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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Cole, legst du die flach, oder was?«
    Cole funkelte ihn finster an. »Del, warum drehst du dich nicht wieder um und lässt deinen Arsch reden? Dann müssen wir den Scheiß, den du verzapfst, wenigstens nicht ernst nehmen.«
    Daraufhin lachten die anderen und knufften besagten Del schadenfroh in die Seite. Cole nahm mich beim Ellbogen und ging mit mir die Treppe hinunter.
    Ich erstickte fast vor Lachen. »Ich weiß, eigentlich müsste ich dir jetzt sagen, dass du so was nicht sagen sollst, aber … du wirst Cam immer ähnlicher, das ist zu komisch.«
    Cole freute sich sichtlich über diese Bemerkung. Er versuchte, es zu verbergen, aber die Röte, die ihm den Hals hinaufstieg, und das Zucken seiner Mundwinkel verrieten ihn. Ich verstand ihn gut. Cam war ein Held, der ihn und seine Schwester aus einem trostlosen Leben gerettet hatte. Er war Coles absolutes Idol.
    Schweigend gingen wir den Leith Walk hinunter, bis mir irgendwann das hübsche blonde Mädchen wieder einfiel, das Cole mit solch unverhohlener Faszination angeschaut hatte. »Also, wenn du nichts für die weinerliche Blonde übrighast, gibt es vielleicht eine andere?«
    Cole wurde rot, überraschte mich aber, indem er, den Blick auf den Boden geheftet, antwortete: »Es gibt da jemanden, aber ich bin zu jung für sie. Außerdem steht sie auf jemand anderen, glaub ich.«
    Ich empfand eine tiefe Zuneigung für ihn. »Du weißt wirklich, wie man das Selbstvertrauen einer Frau aufbaut.«
    Er grinste flüchtig, doch dann musterte er mich forschend. »Ich hab mitgekriegt, wie Jo und Cam sich unterhalten haben. Ich weiß das von dir und Nate und was er abgezogen hat. Ich hab ihm gesagt, mit Idioten und Arschlöchern will ich nichts zu tun haben, und er ist beides, deswegen bin ich fertig mit ihm.«
    Aus unerfindlichen Gründen tat Nate mir leid. »Cole, ich weiß deine Loyalität zu schätzen, aber Nate ist dein Freund. Er mag dich sehr gern. Wirf das nicht wegen mir weg.«
    »Aber er hat sich dir gegenüber total beschissen verhalten.«
    »Ja, das stimmt. Und ich bin deswegen auch stinksauer auf ihn. Aber bitte sei du nicht auch sauer.«
    Cole schwieg, doch schließlich nickte er. »Ich glaub, ihm geht’s ziemlich mies. Er sieht ganz schön scheiße aus.«
    »Das ist jetzt schon das dritte Mal, dass du so einen Ausdruck in den Mund nimmst, ist dir das eigentlich klar?«
    Er zuckte gleichmütig mit den Achseln.
    »Na schön, ich überlasse es Jo, deswegen mit dir zu schimpfen. Lass uns über was weniger Deprimierendes reden. Was macht die Schule?«
    »Du meinst, das ist weniger deprimierend?«
    »So schlimm kann es ja wohl nicht sein.«
    Schon wieder ein Achselzucken.
    »Also gut. Was macht die Kunst?«
    Bei dem Thema taute er sofort auf. »An meinem achtzehnten Geburtstag will ich mir ein Tattoo stechen lassen. Ich hab schon jede Menge Entwürfe gemacht.«
    »Aha? Dann willst du also nach wie vor Tattookünstler werden?«
    »Ja, hat Jo es dir nicht erzählt?«
    »Was denn?«
    »Der Cousin von einem Freund von Adam hat ein Tattoostudio in Leith. In den Sommerferien darf ich da ein paar Tage pro Woche arbeiten. Nach der Schule kann ich vielleicht eine Ausbildung anfangen. Wenn er mich gut findet. Er hat gesagt, ich soll meine Skizzen aufheben und eine Mappe zusammenstellen.«
    »Das ist toll. Respekt, du hast dein Leben tausendmal besser im Griff als ich mit fünfzehn.«
    Er schnaubte. »Sag das mal Jo. Sie will, dass ich erst aufs College gehe.«
    »Vielleicht wäre das nicht das Schlechteste.«
    »Mal sehen. Ich hab ja noch Zeit, auch wenn sie das wahrscheinlich anders sieht.«
    »Sie möchte nur, dass dir alle Möglichkeiten offenstehen, Cole.«
    »Hm.« Er nickte, und seine Miene hellte sich ein wenig auf. »Weiß ich doch.«
    Wir unterhielten uns über die Schule, über Filme und Bücher, und der kurze Fußweg verging wie im Flug. Cole war meistens ziemlich wortkarg, und ich war stolz, dass er mich zum Kreis seiner engen Freunde zählte, denen gegenüber er sich öffnen konnte.
    Bei Cam und Jo schloss Cole die Wohnungstür auf und rief: »Bin wieder da!«
    »Wir sind in der Küche!«, kam Jos Antwort.
    Cole rümpfte die Nase. »Da kriegen mich keine zehn Pferde rein«, raunte er mir zu. »Wenn sie glauben, dass sie allein sind, werden sie manchmal so … schmusig.«
    Ich lachte leise und ging hinter ihm her ins Wohnzimmer. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen, und ich musste einen Schritt zur Seite machen, damit ich an ihm vorbeisehen konnte.
    Wäre ein

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