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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Aspekt meines Lebens unternahm, mit dem ich unzufrieden war.
    Am Freitag musste Nate den ganzen Tag arbeiten. Er hatte drei Fototermine für seine Zeitung, und einer davon war eine Preisverleihung, die bis Mitternacht andauerte. Ich hingegen war zu meinem allwöchentlichen Abendessen mit Dad, Jo, Cam und Cole verabredet.
    Das bedeutete: kein Nachhilfeunterricht.
    Am Samstag ging es auch nicht. Nachmittags hatten Nate, Cam und Cole Judo, und danach hingen sie normalerweise immer noch zusammen ab. Zu sehen bekam ich Nate aber trotzdem.
    Jo rief mich an, um mich für den Abend zu sich einzuladen, und als ich bei ihr ankam, stellte ich fest, dass die Jungs, einschließlich Peetie, auch da waren. Die Einzige, die in der Runde fehlte, war Peeties Verlobte Lyn, aber das hatte ich auch nicht anders erwartet. Ich hatte sie bislang erst ein paarmal gesehen. Sie schien ganz nett zu sein, hatte aber in der Regel keine Lust, etwas mit Peeties Freunden zu unternehmen. Sie hatte ihren eigenen Freundeskreis, und das schien keinen der beiden zu stören.
    Nate und Cole spielten auf der Konsole ein Kriegsspiel, für das Nate eine Rezension schreiben musste. Peetie und ich warteten geduldig darauf, dass wir an die Reihe kamen. Cam saß an seinem Schreibtisch in der Ecke und arbeitete an einem seiner Projekte, während Jo sich auf dem Teppich vor dem Kamin fläzte.
    Ich saß neben Nate und versuchte, nicht daran zu denken, wie komisch es war, ganz normal mit ihm und unseren Freunden zusammen zu sein, nachdem ich den ganzen Donnerstagabend damit verbracht hatte, ihn hemmungslos anzuflirten. Obwohl alles rein freundschaftlich geblieben war, hatte es etwas herrlich Unanständiges, zumal keiner unserer Freunde auch nur ahnte, dass Nate mir gestanden hatte, durchaus schon einmal an Sex mit mir gedacht zu haben, oder dass wir geschlagene vier Stunden damit verbracht hatten, schlüpfrige Bemerkungen auszutauschen, bis es mir irgendwann zwischen den Beinen kribbelte.
    »Ich hab noch mal drüber nachgedacht. Vielleicht möchte ich doch kein Tattookünstler werden«, verkündete Cole, während sein Daumen hektisch auf eine Taste seines Bedienelements einhämmerte, weil soeben ein feindliches Ziel auf dem Bildschirm aufgetaucht war.
    Jo, die den Kopf auf die Arme gestützt hatte, blinzelte schläfrig zu ihrem Bruder hoch. »Wieso? Du kaust uns doch seit Monaten deswegen ein Ohr ab.«
    Das Spiel wurde kurz angehalten, und Cole fixierte seine Schwester mit leicht störrischer Miene. »Ich kaue niemandem ein Ohr ab.«
    Cam machte in seiner Ecke einen zustimmenden Laut und murmelte, ohne von seinen Zeichnungen aufzusehen: »Er hat recht, Baby.«
    »Okay.« Jo gähnte und setzte sich langsam auf. »Aber du hast darüber geredet . Für deine Maßstäbe ist das dasselbe, wie jemandem ein Ohr abzukauen.«
    Cole zuckte mit den Achseln. »Ich will so einen Job wie Nate.«
    »Bleib lieber bei deinen Tattoos, Kumpel«, riet Nate. »Erstens ist das hier nur ein Nebenjob. Der reicht nicht aus, um meine Rechnungen zu bezahlen. Und zweitens habe ich das Tattoo gesehen, das du für Cam entworfen hast. Da solltest du auf alle Fälle dranbleiben.«
    »Findest du?« Cole versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie stolz er war. »Für dich könnte ich auch ein neues entwerfen.«
    »Ein neues?« Auf einen Schlag war Jo überhaupt nicht mehr müde. Ich wusste, dass Nate in ihren Augen eine Art Mysterium war. Sie hatte schon versucht, mir Details aus seinem Leben zu entlocken, aber sosehr ich ihr auch vertraute, es stand mir nicht zu, ihr Nates Geschichte zu erzählen. Also tappte sie, was die meisten Einzelheiten anging, nach wie vor im Dunkeln. »Du hast ein Tattoo?«
    Diese Information allerdings überraschte nicht nur sie.
    Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass Nate tätowiert war.
    Nach Jos Frage machte sich eine seltsame Anspannung im Raum breit. Nates Antwort fiel einsilbig aus. »Ja.«
    »Was denn für eins?«
    »Nicht so wichtig.« Er zuckte mit den Schultern und startete das Spiel neu.
    »Also, irgendwas muss es doch darstellen.«
    »Ich habe gesagt, es ist nicht so wichtig.«
    »Seit wann hast du es denn?«
    »Jo …«
    »Wo ist …?«
    »Mein Gott, ich habe gesagt, es ist nicht wichtig, okay?«, fuhr Nate ihr über den Mund.
    Ich starrte ihn erschrocken an. Er war sonst nie launisch oder unfreundlich. Das konnte nur eins bedeuten: Das Tattoo hatte etwas mit ihr zu tun.
    Jo allerdings wusste nicht genug über sie , um die Verbindung herstellen zu können.

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