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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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und kam binnen kurzem mit dem Bestellten auf einem Tablett zurück, das sie an Bombs herabgekurbeltem Seitenfenster einhängte. Der Big Mac war ein dreifacher Mamalica -Burger. Er bestand aus einem bröseligen Maismehlbrötchen mit Fleischfüllung, der einheimischen sogenannten Impletata , und großen aufgeweichten Sauerampfersalatblättern. Das Jocola war eine lauwarme, bräunlich schillernde Mischung aus Lizenzcola und Schafsjoghurt.
    Während Bomb diese Köstlichkeiten hinunterwürgte und wieder einmal mit seinem Beruf haderte, umkreiste die Alte mehrmals mit Lauten der Bewunderung auf quietschenden Rollschuhen seinen Wagen. Dann hielt sie wieder bei Bomb an und lächelte ihm mit ihren lückigen Zähnen vertraulich zu.
    „Wohin so spät, junger Herr?“-radebrechte sie in ihrem fürchterlichen Slang.
    Es lebe die US- Army , die Jungs verbreiten Sprache und Kultur über die ganze Welt, dachte Bomb.
    „Schon spät, schnell Nacht, bald dunkel“, warnte die Alte weiter. „Wohin fahren?“
    „Nicht mehr weit, nach Transsylvanien, Muttchen“, antwortete Bomb. „Zum Gorgo-Paß.“
    Die Alte fuhr erschrocken zurück.
    „Gorgo-Paß! Vrolog-Pokol !“ stieß sie hervor. „ Vrolog-Pokol ! Dracul-Dracul ! “
    Sie bekreuzigte sich hastig und sah Bomb flehentlich an.
    „Nicht fahren, junger Herr. Viel Geister, viel böse. Bleiben hier, junger Herr! Können schlafen bei Babuschka .“
    Sie deutete lockend auf sich.
    „Nix kosten für schöne, junge Herr .“
    Bomb fuhr schaudernd zurück. Dann doch lieber zu Dracs.
    Er lächelte abwehrend und zahlte seine Zeche, wobei er ein großzügiges Trinkgeld gab. Die Alte starrte ungläubig auf das viele Geld, und ehe er es verhindern konnte, küßte sie dankbar seine Hände. Dann zog sie einen billigen Rosenkranz aus ihrem verschrumpelten Dekollete und drückte ihn ihm in die Hand.
    „Um Mutter deiniges willen“, flüsterte sie, schlug nochmals das Kreuz, und als Bomb mit aufheulendem Motor in den heraufdämmernden Abend startete, streckte sie dem Scheidenden abwehrend zwei ausgestreckte Finger nach: Das uralte Zeichen zur Abwehr von Dämonen.

15

    Die Autobahn war zu Ende. Der Verkehr war weniger und weniger geworden. Jetzt, da Bomb von der betonierten Fahrbahn auf die alte geschotterte Handelsstraße wechselte, die nach Osten die Verbindung der Hauptstadt mit den alten asiatischen Handelszentren jenseits des Gebirges darstellte, begegnete er fast nur noch Maultier- und Eselskarren.
    Die Straße stieg höher und höher, die Sonne sank gleichzeitig tiefer und tiefer. Fuhr er die erste halbe Stunde auf der alten Karawanenstraße noch durch hügeliges, buschiges und karstiges Land, so schoben sich jetzt dunkle Wälder und schroffe Berggipfel näher an ihn heran.
    Nach einer Stunde tauchte linker Hand eine Abzweigung auf. Bomb hielt und orientierte sich anhand der Karte, die ihm der Oberst mitgegeben hatte und auf der mit rotem Stift die Fahrtroute eingezeichnet war. Dies mußte die Abzweigung zum Gorgo-Paß sein.
    Bomb bog langsam auf die holprige, unbefestigte Straße ein. Nach wenigen Minuten hielt er abermals. Zwischen dunklen Fichten am Wegrand stand eine kleine Kapelle, die Tür mit wilden Knoblauchblüten behängt. Neben ihr wies ein verwittertes Holzschild, auf dem in ungelenken Buchstaben das Wort „Gorgo“ stand, in Richtung der schneebedeckten, wilden Gipfel.
    Er war auf dem richtigen Weg.

    Die Sonne versank hinter den Bergen. Es wurde kühl, und die langen Schatten der Dämmerung krochen in das Tal. Die Straße führte in endlosen Kurven höher und höher, in immer dichtere und finsterere Wälder. Bomb schaltete das Licht an.
    Nebelfetzen begannen die Bergwände emporzusteigen. Tiefe Schluchten drohten mal rechts, dann wieder links des schmalen Fahrweges. Die Sicht wurde schlechter. Bomb mußte mit dem Tempo erheblich herunter, trotzdem rettete ihn ein paarmal nur heftiges Bremsen vor dem Abrutschen über die Hangkante.
    Bomb begann die Fahrt zu verwünschen.
    Mit zunehmender Höhe wurde der Nebel dichter und dichter. Dann begann es, in den Nebel hineinzuregnen, die Straße wurde schmierig und glitschig, die Serpentinen wurden enger und steiler. Es wurde kälter. Der Nieselregen ging in Schneegestöber über.
    Ohne den Allradantrieb des Jensen wäre er jetzt verloren gewesen.
    Das dichte Schneetreiben, die mangelnde Sicht, das Gepolter des Gesteins unter den Rädern zerrten an Bombs Nerven.
    Dann plötzlich ging die Steigung des Weges in einen waagerechten

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