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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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sogar die Miete für mich bezahlt, wenn ich mal knapp bei Kasse war. Ich dachte wirklich, ich liebe ihn, deswegen habe ich mit ihm geschlafen. Aber die Sache ging schief, weil Mum und Cole für mich immer an erster Stelle kamen. Irgendwann hat er mich abserviert.« Sie schüttelte verächtlich den Kopf. »Als er an dem Abend zu mir kam, wusste er genau, dass er Schluss machen würde, hat aber trotzdem noch mal mit mir geschlafen. Sobald wir fertig waren – und ich meine, in der Sekunde , als wir fertig waren –, ist er aufgestanden, hat sich angezogen und gesagt, dass es aus ist.«
    Ich verzog voller Unbehagen das Gesicht. Jos Geschichte war meiner ziemlich ähnlich.
    »Jo«, flüsterte Hannah. »Das tut mir so leid für dich.«
    Jo lächelte ihr zu. »Muss es nicht, Hannah. Jetzt habe ich Cameron, das macht John und all die Schwachköpfe nach ihm mehr als wett.«
    Hannah nickte. Ihre Neugier war geweckt, und als Nächstes ging ihr Blick zu Joss. »Was ist mit dir, Joss?«
    Die schüttelte bloß den Kopf. »Ich war viel zu jung, Hannah.« Als wir sie auffordernd ansahen, seufzte sie. »Also gut, es war ein paar Monate, nachdem meine Eltern ums Leben gekommen waren.«
    Ellie stand der Mund offen. »Aber da warst du doch erst vierzehn.«
    Ich war ähnlich geschockt wie sie. Ich hatte mit vierzehn Poster von hübschen Jungen an meine Zimmerdecke geklebt und davon geträumt, mit einem von ihnen in ein Barbie-Traumhaus zu ziehen, tolle Partys zu feiern und süße Küsse auszutauschen. Von sexueller Erweckung keine Spur.
    Doch als ich sah, wie sich Joss’ Blick trübte, wurde mir klar, dass sie durchaus wusste, dass sie einen Teil ihrer Kindheit verloren hatte, indem sie so früh Sex gehabt hatte.
    »Mochtest du ihn wenigstens?«, fragte Hannah leise und voller Hoffnung, als könne ein Happy End diese Episode aus Joss’ Vergangenheit ein bisschen erfreulicher machen.
    »Nein, Hannah. Er ging im Nachbarort zur Schule. Wir hatten uns auf einer Party kennengelernt. Wir waren beide betrunken. Der Rest ist Geschichte. Und keine, die du wiederholen solltest.«
    »Keine Sorge, das mache ich schon nicht«, beteuerte Hannah.
    Nach einer Minute des Schweigens wanderten ihre Augen zu mir.
    Darauf hatte ich gewartet. Ich stieß einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Na ja, wenigstens war ich schon neunzehn, als ich meinen Fehler gemacht habe. Die Sache hatte absolut nichts Romantisches. Ich war es einfach satt, Jungfrau zu sein, also habe ich mich auf einer Collegeparty betrunken und bin mit einem – ebenfalls betrunkenen – Typen ein paar Semester über mir auf sein Zimmer gegangen. Es war keinerlei Raffinesse dabei. Rein, raus, das war alles. Es hat weh getan. Und kaum war er fertig, ist er von mir runtergestiegen und hat das Weite gesucht.«
    Hannah wirkte richtiggehend traumatisiert. »Keine von euch hatte ein schönes erstes Mal?«
    Wir sahen sie mit entschuldigenden Mienen an.
    »Na, dann steht es fest: Ich mache es auf keinen Fall mit jemandem, den ich nicht liebe.«
    Wir vier wechselten einen Blick, und ich lächelte. »Na ja, dann hat es sich ja wenigstens irgendwie gelohnt.«
    Unser Gelächter wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Eine Millisekunde später steckte Braden den Kopf durch den Türspalt. »Was ist denn hier los?«
    »Klamotten«, antwortete Ellie rasch. »Wir unterhalten uns über Klamotten.«
    Wir nickten, um Hannahs willen. Ich hatte die Geschichten von Ellie gehört. Das Letzte, was ich Hannah wünschte, war, dass Braden und Adam Wind davon bekamen, dass sie sich für einen Jungen interessierte. Sie würden ihr mit ihrem übertriebenen Beschützerinstinkt das Leben zur Hölle machen.
    Braden wirkte nicht ganz überzeugt, schien jedoch zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, um weiter nachzuhaken. Er trat ins Zimmer und ging, ein kleines Lächeln auf den Lippen, zu Joss, die auf Hannahs Kommode hockte. Er beugte sich zu ihr und gab ihr zärtlich einen Kuss auf den Mund. Wie von selbst glitt seine Hand dabei zu ihrem Bauch. »Wie geht’s dir?«, murmelte er und blickte ihr tief in die Augen.
    Meine Brust zog sich zusammen, aber auf eine gute Art. Es war das erste Mal seit der schrecklichen Begegnung in ihrer Wohnung, dass ich sie zusammen sah.
    Aus Gesprächen mit Joss wusste ich, dass sie inzwischen verhaltene Freude über ihre Schwangerschaft empfand und es ihr gelungen war, Braden ihre Ängste zu erklären. Es freute mich sehr zu sehen, dass sie sich wieder vertragen

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