Jamaica Lane - Heimliche Liebe
Geschmack ein völlig anderer war als der von Joss), hatte Braden die Organisation in die Hand genommen, und Joss hatte ihm bei den Entscheidungen geholfen.
»Warum guckst du dir schon wieder die Fotos an?«
»Ich hätte Rosen genommen.«
»Und ich wollte eben Lilien«, meldete sich Joss von der anderen Seite des Raums zu Wort, wo sie auf der Armlehne von Bradens Sessel hockte. Er unterhielt sich gerade mit Adam. Clark saß im anderen Sessel beim Fernseher und brachte es fertig, trotz der lebhaften Gespräche Seminararbeiten zu korrigieren. Sein Sohn Declan, ein zwölfeinhalbjähriger Computerfreak, hatte sich mit Cole zusammen auf dem Boden niedergelassen und spielte Nintendo DS , während Mick und Cam neben Ellie und mir auf dem Sofa saßen. Jo wiederum war zusammen mit Ellies sechzehnjähriger Schwester Hannah nach oben in deren Zimmer verschwunden, um vor dem Essen noch ein bisschen zu quatschen.
Ellie lächelte Joss an. »Sie sind wunderschön, keine Frage. Aber ich will eben Rosen auf meiner Hochzeit.«
»Adam? Magst du Rosen?«, fragte Joss mit einem spitzbübischen Grinsen in Ellies Richtung.
Adam blinzelte, weil er in seinem Gespräch mit Braden unterbrochen worden war. »Was?«
»Rosen. Für eure Hochzeit? Ellie will Rosen.«
»Ellie kann haben, was sie will.«
Etwas verdattert fragte Joss: »Hast du denn gar keine Meinung dazu?«
Er runzelte die Stirn. »Nein. Meine einzige Aufgabe ist es, da zu sein und ›Ja, ich will‹ zu sagen.«
Joss schnitt Braden eine Grimasse. »Wie kommt es, dass Adam das machen darf, was ich bei unserer Hochzeit machen wollte?«
Bradens Lippen zuckten. »Du hättest es doch auch gedurft. Ich habe dir angeboten, alles alleine zu organisieren.«
»Aber …« Sie sah zwischen ihm, Ellie und Adam hin und her. »Da war emotionale Manipulation im Spiel. Das macht Ellie mit Adam nicht.«
Jetzt konnte Braden sein Lachen nicht länger zurückhalten. »Was für emotionale Manipulation? Ich glaube, ich habe so was gesagt wie ›Okay, dann plane ich eben die Hochzeit‹. Mehr nicht. Du warst diejenige, die auf einmal ganz rührselig wurde vor Dankbarkeit und meinte, sie müsste mir helfen.«
Joss’ Augenbrauen schossen fast bis zu ihrem Haaransatz in die Höhe. »Rührselig?«
»Oh-oh«, murmelte Ellie halblaut.
Ich grinste diebisch und beschloss, noch ein bisschen Öl ins Feuer zu gießen. »Joss, du kannst durchaus rührselig sein. Du versuchst, es zu verbergen, aber manchmal schlägt es durch.«
»Oh-oh«, murmelte Ellie auch jetzt wieder. »Dumme Olivia.«
Ich zuckte grinsend mit den Achseln und wartete auf Joss’ Reaktion, die sehr amüsant zu werden versprach.
Stattdessen starrte sie mich einfach nur an, als hätte es ihr die Sprache verschlagen. Endlich ließ sie sich in Bradens Arme sinken. »Ich bin nicht rührselig«, knurrte sie. »Ich bin liebevoll . Das ist ein Unterschied.«
»Liebevoll?« Adam riss ungläubig die Augen auf.
Joss machte ein empörtes Gesicht. »Ich kann liebevoll sein. Braden, sag’s ihm.«
Ihr Verlobter grinste breit, und als er sich zu ihr beugte, um ihr einen Kuss auf die Schulter zu geben, spürte ich wieder dieses seltsame Ziehen in meiner Brust.
Gott, wie sehr ich mir so etwas wünschte.
Joss sah ihn auffordernd an. »Heißt das, du stimmst mir zu?«
Braden lachte leise und warf Adam einen vielsagenden Blick zu. »Jocelyn hat ihre eigene Version von Liebe.«
Dies sagte er auf eine so doppeldeutige Art, dass Joss die Augen verdrehte und sich von ihm loszumachen versuchte. »Du bist einfach nur nervig.« Sie maß uns alle mit einem indignierten Blick. »Ich kann sehr wohl liebevoll sein.«
»Ich glaube dir«, lenkte ich ein, musste mir dabei aber ein Lachen verkneifen.
Adam brachte die Unterhaltung rasch wieder auf das ursprüngliche Thema zurück. Joss strafte ihn und Braden demonstrativ mit Nichtachtung, indem sie ihr Handy zückte und ihre E-Mails las.
Ich stupste Ellie in die Seite. »Na, was glaubst du, worüber reden Hannah und Jo oben?«
Ellie schaute zur Decke und stieß zwischen gespitzten Lippen die Luft aus. »Hannah kapselt sich in letzter Zeit ein bisschen ab. Ich vermute, das hat was mit einem Jungen zu tun. Sie sieht toll aus und hat einen großartigen Humor und war trotzdem noch kein einziges Mal verabredet?« Els machte ein skeptisches Gesicht. »Da stimmt doch was nicht. Ich glaube, sie verbirgt eine heimliche Romanze vor uns.«
»Und du willst unbedingt wissen, was da läuft.«
»Klar.« Ellie nickte,
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