Jamaica Lane - Heimliche Liebe
einer Million Jahren. Niemals. Nie.«
Autsch. Das war deutlich.
»Nate sieht scharf aus«, meldete sich plötzlich Hannah zu Wort, und als ich den Kopf hob, merkte ich, wie Ellies hübsche junge Schwester mich verständnislos ansah. »Warum seid ihr eigentlich nicht zusammen? Ich meine, er ist echt total heiß. Ich würde ihn mir sofort krallen.«
»Bitte, sagt mir, dass sie das nicht wirklich gesagt hat«, flehte Adam die Runde an. Er war ein bisschen grün im Gesicht.
» Sie hat einen Namen.« Hannah warf ihm einen hochmütigen Blick zu.
Joss schien Mühe zu haben, nicht an ihrem Essen zu ersticken. »Oh, sie hat es gesagt.«
»Meine Ohren bluten.« Braden sah hilfesuchend zu Joss. »Ich habe das Gefühl, dass meine Ohren bluten. Bluten meine Ohren?«
Hannah verdrehte die Augen. »Ich bin sechzehn, fast siebzehn. Ich hab Brüste, jede Menge Hormone, und ich stehe auf Männer. Kommt damit klar.«
»Irgendwie ist mir der Appetit vergangen.« Clark schob seinen Teller von sich. Er wirkte so verstört, dass er mir regelrecht leidtat.
Als Dad sein Elend sah, das er vermutlich besser nachvollziehen konnte als jeder andere am Tisch, zeigte er mahnend mit dem Finger auf Hannah. »Das war nicht nett, Hannah Nichols.«
Statt sich von Dads Rüffel einschüchtern zu lassen, grinste sie bloß schadenfroh, so dass Dad lachen musste.
»Tja«, seufzte Elodie. »Da Hannah die männliche Verwandtschaft um ihren Appetit gebracht zu haben scheint, bleibt wohl mehr Nachtisch für uns Frauen übrig. Es gibt Karamellpudding mit Eis.«
»Och … na ja … irgendwie geht’s mir schon wieder ganz gut.« Adam schielte zu Braden, dessen Wangen sich bei der Erwähnung des Nachtischs leicht gerötet hatten. »Ein bisschen Pudding könnte ich schon vertragen.«
Braden nickte bekräftigend. »Das klingt vielleicht komisch, aber mir geht es genauso.«
Ich war wild entschlossen, mich noch einmal ordentlich satt zu essen, ehe ich zu meinem mit Diät-Lebensmitteln vollgestopften Kühlschrank zurückkehrte, daher wusste ich nicht so genau, ob ich den Pudding mit den Jungs teilen wollte. Ich warf einen Blick zu Hannah und fragte in teuflischer Absicht: »Wie war das eben noch mit deinen Brüsten und Hormonen?«
Kapitel 5
D ie Proclaimers sangen (beziehungsweise: brüllten), dass sie fünfhundert Meilen und dann noch mal fünfhundert Meilen mehr zurücklegen würden, nur um vor meiner Tür auf die Knie zu fallen. Offen gestanden war ich gerührt.
»Siehst du?« Ich gestikulierte heftig. »Die beiden wissen, worauf es ankommt!«
Nate fasste mich um die Hüfte, als ich gegen den Tisch torkelte. Sein schönes Gesicht war etwas verschwommen, aber ich konnte noch erkennen, dass er lächelte. »Und worauf kommt es an?«
Ich legte ihm die Hände auf die Schultern und beugte meinen Kopf zu ihm herunter. »Auf die Liebe, Nate. Darauf kommt es an. Das ist alles , worauf es ankommt.« Es folgte ein trauriges und, ja, sehr betrunkenes Schulterzucken. »Im Klartext: Ich habe gar nichts .«
»Oje. Zu viel Alkohol bekommt dir wohl doch nicht. Erst Heiterkeit, jetzt Gefühlsduselei. Ich glaube, es wird Zeit, dass du nach Hause gehst, Babe.« Er legte seine Hände um meine Taille und schob mich sanft von sich weg, bevor er aufstand.
»Was ist mit dem Mädel da vorne an der Bar?« Ich taumelte gegen ihn. Er hielt mich fest, damit ich nicht umfiel.
Er tupfte mir einen Kuss auf die Nase und drückte mich sanft. »Sex kann ich jederzeit haben, Süße. Jetzt ist erst mal wichtig, dass du heil nach Hause kommst.«
»Wie machst du das bloß, Nate?«, fragte ich seufzend. Die Feier war ein Wirbel aus Farbe und Lärm um mich herum.
»Wie mache ich was?«
»Ständig Sex zu haben?«
»Was meinst du damit?«
»Du …« Ich wollte zur Bar zeigen, erwischte aber stattdessen Nate am Kinn. »Ups, sorry. Du kriegst immer ihre Telefonnummern. Ich habe keine Ahnung, wie ich mit einem Mann reden soll, geschweige denn wie ich ihn dazu bringen soll, mir seine Nummer zu geben. Oder ihn ins Bett zu kriegen. Ins Be-hett.«
»Wer geht mit wem ins Bett?«
Ich fuhr herum und hätte Joss um ein Haar mit dem Arm im Gesicht getroffen. Sie konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen.
»Gute Reflexe. Phantastisch!« Ich grinste sie wacklig an.
Joss lachte und verschwamm kurz vor meinen Augen. »Nate, ich glaube, es ist Zeit, dass du meine Brautjungfer nach Hause bringst.«
»Ich arbeite schon daran.«
»Das war eine wunderschöne Hochzeitsfeier, Joss!« Ich warf die Arme
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