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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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Pulver in seiner Schatulle blickte. »Ich kenne das Zeug«, flüsterte er Topaz zu. »Es ist eine der beiden Substanzen, die Mina Schlitz Talisman Kant für die Truhe Gold abgekauft hat.«
    Alle folgten Zeldts und Minas Beispiel und schütteten das Pulver in die mit Wasser gefüllten Kristallkelche. Jake und Topaz blieb nichts anderes übrig, als dasselbe zu tun. Blubbernd und zischend reagierte das Wasser mit dem Wirkstoff, bis sich die Flüssigkeit schließlich beruhigte.
    Zeldt erhob seinen Kelch und erklärte mit lauter, enthusiastischer Stimme: »Auf die Zukunft. Auf die Zukunft unserer Welt!«
    Die Anwesenden wollten gerade trinken, als eine weitere Stimme ertönte. »Einen Moment«, sagte der Mann mit der spitzen Nase, der neben Jake saß, und hob die Hand. »Pieter De Smedt aus Gent«, stellte er sich mit hoher, näselnder Stimme vor.
    Jake wurde auf unangenehme Weise bewusst, dass nun alle in seine Richtung schauten.
    Die Augenbrauen fragend nach oben gezogen, starrte Zeldt den Mann an.
    Â»Ich bin sicher, ich bin nicht der Einzige in diesem Raum, den diese Frage beschäftigt« – er deutete mit seinem dicken Zeigefinger auf den Kelch in seiner aufgedunsenen Hand, und die Juwelenringe daran funkelten im schwachen Feuerschein – »aber woher wissen wir, was dieser sogenannte ›Trank‹ bewirkt? Immerhin könnte alles nur ein Trick sein, um an unser Geld zu kommen.«
    Mina verzog verärgert den Mund, und Pieters andere Sitznachbarin, die groß gewachsene, arrogante Frau mit dem afrikanischen Kopfschmuck, warf ihm einen verächtlichen Blick zu.
    Zeldt lächelte dünnlippig. »Ist es nicht offensichtlich, dass ich Euch alle ebenso brauche wie Ihr mich? Ich dachte, ich hätte hinreichend klargestellt, dass wir in dieser Sache zusammenarbeiten … wozu jedoch selbstredend keine Verpflichtung besteht.« Zeldts Stimme war jetzt klar und scharf wie ein Rasiermesser. »Wünscht Ihr abzureisen?«
    De Smedt schien die Sache in Gedanken abzuwägen. Es folgte eine lange Pause, und schließlich sagte er mit bebenden Nasenflügeln, die schmalen Lippen trotzig gespitzt: »Die Sache ist die … ich traue Euch nicht.«
    Aufgeregtes Murmeln erhob sich, und alle Augen schossen in Zeldts Richtung, um seine Reaktion zu sehen.
    Doch das Gesicht des Prinzen blieb ungerührt. Er senkte lediglich kurz den Blick in Minas Richtung.
    Ohne zu zögern, ging Mina um die Tafel herum zu De Smedts Stuhl. Mit einer schnellen Bewegung legte sie ihre Schlange direkt vor ihm auf den Tisch, griff mit der anderen Hand nach der Peitsche, die an ihrem Gürtel hing, und schlang sie ihm um den Hals.
    Mit einem hohen, winselnden Schrei schnappte De Smedt nach Luft. Sein Gesicht wurde rosa, dann violett, und die Augen schienen aus den Höhlen treten zu wollen, während er hilflos nach der Schlinge um seinen Hals griff und dabei den Kelch umwarf.
    Minas Schlange wand sich genüsslich, während ihre Herrin die Schlinge immer enger zog.
    Jake versteckte seine bebenden Hände unter der Tafel, ein Auge auf die Schlange gerichtet, das andere auf Pieter De Smedts Gesicht. Er wollte aufstehen und dazwischengehen, sofort, doch Topaz hielt ihn zurück, eine Hand fest auf seinen Oberschenkel gepresst, während die Frau mit dem Kopfschmuck De Smedts Todeskampf mit einem sadistischen Lächeln auf den Lippen beobachtete.
    Der Belgier stieß ein letztes Keuchen aus, Mina löste die Schlinge, dann sackte sein Kopf vornüber und schlug mit einem dumpfen Knall auf die Tafel. Die Schlange huschte blitzschnell zur Seite.
    Wortlos stellte Mina De Smedts Kelch wieder auf, packte den Kragen seines Wamses und schleifte den leblosen Körper ein Stück von der Tafel weg, um ihn wie eine benutzte Serviette auf dem Boden liegen zu lassen.
    Jake fragte sich, ob irgendwelche Angehörigen des Belgiers anwesend waren. An den Mienen der anderen Gäste konnte er es nicht ablesen, denn keiner wagte auch nur die geringste Reaktion zu zeigen.
    Endlich nahm Mina ihre Schlange wieder an sich, küsste sie auf den Kopf und steckte das grausige Wesen zurück in den kleinen Käfig.
    Jakes Blick wanderte zu De Smedts leeren, toten Augen, und Topaz verstärkte den Druck auf seinen Oberschenkel, um zu verhindern, dass er einen fürchterlichen Fehler beging.
    Â»Du musst jetzt stark sein, Jake«, flüsterte sie ihm zu. »Mach keinen Fehler. Mina

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