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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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eine Versagerin.
    Und Nate verschwendete seine Zeit.
    ***
    Die nächsten Tage vermied ich es, auf meine eigenen Gedanken zu achten. Bei der Arbeit war das nicht weiter schwer, ich sorgte einfach dafür, dass ich immer etwas zu tun hatte. Ständig lag ich Angus in den Ohren, er möge mir neue Aufgaben zuteilen. Wahrscheinlich kam er irgendwann zu dem Schluss, dass ich eine Diät machte, die ausschließlich aus Red Bull bestand … oder aus Crack. Da er bislang noch nicht meinen Spind durchsucht hatte, glaubte er wohl eher an Red Bull. Oder er hielt mich ganz einfach für durchgeknallt.
    Am Abend war ich bei Dad und Dee zum Essen eingeladen, und als ich danach heimkam, war ich so müde, dass ich, kaum hatte ich die Wohnung betreten, sofort ins Bett fiel. Am Dienstagabend ging ich nach der Arbeit ein bisschen shoppen und kaufte mehrere Komödien auf DVD . Ich wollte um Himmels willen nichts Bedrückendes, Sentimentales oder Aufwühlendes sehen. Ich wollte mich von allem ablenken, was mich an die eine Minute totalen Versagens hätte erinnern können, die ich in der Bibliothek mit Benjamin erlebt hatte.
    Als Nate am Mittwoch um kurz nach acht Uhr abends zum Nachhilfeunterricht kam, war ich drauf und dran, alles hinzuschmeißen.
    So viel zu »den ersten Tag vom Rest meines Lebens einläuten«.
    Da ich wusste, dass Nate nach dem Judo einen ganzen Supermarkt vertilgen konnte, hatte ich auf dem Wohnzimmertisch verschiedene Snacks bereitgestellt. Außerdem hatte ich einen Steve-Carell-Film in den DVD -Player eingelegt. Als Nate mit feuchten Haaren hereinkam – offenbar war er noch schnell unter die Dusche gesprungen, bevor er sich auf den Weg gemacht hatte –, fiel mir sein selbstsicherer, wiegender Gang auf. Nate ging nicht, er schlich wie ein Raubtier auf der Jagd. Kein Zweifel: Er war ein Mann, der sich in seinem Körper wohl fühlte und ihn richtig einzusetzen wusste.
    Gott, ich hätte platzen können vor Neid.
    »Babe.« Er grinste, als er das Essen sah, das ich für ihn hingestellt hatte, und nahm rasch auf der Couch Platz, um es in unmittelbarer Reichweite zu haben.
    »Bier?«
    »Ja, bitte.«
    Ich holte ihm eine Flasche und ließ mich neben ihm aufs Sofa plumpsen.
    Sofort zog Nate fragend eine Braue hoch. Als Erstes griff er, wenig überraschend, nach einem Schokoladen-Mini-Donut. Er aß für sein Leben gern Süßes. »Was ist los mit dir?«
    Ich sah ihm zu, wie er seinen Donut aß, und überlegte hin und her, ob ich es ihm sagen sollte. Bevor er gekommen war, hatte ich mir fest vorgenommen, mich bei ihm zu entschuldigen und ihm zu sagen, dass die ganze Sache reine Zeitverschwendung gewesen sei. Aber jetzt, da er hier war, fragte ich mich, ob er dann nicht sehr enttäuscht von mir wäre. Es warf kein gutes Licht auf mich, wenn ich so schnell aufgab, erst recht, da Nate mich ja keineswegs für einen hoffnungslosen Fall zu halten schien.
    »Am Montag war Benjamin in der Bibliothek.«
    Nate setzte sein Bier an die Lippen und bedeutete mir fortzufahren.
    »Es war eine totale Katastrophe. Er hat sich nach einem Buch mit dem Titel Sex, Ehre und Rechtsprechung im Spanien der frühen Neuzeit erkundigt, und ich bin bis an die Haarwurzeln rot geworden.«
    Nate sah mich mitfühlend an.
    »Er hat versucht, mit mir ins Gespräch zu kommen, aber mir war es so mordspeinlich, dass ich rot geworden war, dass ich die ganze Zeit auf meine Füße gestarrt habe wie eine Fünfjährige, die auf den zehnjährigen Nachbarjungen steht.«
    »Scheiße. Was hat dieser Kerl bloß an sich?«, sagte Nate und setzte sich bequemer hin.
    »Keine Ahnung.« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich glaube, ich habe eine mentale Blockade.«
    »Eine mentale Blockade?«
    Das war noch schmeichelhaft ausgedrückt. Eigentlich lag der Grund, weshalb ich nicht mit Benjamin flirten konnte, auf der Hand, nur dass es genau derselbe Grund war, weshalb ich es die ganzen letzten Tage über vermieden hatte, an das Thema auch nur zu denken. Es war einfach zu niederschmetternd. »Eine mentale Blockade.« Ich nickte bekräftigend. »Verursacht durch das, was nach dem Flirten kommt.« Ich schlug die Augen nieder und knetete nervös meine Finger. »Gesetzt den Fall, das es mit dem Flirten klappt, und ich komme irgendwie an eine Verabredung mit Benjamin … davor hätte ich panische Angst.«
    »Panische Angst?«
    »Weil ich kein bisschen Erfahrung habe, Nate. Ich fühle mich so unzulänglich, so unsexy. Es ist völlig egal, wie oft du mir sagst, dass ich attraktiv bin, oder wie

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