Jamaica Lane - Heimliche Liebe
Fliesen. »Gut zu wissen, dass die Dusche dir gefällt, Babe. Innerhalb des gesamten Spektrums ist Duschsex ziemlich brav. Ich kann gar nicht erwarten, wie du reagierst, wenn ich dich in deiner Unibibliothek ficke.«
Meine Augen weiteten sich. »Das kannst du nicht machen«, hauchte ich, obwohl ich beim bloßen Gedanken daran schon feucht wurde. »Die Studenten werfe ich wegen so was raus.«
»Aber die Idee gefällt dir.« Er strich mit den Lippen über meine und hob mein Bein an. »Gib’s zu.«
Ehe ich antworten konnte, stieß er hart in mich hinein, und ich wäre mit dem Kopf gegen die Wand geknallt, hätte er nicht vorsorglich meinen Hinterkopf festgehalten, um den Aufprall abzufangen.
»Auch egal«, raunte er mir ins Ohr. »Du triefst förmlich, das interpretiere ich als Ja.«
***
»Macht es dir wirklich nichts aus, wenn ich hier übernachte?«, fragte Nate und fuhr mit dem Finger meinen nackten Rücken entlang. Ich lag auf dem Bauch neben ihm im Bett.
Nach dem sehr angenehmen Sex unter der Dusche hatte ich meine Haare geföhnt, während Nate sich den Rest Pasta aufwärmte. Als ich aus dem Schlafzimmer kam, hatte Nate aufgegessen und war bereit für die nächste Lektion. Kaum hatte ich einen Schritt aus dem Schlafzimmer gemacht, schob er mich wieder hinein. Drei Orgasmen später war ich zufrieden und erschöpft, es war spät, und es wäre ganz einfach unsinnig gewesen, Nate jetzt nach Hause zu schicken, wenn ich doch ein schönes bequemes Bett hatte, das groß genug für uns beide war.
Den Kopf auf den Unterarmen, blickte ich auf das Kopfteil des Betts und hätte vor Behagen schnurren können, so wunderbar entspannt fühlte ich mich. Meine Haare strichen über das Kopfkissen, als ich mich zu Nate umdrehte. »Im Moment würde ich dir jeden Wunsch erfüllen.«
Da waren wieder die Grübchen in seinen Wangen. Eines Tages musste ich sie unbedingt küssen.
»Willst du mein Ego wirklich noch weiter aufblasen?«
»Hmm, stimmt auch wieder.«
Wir lächelten uns an, und dann fielen mir die Augen zu.
Ich döste vor mich hin, bis ich seine Lippen an meiner Schulter spürte. »Liv?«
Etwas in seinem Tonfall ließ mich aufhorchen. Ich öffnete die Augen. Nates Miene war ungewohnt ernst. Mir wurde ganz mulmig, und ich hörte das Rauschen des Blutes in meinen Ohren, weil mein Herz mit einem Mal schneller schlug. »Ja?«
Nate drehte sich seufzend auf den Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und sah an die Decke. »Du bist echt einer meiner besten Freunde.«
Mein Pulsschlag verlangsamte sich ein wenig, und eine wohlige Wärme breitete sich in meiner Brust aus. Gerührt strich ich ihm mit den Fingerspitzen über den Bauch. »Du auch.«
»Du musst mir was versprechen.«
Ich hielt inne. »Okay?«
»Versprich mir, egal, was passiert, das hier zwischen uns … darf unsere Freundschaft nicht kaputtmachen.«
Ich verstand den scharfen, reißenden Schmerz nicht, der mir in die Brust fuhr, als ich Nates Worte hörte, aber ich wusste, was er meinte. Ich legte die Hand flach auf seinen Bauch und ließ sie höher gleiten, bis sie genau über dem tätowierten »A« lag. »Versprochen.«
Die Spannung wich aus seinem Körper, und als er sich zu mir umwandte, leuchteten Zärtlichkeit und Dankbarkeit aus seinen Augen. Wieder lächelten wir uns an, und der Schmerz war erst mal vergessen.
Einen Moment später drehte er den Kopf wieder zurück und fuhr fort, an meine Zimmerdecke zu starren.
Ich konnte mich an seinem Gesicht nicht sattsehen, ich wollte mir alles ganz genau einprägen: sein kantiges Kinn, das vollkommene Profil, die gerade Nase, die rußschwarzen Wimpern, die wunderschönen Lippen. Ich wunderte mich nicht länger darüber, dass mein Körper beim bloßen Anblick seines Gesichts zum Leben erwachte. Doch fürs Erste schob ich das Gefühl beiseite. Ich ahnte, dass er mit seinen Gedanken woanders war, an irgendeinem dunklen, unwirtlichen Ort.
Mein Finger malte einen Kreis um das »A« auf seiner Brust.
»Nate?«
»Hmm?«
»Wenn es dir deswegen schlechtgeht, kannst du immer mit mir reden, das weißt du, oder?«
Er schüttelte unmerklich den Kopf. »Mir geht’s gut, Liv.«
»Wirklich? Als Cole dein Tattoo erwähnt hat, warst du danach tagelang so komisch.«
Nate sah mich von der Seite an und stieß einen langen, zittrigen Seufzer aus. »Ich weiß nicht, ob ich darüber sprechen kann.«
»Ich werde dich bestimmt nicht verurteilen«, sagte ich, um Leichtigkeit bemüht. Ich wollte, dass er sich wieder
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