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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Bus durch die Wand gebrochen und in mich hineingerast, hätte mein Schock nicht größer sein können. Nate saß da. Unsere Blicke trafen sich, und Nate stand im Zeitlupentempo vom Sofa auf. Nachdem ich eine Weile wie vom Donner gerührt dagestanden hatte, erlaubte ich mir, ihn zu mustern. Mit seinem struppigen Bart und den dunklen Ringen unter den Augen wirkte er müde und ungepflegt. Das war absolut untypisch für ihn.
    »Tut mir leid, Liv«, entschuldigte Cole sich leise bei mir. »Ich wusste nicht, dass er hier ist.«
    »Schon gut.«
    »Wie …?« Nate machte einen Schritt auf mich zu, und ich wich reflexartig zurück. Er blieb stehen und schluckte schwer, während er mich fast gierig betrachtete. »Wie geht es dir?«
    Ehe ich mir irgendeine Antwort auf diese unfassbar dämliche Frage zurechtlegen konnte, hörten wir hinter uns im Flur das Klackern von Absätzen. Ich drehte mich um und beobachtete durch zusammengekniffene Augen, wie eine große Rothaarige in einem tief ausgeschnittenen Tanktop und Röhrenjeans auf Zwölf-Zentimeter-Highheels ins Wohnzimmer gestöckelt kam.
    »Das Bad ist der Hammer!« Sie quittierte meine Anwesenheit mit einem höflichen Lächeln und ging dann zu Nate. Sie schlang einen durchtrainierten Arm um seine Hüfte und drückte ihre Brüste an seine Seite. »Deine Freunde haben eine echt schöne Wohnung.«
    Eine Hitze überkam mich, wie ich sie noch nie zuvor in mir gespürt hatte. Es war, als würde ein Feuer in meiner Brust lodern, dessen Flammen bis in meinen Hals hinaufzüngelten, so dass ich kein Wort herausbrachte. Ich stand einfach nur da und starrte die beiden in ohnmächtiger Eifersucht an.
    »Liv?«
    Beim Klang von Jos Stimme fuhr ich herum. Sie stand im Türrahmen und wirkte völlig überrumpelt. »Was machst du denn …?«
    »Ich wollte gerade gehen«, unterbrach ich sie und drängte mich eiligst an ihr vorbei. Ich reagierte nicht, als sie besorgt meinen Namen rief, sondern stürzte aus der Wohnung und die Treppe hinunter. Ich hörte, wie hinter mir die Wohnungstür aufging, rannte aber weiter. Ich musste unbedingt weg – irgendwohin, wo ich allein war, damit ich ungestört meinen düsteren Gedanken nachhängen und Nate Sawyer zum Teufel wünschen konnte.
    »Olivia!«
    O nein.
    »Olivia, warte«, knurrte Nate hinter mir. Ziemlich dicht hinter mir. Zu dicht.
    Seine Hand schloss sich um meinen Arm, und ich kam abrupt zum Stillstand. Ich fuhr zu ihm herum.
    Er stand ein paar Stufen über mir, schwer atmend und mit panikverzerrtem Gesicht. »Liv, geh nicht.«
    Ich riss meinen Arm los und sehnte mich gleich darauf nach der Berührung zurück. »Geh wieder rein, Nate.« Meine Miene war die pure Verachtung. »Ich hätte ja wissen müssen, dass du dich nicht lange unterkriegen lässt.«
    Zu meinem Erstaunen wurden seine Augen hart. Es sah fast nach Empörung aus.
    Entschuldigung? Welches Recht hatte er , empört zu sein?
    »Wer im Glashaus sitzt«, gab er zurück, kam eine Stufe tiefer und blieb vor mir stehen. »Ich habe das von dir und deinem Doktoranden gehört.« Er taxierte mich von oben bis unten. »Ich gehe mal davon aus, dass du es ihm so richtig besorgt hast und er jetzt die Früchte meiner Arbeit erntet.«
    Ein Schlag in die Magengrube hätte sich nicht schlimmer anfühlen können. Wahrscheinlich hätte der sogar längst nicht so weh getan.
    Als Nate meine Miene sah, huschte etwas über sein Gesicht. Er raufte sich die langen Haare und ballte dann die Hand zur Faust. »Scheiße, Liv. Entschuldige«, sagte er rau. »Das war nicht so gemeint.«
    Ich wandte mich zum Gehen und wurde prompt wieder festgehalten.
    »Lass mich los«, fauchte ich.
    Doch stattdessen zog er mich an sich. Der vertraute Geruch und das Gefühl seines Körpers weckten eine qualvolle Sehnsucht in mir. »Sag mir erst, dass es dir gutgeht.«
    Ich entspannte mich in der Hoffnung, dass er mich dann loslassen würde. »Mir geht es gut«, antwortete ich leise. »Geh zurück zu deiner Freundin, Nate.«
    Nates Griff um meinen Arm verstärkte sich. »Das ist nicht meine Freundin.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich meinte nicht die Rothaarige. Ich meinte das Gespenst, das du über deinem Herzen tätowiert hast.«
    Daraufhin gab er meinen Arm frei.
    Ich schlug die Augen nieder, um seinen gequälten Ausdruck nicht sehen zu müssen. Dann wandte ich mich ab und verschwand die Treppe hinunter, aus seinem Leben.

Kapitel 24
    N ate wiederzusehen war, als hätte ich eine frisch verheilte Verletzung zu früh belastet. Kaum

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