mucks.«
    Sie waren kaum um die nächste Ecke verschwunden, da begann der Hund zu knurren, und sie beschleunigten ihren Schritt. Mit zusammengebissenen Zähnen schleppte Nathan sich vorwärts, bis er schließlich anhielt und Jake mit schmerzverzerrtem Gesicht ansah. Er war kreidebleich und schien nur unter größter Anstrengung sprechen zu können. »Ich habe zu viel Blut verloren … du musst allein weiter.« Er setzte sich aufs Pflaster und

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