Jamaica Lane - Heimliche Liebe
lange wir an meiner Flirttechnik arbeiten.« Ich merkte, wie meine Wangen sich erhitzten, und nahm all meinen Mut zusammen. Ich würde ihm vor Augen führen, wie aussichtslos die Lage wirklich war. »Ich habe in meinem Leben zwei Männer geküsst, Nate. Zwei Abende, zwei Männer. Mehr war da nicht. Und an einem dieser Abende war ich stockbesoffen und habe meine Jungfräulichkeit verloren. Zwei Männer in fünfundzwanzig Jahren. Ich weiß nicht mal, ob ich gut küssen kann.«
Bis auf die Tonspur des Films war es still in der Wohnung. Als Nate gekommen war, hatte ich die Lautstärke heruntergedreht, und jetzt waren die Geräusche nicht viel mehr als die lästige Untermalung eines sehr angespannten Moments.
»Nate?«
Er rutschte ein Stück näher an mich heran und musterte mich eingehend. »Das ließe sich ja leicht rausfinden.«
»Was meinst du?«
»Küss mich.«
Ich wich zurück. »Was? Nein!«
Er grinste. »Ich werde das mal nicht persönlich nehmen.«
»Nein«, beeilte ich mich, ihm zu versichern. »Ich wollte damit nicht sagen, dass ich dich nicht küssen will. Du weißt, dass du ein toller Typ bist – aber du bist Nate. Wir sind Freunde. Das würde sich garantiert komisch anfühlen.«
Er schmunzelte über meine Antwort. »Liv, wir sind erwachsen. Ich denke, wir können versuchshalber ein bisschen rummachen, ohne gleich durchzudrehen und all unseren Freunden davon zu erzählen.«
Ich flüchtete mich in Spott. »Witzig.«
»Also.« Er sah mich an, als wolle er sagen: Worauf wartest du noch? »Küss mich.«
Der Puls in meinem Hals begann, wie wild zu klopfen. »Meinst du das ernst?«
»Absolut.«
Mein Blick wanderte zu seinem Mund. Er hatte einen Wahnsinnsmund. Einen nahezu perfekten Mund. »Jetzt?«
»Jetzt.«
Zitternd rutschte ich übers Sofa zu ihm hin, bis unsere Knie sich berührten. »Ich soll dich küssen? Einfach so?«
Ich sah kurz ein Grübchen in seiner Wange aufblitzen, aber dass er über mich lachte, drang gar nicht wirklich zu mir durch, so sehr war ich damit beschäftigt, zu hyperventilieren und mir zu überlegen, ob ich Nate Sawyer den schlechtesten Kuss seines Lebens antun sollte.
Mein Brustkorb hob und senkte sich hektisch, während ich nach Atem rang.
»Ruhig«, murmelte Nate.
Also holte ich ganz tief Luft und sog damit den fruchtigen Duft von Nates Shampoo ein. Er hatte nicht wie sonst sein würziges Aftershave aufgelegt, sondern roch einfach nur frisch und sauber.
Aus irgendeinem Grund musste ich daran denken, wie er wohl nackt aussehen würde.
O Mann. Ein nackter Nate.
Mir wurde heiß, und ich las die Frage, die in Nates Augen stand – als wüsste er, dass ich an etwas Unanständiges gedacht hatte, und nun wollte er es genau wissen.
Um seiner Frage zuvorzukommen, beugte ich mich nach vorn und drückte zitternd meine Lippen auf seine.
Er verhielt sich ganz still. Anscheinend wollte er, dass ich die Führung übernahm.
Seine Lippen waren warm und weich, als ich mit meinen zögerlich darüberstrich. Als mir klarwurde, dass er nicht reagieren würde, bis ich ihn richtig küsste, rückte ich noch näher an ihn heran. Meine Brüste berührten nun seine Brust, und ich presste meinen Mund fester auf seinen, während ich mit der Zunge sacht über seine geschlossenen Lippen fuhr.
Seine Lippen teilten sich. Ich umspielte seine Zunge mit meiner und vertiefte den Kuss, und plötzlich war ich nicht mehr die Einzige, die küsste. Nate bewegte seinen Mund im Einklang mit meinem und neckte zärtlich meine Zunge, bis ich nichts mehr schmeckte außer Zucker und Bier und Nate. Unser Kuss wurde immer heftiger.
Auf meinen Armen breitete sich eine Gänsehaut aus, und meine Brüste wurden schwer.
Er stöhnte. Das Geräusch vibrierte in meinem Mund.
Meine Finger krallten sich in seine Haare. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wie sie dahin gekommen waren.
Ich drückte meine Brüste an ihn. Ich wusste gar nicht mehr, wann er den Arm um mich gelegt und mich an sich gezogen hatte.
Gott, er konnte küssen.
Und seine Zunge. Wow. Er wusste wirklich mit seiner Zunge umzugehen. Die Vorstellung, wie er sie an anderen Stellen meines Körpers zum Einsatz brachte, fachte das aufflackernde Feuer in meinem Innern noch weiter an. Meine Haut stand in Flammen, und ich hatte das Gefühl, als müsste ich jeden Moment zerspringen. Es war mir egal. Alles, was ich wollte, war Nate.
Das Ziehen zwischen meinen Beinen wurde stärker, und mit ihm der Frust. Ich brauchte mehr. Irgendwie mehr. Ich packte ihn
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