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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Rockband. »Vor zwei Jahren hab ich diesen Jungen kennengelernt. Marco. Er ist ein paar Jahre älter als ich. Damals gab es ein paar Jungs auf der Schule, die mich immer geärgert haben, wenn ich den Bus verpasst hab, und er hat mir geholfen. Wie auch immer, eines Tages hab ich ihn jedenfalls geküsst.« Sie seufzte und verdrehte die Augen ob ihrer eigenen Dummheit. »Erst dachte ich, er erwidert den Kuss, aber dann hat er mich weggeschubst. Danach ist er mir eine Ewigkeit lang aus dem Weg gegangen. Irgendwann hat er wieder angefangen, mit mir zu reden, hat aber so getan, als wäre überhaupt nichts gewesen. Er hat letztes Jahr seinen Abschluss gemacht.« Sie drehte den Kopf auf dem Kissen herum und sah zwischen Ellie und mir hin und her. »Wir sind in Kontakt geblieben. SMS , Facebook und so. Manchmal haben wir uns auch getroffen. Es ist nie was zwischen uns passiert, obwohl ich deutlich gemacht hab, dass ich ihn gut finde.« Ein gequälter Ausdruck trat in ihre Augen. Offenbar litt sie sehr, und mir wurde klar, dass es hier nicht um eine alberne Schwärmerei ging. Sie mochte den Jungen. Sie mochte ihn wirklich. »Ich weiß, dass er was mit anderen Mädchen hatte, ich bin ja nicht blöd. Aber es ist noch was anderes, wenn man es mit eigenen Augen sehen muss.«
    »Was war denn?« Ellie nahm die Hand ihrer Schwester.
    Hannahs Lippen zitterten, und sie schluckte mehrmals, während sie mit ihren Gefühlen kämpfte. »Vor einigen Wochen hab ich gesehen, wie er vor dem Kino ein Mädchen geküsst hat. So richtig geküsst.«
    Ellie nickte verständnisvoll, und nach allem, was sie mir über ihre Vergangenheit mit Adam erzählt hatte, war dieses Verständnis echt. »Also hast du endlich beschlossen, ihn abzuhaken, und dich mit jemand anderem verabredet. Wenn das kein Déjà-vu ist«, murmelte sie und drückte die Hand ihrer kleinen Schwester.
    »Scott.« Hannah schielte zu mir. »Der Junge von gestern Abend«, fügte sie erklärend hinzu. »Der ist echt nett. Eine Klasse über mir. Viele Mädchen finden ihn gut, also hab ich ja gesagt, als er mich um ein Date gebeten hat.«
    »Und dann?«
    »Wart’s nur ab«, sagte Jo mit verächtlicher Miene. »Das ist so typisch. Männer.«
    »Marco ist aus Chicago hergezogen. Er lebt bei seinem Onkel und seiner Tante. Ihnen gehört das D’Alessandro .«
    »Ach du liebe Zeit, das ist mein Lieblingsrestaurant.«
    »Liv«, mahnte Ellie. »Bleib beim Thema.«
    »’tschuldigung«, sagte ich. »Red weiter.«
    Erneut stieß Hannah einen Seufzer aus. »Marco jobbt bei seinem Onkel im Restaurant. Das hat er mir nie erzählt.« Diese Tatsache schien sie zu verwirren. »Er geht aufs Telford College, weil er Zimmermann werden will. Ich wusste nicht, dass er nebenbei noch arbeitet.«
    Sie schwieg einen Moment, in ihre eigenen Gedanken versunken.
    »Hannah.« Ellie stupste sanft ihr Bein an. »Der Rest der Geschichte?«
    »Scott hat mich ins D’Alessandro eingeladen.«
    Wir sogen alle scharf den Atem ein, als uns dämmerte, worauf das Ganze hinauslaufen würde.
    »Marco hat an dem Abend Tische abgeräumt. Er hat uns zusammen gesehen, und er sah so …« Sie hob ratlos die Schultern … »so stinkwütend aus. Als Scott aufs Klo musste, hab ich versucht, mit ihm zu reden, aber er hat nur … er hat mich kaum angesehen und ist dann abgerauscht. Einfach so.«
    Wir schwiegen eine Zeitlang, dann sagte ich, nicht sehr hilfreich: »Klingt kompliziert.«
    »Klingt episch .« Ellie strahlte ihre kleine Schwester an.
    »Genau deswegen hab ich nichts gesagt.« Hannah strafte Jo mit einem vorwurfsvollen Blick, während sie gleichzeitig mit dem Finger auf ihre Schwester zeigte.
    »He«, keifte Ellie, was sie nicht oft tat, da sie ein sonniges Gemüt hatte. »Hör auf, mich wie irgendeine verstrahlte Romantikerin zu behandeln. Ich kann dir helfen. Ich bin sogar Expertin, wenn es um Männer geht, die einen aus undefinierbaren Gründen von sich wegstoßen, obwohl es doch glasklar ist, dass sie auf einen stehen.«
    Ihre Schwester sah sie abwägend an. »Stimmt auch wieder.«
    »Mein Rat ist: Lass ihn schmoren.« Ellie zuckte mit den Achseln. »Als ich Adam schmoren ließ, hat ihn das endlich dazu getrieben, den entscheidenden Schritt zu machen.«
    »Ich dachte, das lag an deinem Tumor?«
    Els funkelte ihre Schwester an. »Der Tumor war vielleicht der finale Auslöser, aber glaub mir, ich hatte ihn mit meiner Abwesenheit schon vorher weichgekocht.«
    Als sie Ellies Tonfall bemerkte, biss sich Hannah auf die Lippe.

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