Jamaica Lane - Heimliche Liebe
brauchst?«
Ohne zu antworten, suchte Nate nach den Strümpfen, fand sie und kam damit zurück ins Bett. Mit einem Geschick und einer Schnelligkeit, die mich völlig überrumpelten, band er die Strümpfe um meine Handgelenke und knotete dann das andere Ende um eine Latte am Kopfteil meines Betts.
Improvisierte Fesseln.
Ich zog versuchsweise daran. Das Material dehnte sich, ließ sich aber nicht abstreifen. »Was soll das?«
Nate beugte sich über mich. Jetzt lachte er nicht mehr. »Als ich dich gestern Abend festgehalten habe … das hat dich unglaublich scharf gemacht. Ich werde schon hart, wenn ich nur daran denke.« Seine Stimme war rau. »Es hat dir gefallen, gib’s zu.«
Ich wurde rot bei der Erinnerung daran, wie sehr ich es genossen hatte, Nate völlig wehrlos ausgeliefert zu sein. Meine Reaktion hatte mich überrascht, andererseits wäre sie bestimmt nicht bei jedem Mann so ausgefallen. Die Vorstellung, mich Nate zu unterwerfen, erregte mich, ich ließ diese Phantasie zu, weil ich ihm vertraute. Weil ich die absolute Gewissheit hatte, dass er nur das tun würde, was auch mir gefiel, und dass er mir niemals weh tun würde.
Trotzdem war mir nicht klar gewesen, dass ich mein Gefallen so deutlich zum Ausdruck gebracht hatte.
Erneut zog ich an meinen Fesseln. Mein Atem beschleunigte sich. »Und was kommt jetzt?«
Er streichelte die Rückseite meiner Schenkel, umfasste sie und legte sich meine Beine um die Hüften, bevor er seine heiße, harte Erektion an meinem Eingang rieb. »Jetzt bist du mir hilflos ausgeliefert … während ich dich um den Verstand vögele.«
***
Ich sah mich in der komplett entkernten Küche um, und es drängte sich mir die Frage auf, ob Ellie und Adam den Verstand verloren hatten.
»Leute, wir reden hier von einer Menge Arbeit«, murmelte ich, während ich die losen Leitungen und den feuchten Fleck in der linken unteren Zimmerecke beäugte.
Ellie machte ein betretenes Gesicht. »Das hat Adam auch gesagt, aber ich wollte es mir trotzdem noch mal ansehen.« Sie streichelte die Wand. »Ich liebe Gebäude wie das hier.«
»Ellie, wenn du deine alte Wohnung wiederhaben willst, suchen Braden und ich uns gerne was anderes«, schlug Joss ihr vor.
Ebenso gut hätte sie Ellie anbieten können, ein kleines Kätzchen zu ertränken. »Joss, nein! Die Wohnung bedeutet euch so viel.«
»Euch doch auch.«
»Aber nicht so viel wie euch.« Sie schüttelte mit einem abgrundtiefen Seufzer den Kopf. »Lasst uns gehen. Wenn ich noch länger hierbleibe, kriege ich Depressionen.«
Wir verließen das Haus in der Dublin Street. Ellie warf sehnsüchtig einen Blick zurück, als wir den Hügel hinauf zu Joss’ Wohnung gingen. »Man müsste zu viel renovieren. Dazu fehlt uns einfach die Zeit.«
»Und finanziell wäre es ein Fass ohne Boden«, fügte Joss hinzu. »Die Feuchtigkeit, die uralte Elektrik – Els, du hättest nichts als Stress damit.«
»Du hast recht, du hast recht. Ich weiß ja, dass du recht hast«, grummelte Ellie und zog einen Schmollmund, während Joss uns die Tür zu ihrer Wohnung aufschloss.
Ich streichelte Ellie aufmunternd den Arm, als ich an ihr vorbei in die Wohnung trat. »Ihr findet schon was.«
Braden war in seinem Club Fire beschäftigt, deshalb hatten wir die Wohnung für uns allein. Joss hatte bereits kleine Snacks vorbereitet und einen Cocktailmix gekauft. Wir saßen in der Küche, lachten und scherzten, tranken Mojitos und aßen winzige Sandwiches.
»Und? Verrätst du uns ein paar Details von eurer Hochzeitsreise?«, fragte ich Joss mit einem süffisanten Grinsen.
Joss grinste zurück. »Während Bradens kleine Schwester im Raum ist? Nein. Ich sage nur so viel: Alle Beteiligten sind voll auf ihre Kosten gekommen. Und Braden hat nur einen Mann angeknurrt.«
Ich stutzte. »Angeknurrt?«
»Er hat mir auf die Brüste geglotzt, noch dazu, während Braden direkt daneben stand.« Sie rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. »Ich dachte, Braden platzt gleich eine Ader.«
Wir lachten, aber mein Lachen schlug jäh in nervöse Angst um, als Joss mir einen teuflischen Blick zuwarf. »So. Ellie meinte, du wärst im Club 39 richtig rangegangen, während ich weg war. Ein Typ hat dir seine Nummer gegeben?«
Ich lachte spöttisch, um den Umstand zu überspielen, dass mein Herz heftig zu klopfen begann und mir der Schweiß ausbrach. Lügen waren schrecklich, und sie zu rechtfertigen, indem ich mir sagte, dass ich streng genommen nicht log, sondern lediglich einen Teil der
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