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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Wahrheit unter den Tisch fallen ließ, war einfach nur jämmerlich. Ich belog meine Freundinnen, und es ging mir richtig dreckig dabei. »Rangegangen? Es war doch bloß eine Telefonnummer.«
    »Ich habe noch nie erlebt, dass du dich für einen Mann interessierst.« Ellie machte große Augen. »Du hättest sie mal sehen sollen, sie hat geflirtet wie eine Wilde. Wo wir gerade beim Thema sind.« Sie wandte sich wieder an mich. »Was hältst du davon, mit einem Freund von Adam auszugehen?«
    Zum Herzklopfen gesellte sich nun noch ein flaues Gefühl im Magen. »Ihr habt über mich geredet?«
    »Erst seit dem Abend in der Bar. Wir dachten, vielleicht brauchst du ein bisschen Zeit, um dich hier einzuleben, bevor du anfängst, nach Männern Ausschau zu halten, deswegen haben wir das Thema bislang nicht angeschnitten. Aber dann hast du am Samstag plötzlich eine ganz andere Seite von dir gezeigt. Und Dougie ist echt nett.«
    »Doogie?«
    »Douglas. Dougie.«
    Ich zog die Nase kraus. »Reizender Name.«
    Joss lachte. »Ich muss gerade an Doogie Howser denken.«
    »Genau.« Ich kicherte albern.
    Ellie runzelte die Stirn. »Äh. Wer?«
    »Das war mal eine amerikanische Fernsehsendung.«
    »Worum ging es darin?«
    »Um ein Wunderkind.«
    Ellie sah uns mit Leidensmiene an. »Dougie ist kein Kind. Er ist ein sehr netter und sehr gut aussehender Architekt.«
    »Lass das bloß Adam nicht hören.«
    »Liv, es ist mein voller Ernst. Bitte überleg’s dir.«
    »Ich gehe nicht zu Blind Dates.«
    »Hast du eigentlich den Typen angerufen, der dir seine Nummer gegeben hat?«, fragte sie daraufhin.
    Uh-oh. Wie sollte ich ihr begreiflich machen, dass ich mich nicht mit diesem Dougie treffen wollte, weil ich mit Nate in die Kiste sprang? Ich zermarterte mir mein Hirn nach einer plausibel klingenden Ausrede und wurde immer nervöser, je länger sich das Schweigen dehnte. Ich warf Joss einen hilfesuchenden Blick zu, da sie gewissermaßen Expertin darin war, ausschließlich das zu tun, was ihr beliebte, und sich einen Scheißdreck darum scherte, wenn anderen ihre Gründe nicht in den Kram passten. Doch statt mir zu helfen, wurde sie lediglich kreidebleich im Gesicht.
    »Joss, ist alles in Ordnung?« Ich lehnte mich zu ihr und berührte sie am Arm.
    Sie presste die Lippen aufeinander und drehte sich in Richtung Spüle. Ich sah zu Ellie, die ihrerseits Joss voller Sorge beobachtete.
    Nach einer Weile atmete Joss tief ein. »Sagt mal, schmecken euch die Mojitos?«, fragte sie mit matter Stimme.
    »Ja.«
    Joss erschauerte und holte erneut tief Luft.
    »Also …« Vorsichtshalber wich ich ein paar Schritte zurück. »Musst du gleich reihern?«
    Sie zog eine Grimasse. »Nein.«
    »Hier.« Ellie hielt ihr die Platte mit den Sandwiches unter die Nase. »Du hast heute Morgen kaum was gegessen.«
    »Ellie, wenn du nicht sofort den Teller wegnimmst, esse ich dich .«
    »Ich glaube, sie muss reihern«, murmelte ich und zog Ellie zurück.
    »Hör auf, ›reihern‹ zu sagen«, keifte Joss.
    Ich zog eine Augenbraue hoch. »Da ist aber jemand mies drauf, wenn’s ihr schlechtgeht.«
    Els nickte. »Ich kann dir sagen. Letztes Jahr hatte sie Magen-Darm-Grippe und hat jeden angefaucht, der in ihre Nähe kam.«
    »Ich bin hier drüben«, sagte Joss mit einem todbringenden Blick. Ihre schräg stehenden grauen Augen waren wie gemacht dafür.
    »Und wir würden es vorziehen, wenn du da auch bleibst. Für den Fall, dass du dich tatsächlich übergeben musst.«
    Ellie kicherte. Joss nicht.
    »Du kannst von Glück sagen, dass ich dich mag, Olivia Holloway.«
    Ich grinste sie an und gab bedeutungsvoll zurück: »Das weiß ich doch.«
    »Ich kann nicht mies drauf sein, wenn du so zuckersüß bist.«
    »Womit mein brillanter Plan aufgegangen wäre.«
    Joss schnaubte, nur um sich gleich darauf die Hand vor den Mund zu pressen.
    Wir warteten, während sie ein paar tiefe Atemzüge nahm. Dann drehte sie sich wieder zu uns um. »Geht schon.« Sie wankte zum Tisch in der Ecke und ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Also, mir bekommen diese Mojitos irgendwie nicht.«
    Ellie schenkte Joss ungefragt ein Glas Wasser ein, und wir setzten uns zu ihr an den Tisch. Zu meinem Leidwesen war das Erste, was Ellie sagte: »Und? Dougie? Ja?«
    »Nein, ich …« Ich zuckte mit den Achseln und beschloss, ihnen einen klitzekleinen Teil der Wahrheit zu sagen. »Da gibt es einen Typen in der Bibliothek. Ich mag ihn.«
    Ellie strahlte. Ihre hellen Augen funkelten vor Neugier. »Aha. Ist er ein

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