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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Die Küche hatte einen L-förmigen Schnitt und nahm den Großteil der Fläche ein. Daneben gab es nur noch Platz für eine Couch, einen Sessel und einen Fernseher. Zum Glück war das Schlafzimmer geräumig, so dass ich darin ein paar Bücherregale unterbringen konnte, trotzdem lag der Großteil meiner Bücher verstreut in der Wohnung herum. Außerdem hatte ich keine Badewanne, sondern nur ein Klo mit Dusche.
    Mir reichte das.
    Es war gemütlich.
    Ich zog meine Jacke aus und sah zu, wie Nate in die Küche ging, Teller aus dem Schrank holte und das Abendessen für uns anrichtete. »Ich habe für dich Hühnchen in Orangensoße mitgebracht, Babe. Ist das in Ordnung?«
    Er nannte mich andauernd »Babe«, und dann noch mit dieser tiefen, rauen Stimme. Ich versuchte, dabei nicht jedes Mal eine Gänsehaut zu bekommen, was mir relativ oft misslang.
    »Mein Lieblingsgericht«, rief ich auf dem Weg ins Schlafzimmer, wo ich meine Jacke weghängte und die Schuhe auszog. »Im Kühlschrank ist Bier, falls du welches möchtest.«
    »Hab’s schon gesehen. Willst du auch eins, oder soll ich dir lieber einen Wein eingießen?«
    »Wein, bitte.«
    »Ich habe dir auch eine Packung Rocky-Road-Eis mitgebracht, für später. Ich stelle sie ins Tiefkühlfach.«
    Manchmal hätte ich Nate am liebsten geheiratet. Ich kam ins Wohnzimmer zurück und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. »Hiermit befördere ich dich zu meinem besten Freund.«
    Er runzelte die Stirn, während er mir ein Glas Rosé einschenkte. »Ich dachte, den Posten hätte ich schon längst.«
    »Bisher warst du mein bester Freund mit gleichem Status wie Ellie und Joss. Jetzt bist du auf Jos Level.«
    »Und das ist höher?«
    »Genau.«
    Nate dachte nach. »Hat die Beförderung noch weitere Vorteile?«
    Ich nickte ernst. »Du darfst mir ab jetzt immer chinesisches Essen und Rocky-Road-Eis mitbringen.«
    Er sah mich verständnislos an.
    »Keine Sorge, du schaffst das. Du machst das schon jetzt ganz hervorragend.« Ich tätschelte ihm freundschaftlich die Schulter, als ich um den Küchentresen herumging. »Willst du auch einen Kaffee?«
    »Lass mich doch machen.«
    »Nein, nein, setz du dich nur hin, und leg schon mal den Film ein. Ich bringe den Kaffee.«
    Nate stellte meinen Teller und das Weinglas auf den Couchtisch und machte sich daran, den DVD -Player anzuwerfen. Er hatte es sich gerade mit seinem Teller in der Hand auf der Couch gemütlich gemacht, als ich mit dem Kaffee kam.
    »Würdest du lieber sterben, weil Aliens an dir herumexperimentiert haben, oder von Kannibalen gefressen werden?«, fragte er beiläufig, ohne den Blick vom Fernsehbildschirm abzuwenden, während er sich gleichzeitig eine Gabel voll Rindfleisch mit Reis in den Mund schob.
    Ich dachte über die Frage nach, während ich ihm seine Kaffeetasse hinstellte und mich mit meinem Essen in die andere Ecke der Couch zurückzog. »Habe ich vorher eine Betäubung bekommen?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Natürlich. Mit Betäubung ist alles egal, weil ich ja sowieso nichts mitkriege.«
    Nate schüttelte den Kopf. »Stimmt nicht. Es ist nicht egal. Wenn Aliens Experimente mit dir machen, finden sie womöglich was raus, was sie dazu verwenden können, die gesamte Menschheit auszulöschen. Oder uns heimlich zu unterwandern wie in Body Snatchers . Kannibalen hingegen … na ja, die wollen dich einfach nur … aufessen.«
    Dieser Logik konnte ich nichts entgegensetzen. Ich machte eine zustimmende Geste mit meiner Gabel. »Gutes Argument.«
    »Also? Aliens oder Kannibalen?«
    »Aliens.«
    Er nickte. »Ich auch. Scheiß auf die menschliche Spezies – Kannibalen sind einfach nur gruselig.«
    Ich lachte und hätte mich fast an meinem Reis verschluckt.
    Nate musste ebenfalls lachen. Aus seinen dunklen Augen leuchtete Zuneigung. »Du hast ein tolles Lachen, weißt du das?«
    Ich hatte ein sehr undamenhaftes, meckerndes Lachen, aber wenn Nate es toll fand, würde ich nicht versuchen, es ihm auszureden. Ich zuckte verlegen mit den Schultern, so wie immer, wenn er mir unerwartet ein Kompliment machte, und deutete dann mit dem Kinn auf seine Tasche, um das Thema zu wechseln. »Willst du dir keine Notizen machen?«
    Er zeigte auf sein Handy, das auf dem Couchtisch lag, und sagte schlicht: »Aufzeichnung.«
    Er nahm unsere Unterhaltung auf? »Dann muss ich ja heute besonders geistreich sein.«
    »Deine normalen Kommentare reichen völlig aus.«
    Ich ignorierte die darin mitschwingende Andeutung, dass ich normalerweise nicht

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