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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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woraufhin Jakes Herz gleich ein paar Takte schneller schlug.
    Â»Pass auf dich auf«, flüsterte sie. »Wir bleiben nicht lange weg.«
    Â»Ich habe Spinatquiche für dich in der Kombüse gelassen«, unterbrach Charlie und zerstörte den Moment. »Ist ganz passabel geworden, wenn auch nicht meine beste. Ich habe wohl ein bisschen zu dick aufgetragen sozusagen.«
    Damit verließen Charlie, Topaz, Nathan und Paolo das Schiff und verschwanden in der Menge.
    Vier Stunden vergingen. Die Nacht brach an, und der Mond war bereits aufgegangen, doch die vier waren immer noch nicht zurückgekehrt. Jake saß auf der kleinen Treppe, die hinauf zum Vorderdeck führte. Vom Meer her wehte eine kalte Brise, die Deckplanken ächzten, und die gerefften Segel flatterten im Wind. Der Hafen war so gut wie menschenleer. In einem Torweg sah Jake ein junges Liebespaar, das sich verstohlen küsste, ein paar Meter weiter stolperte ein betrunkener Greis fluchend vor sich hin. Ansonsten war alles still.
    Jake griff nach dem Silberkettchen und zog die Phiole hervor, die Topaz ihm gegeben hatte. In feinster Handarbeit prangte das gravierte Emblem der Geschichtshüter darauf. Jake öffnete sie vorsichtig und betrachtete eine Weile den glitzernden Inhalt, dann verschloss er das Fläschchen wieder und steckte es zurück.
    Da fiel sein Blick auf den Schulblazer, den er erst am Abend zuvor abgelegt hatte und der neben einem aufgerollten Seil immer noch an Deck lag. Jake kamen die Ausweise in der Brusttasche wieder in den Sinn. Er zog sie heraus und schaute sich noch einmal die Fotos an.
    Unwillkürlich dachte er an zu Hause, an die Abende in der Küche in ihrem Reihenhaus in London, als alles noch normal gewesen war: wie sein Vater ebenso neugierig wie ahnungslos auf dem Küchentisch irgendwelche Geräte auseinanderschraubte, während seine Mutter stirnrunzelnd eine ihrer berüchtigten Kreationen aus dem Ofen zog. Als sie das letzte Mal versucht hatte, nach eigenem Rezept ein Gâteau au chocolat zu backen, hatte Jake das brennende Backblech mit dem Gartenschlauch löschen müssen. Während der Wind mit den Seiten der Dokumente spielte, blickte Jake gedankenverloren auf die Stadt und fragte sich, ob seine Eltern irgendwo da draußen in der Dunkelheit waren.
    Plötzlich hörte er einen Schrei. Erschrocken stopfte er die Pässe in sein Wams und rannte zur Reling.
    Jemand kam den Kai entlang in seine Richtung gelaufen – es war Nathan. Er rannte, so schnell er konnte, aber er humpelte und hielt ein Bein mit beiden Händen fest umklammert. Keuchend kam er an Deck gestolpert: »Schnell! Wir haben nicht viel Zeit!«
    Jakes Augen weiteten sich vor Schreck. Nathan sah furchtbar aus. Das Haar stand ihm in allen Richtungen vom Kopf, das Wams war zerfetzt, und aus seinem Oberschenkel quoll so viel Blut, dass es auf die Deckplanken tropfte.
    Â»Gib ihn mir! Schnell!«, bellte Nathan und deutete auf Jakes Blazer.
    Jake gehorchte und beobachtete erschrocken, wie Nathan das Kleidungsstück in Fetzen riss. Er brauchte den Blazer zwar nicht mehr, aber … Da fiel sein Blick auf die Wunde an Nathans Bein: Sie war mindestens fünf Zentimeter lang und ziemlich tief. »Was ist denn passiert?«, fragte er entsetzt.
    Â»Sie haben uns aufgelauert. Jemand muss ihnen einen Tipp gegeben haben«, keuchte Nathan, sein South-Carolina-Akzent überdeutlich, während er die Stofffetzen fest um seinen Oberschenkel band.
    Â»Was ist mit den anderen …?«, fragte Jake nervös.
    Â»Vielleicht gefangen, vielleicht tot. Vielleicht sind sie auch entkommen. Ich weiß es nicht. Wir wurden getrennt.«
    Jake spürte, wie sein Magen sich verkrampfte.
    Â»Hilf mir auf!«
    Jake packte Nathan an den Armen und zog ihn auf die Beine.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht schleppte Nathan sich unter Deck. »Beeil dich, uns bleibt höchstens eine Minute, bis sie hier sind.«
    Â»Bis wer hier ist?«, hakte Jake nach.
    Doch Nathan ignorierte ihn, stolperte durch die Kombüse und verschwand in seiner Kabine.
    Verwirrt beobachtete Jake, wie Nathan seinen Kleiderschrank öffnete und eine Kiste von ganz unten aus einem Stapel zog, woraufhin die anderen polternd zu Boden krachten. »Du willst dich umziehen ?«, fragte er ungläubig.
    Â»Halt die Klappe«, fauchte Nathan und riss den Deckel der Kiste auf. Kleidungsstücke flogen durch die Luft und landeten überall auf dem

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