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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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sich deutlich unter der schwarzen Seide ihrer Gewänder ab, die nach unten in gerafften Kaskaden über schlanke Hüften fielen und dann über langgestreckte Schenkel gleißend herabflossen.
    Bomb fühlte Schauer der Erregung und des Verlangens in sich aufsteigen, als er die beiden Händepaare, die sich ihm entgegenstreckten, an seine Lippen hob.
    Hierbei entdeckte er, daß die beiden zauberhaften Geschöpfe unter den einander zugewandten Achseln bis in die Höhe des unteren Rippenbogens miteinander verbunden waren.
    Graf Dracs bemerkte seinen Blick und lächelte gezwungen.
    „Millarca und Carmilla sind eins, Mr. Bomb“, sagte er. „Meine geliebten Töchter sind siamesische Zwillinge.“
    Bomb war verlegen.
    „Warum sollten wir nicht darüber reden“, rief Graf Dracs, „es ist nichts Peinliches daran. Millarca und Carmilla haben zusammen nur ein Herz, und das liegt in der Mitte zwischen den beiden Leibern. Das macht sie unzertrennbar, nicht wahr, meine Lieben?“
    Im Gleichklang einer katzenhaften Bewegung erhoben sich die beiden Mädchen.
    „Wir können uns nie trennen, Mr. Woodpick“, sagte Millarca.
    „Wir machen alles zu zweit“, sprach Carmilla.
    „Wir erleben so viel miteinander“, sagte Millarca, „was wir einzeln nie erleben könnten“, sprach Carmilla.
    Bomb war hingerissen.
    „Ich bin entzückt, meine Damen“, sagte er. „Ich fürchte nur, ich werde Sie dauernd verwechseln.“
    „Das ist nicht weiter tragisch“, sagte Millarca lächelnd.
    „Das kann sogar sehr amüsant sein“, meinte Carmilla kokett.
    Bomb war fasziniert. Daß es so etwas gab, ein Doppelweib von solcher Klasse. Das war die ideale Frau schlechthin.
    Wenn man allein an den Haushalt dachte: Die eine Hälfte wusch das Geschirr, die andere trocknete ab. Die eine schälte Kartoffeln, die andere putzte das Gemüse. Die eine brühte den Kaffee, die andere belegte die Sandwiches — von anderen Tätigkeiten ganz zu schweigen.
    Das Erscheinen des bleichen Butlers, der die Tafel als angerichtet meldete, riß Bomb aus seinen Träumen.
    Graf Dracs und Bomb geleiteten das Schwesternpaar zu seinem Platz an der Längsseite des Tisches. Dann ließen sich der Minister und der Agent an den schmalen Seiten der langen Tafel nieder.
    „Ich hoffe sehr, daß Ihnen unsere einfache ländliche Kost munden wird“, sagte Graf Dracs zu Bomb, als der bleiche Diener die Speisen aufzutragen begann.
    „Ich bin sicher, Euer Exzellenz“, sagte Bomb. Er hatte einen Wolfshunger.
    Als Auftakt gab es eine überaus schmackhaft gewürzte, tiefrote Suppe. Bomb hob nach dem ersten Löffel fragend die Brauen.
    „Das ist eine Suppe aus gerührtem Persianerblut, aus dem Blut ungeborener Lämmer“, erklärte ihm Dracs, wobei er genießerisch aus seinem Löffel schlürfte. „Es ist eine Spezialität dieser entlegenen, einsamen Täler. Ich hoffe, sie findet Ihren Beifall.“
    Bomb nickte zustimmend. Es schmeckte wirklich ganz vorzüglich. Als Gastgeber jedenfalls war Graf Dracs nicht übel.
    Als nächstes gab es dunkelrot gesottene Flußkrebse, in einer Sauce aus orangeroten Vogelbeeren, eine raffiniert Ton in Ton gehaltene kulinarische Kombination.
    „Und wie war die Fahrt, Mr. Woodpick?“ fragte ihn Graf Dracs.
    „Bis zum Paß nicht gerade ein Spaziergang“, erwiderte Bomb. „Aber auf Ihrem Territorium war es dann wesentlich einfacher, sich auf der Straße zurechtzufinden. Die Leitpfähle mit ihren leuchtenden Reflektoren waren eine große Hilfe.“
    „Leitpfähle, Reflektoren?“ rief Graf Dracs spöttisch lachend. „Sie müssen sich irren, Mr. Woodpick. Leitpfähle gibt es im ganzen Land nicht.“
    „Aber ich habe sie doch gesehen und mich danach gerichtet“, widersprach Bomb.
    Die Töchter des Grafen kicherten, und Dracs lachte gutmütig.
    „Mein lieber Mr. Woodpick, was Sie für Reflektoren an Leitpfählen gehalten haben, waren die Augen der Wölfe, die nächtens an den Straßenrändern auf Beute lauern.“
    Bomb erbleichte.
    Mein Gott, nicht auszudenken, wenn er wegen eines kleinen Bedürfnisses den Wagen hätte verlassen müssen!
    „Ja ja , Mr. Woodpick“, sagte Dracs spottend, „es ist nicht ganz gefahrlos, hier zu reisen.“
    Als Hauptgang trug der Butler riesige blutige Steaks von reizvollem wildartigem Geschmack herein, dazu ein Püree aus roten Beeten und gedünstetem Rotkraut. Ein herrlicher, schwerer blutroter Land wein wurde dazu serviert.
    „Da haben Sie Ihre Widersacher“, erläuterte Dracs auf Befragen Bombs. „Das ist

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