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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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hastete mit seinem Koffer wieder die Treppe hinunter.
    Carmilla und Millarca erwarteten ihn am Ende der Stufen.
    Sie umarmten ihn so stürmisch, daß sich fast sein Toupet verschob.
    „O James“, riefen sie, „wir lieben dich!“
    Bomb machte sich sanft los.
    „Ich habe schlechte Nachrichten, ihr Süßen“, sagte er. „Ich muß sofort nach London zurück. Meine Tante Emily liegt im Sterben.“
    „O nein, James“, riefen die beiden entzückenden Wesen enttäuscht. „Du darfst nicht gehen, wir brauchen dich so.“
    „Laßt uns vernünftig sein, meine Lieblinge“, sagte Bomb. „Entschuldigt mich bei eurem Papa. Bitte, laßt mich jetzt gehen, ich komme, sobald ich kann, zurück. Wahrscheinlich schon in wenigen Tagen.“
    „Versprichst du uns das?“ Millarca und Carmilla begannen zärtlich mit spitzen Zähnen seine Ohrläppchen und Lippen zu beknabbern.
    „Aber ja, ich verspreche es“, sagte der verliebte und liebestolle Agent Ihrer Majestät und riß sich gewaltsam aus den ihn umschlingenden Armen, eilte hinaus und warf sich in den bereitstehenden Wagen.
    Aufheulend schoß der Bolide durch das Burgtor und wandte sich nach Westen in Richtung des dunkel verglühenden Abendhimmels.

19

    Gegen 22 Uhr erreichte Bomb, völlig übermüdet, nach anstrengender Fahrt den Airport von Personalia. Der Rückflug für ihn war bei der staatlichen personischen Luftfahrtgesellschaft gebucht und führte bei nur einer Zwischenlandung in Rom direkt nach London.
    Als Bomb in die Maschine kletterte, war er in so schlechter Verfassung, daß er befürchtete, die Reise nicht ohne Zusammenbruch zu überstehen. Ihm war schwindlig, es dröhnte und hämmerte in seinem Kopf, und sexuelle Anwandlungen hatte er so gut wie keine. Nicht einmal die glutäugige eurasische Stewardeß mit den langen Beinen, die sich später auf der Strecke Rom — London so auffallend um ihn bemühte — er saß im Mittelgang, und sie preßte bei jeder Serviceleistung ihre hohen Hüften gegen seinen Arm — , hatte seinen alten Adam in Schwung bringen können. Als er schließlich einnickte, hatte sie wohl die Vergeblichkeit ihrer Liebesmühen einsehen müssen.

    Er trat in M’s Vorzimmer, und dort sah er zu seiner Überraschung, wie M am Schreibtisch stand, sich die Röcke hob und die Nylons festmachte. Er sah hochhackige Pumps, knochige Fesseln, dürre haarige Waden und derbe Knie.
    „Hallo M“, sagte Bomb überrascht, „ich wußte gar nicht, daß Sie auf Dessous stehen.“
    „Ich bin nicht M“, sagte M giftig, „ich bin Emily!“ Er blickte Bomb empört an. „Und Sie sollten sich schämen, in diesem Aufzug vor eine Dame zu treten!“
    „Was ist los?“ fragte Bomb verdattert und blickte prüfend an sich hinab.
    Heiliger Bimbam, er hatte ja gar keine Hosen an. Wie war so etwas möglich? Er stand ohne Hosen da.
    „Aber“, sagte er verdattert, „aber — ich versteh’ das nicht.“ Mit einer hilflosen Geste trat er auf M zu.
    „Hilfe, Hilfe!“ M fing an zu kreischen. „Ein Wüstling, zu Hilfe!“
    Das Licht über der Tür begann wie wild aufzublinken. Rot — Rot — Rot.
    Miß Pimpermoney stürzte mit zerbeulten Hosen barbusig herein. „Ein Exhibitionist“, kreischte sie, „ein Exhibitionist!“
    Hinter ihr quollen der Shuh in purpurroter Galauniform, die Shubanuh in schneeweißem Brautkleid und Graf Dracs in schwarzem bodenlangem Umhang zur Tür herein.
    „Ein Exhibitionist, ein Exhibitonist !“ schrie alles durcheinander.
    Und der Shuh rief mit lauter Stimme: „Herr Innenminister, machen sie diesen Wüstling unschädlich!“
    „Zu Befehl, Euer Majestät“, rief Graf Dracs und zog eine riesige blitzende Schere aus seinem Umhang hervor.
    Bomb wandte sich voller Entsetzen um und versuchte den Ausgang zu erreichen, aber M, die Pimpermoney, der Shuh und die Shubanuh hielten ihn fest.
    Bomb strampelte mit den Beinen. Er schlug um sich, aber sie klammerten sich an seinen Armen fest, rissen ihn fast in Stücke.

    „Sir, Sir! Bitte! Sie müssen aufwachen, wir befinden uns im Anflug auf London. Wir landen in zehn Minuten.“
    Die hochbeinige Stewardeß beugte sich über ihn und rüttelte an seinem Arm.
    Um 7.30 Uhr Londoner Zeit, noch von kaltem Nachtschweiß des Alptraumes geschüttelt, stand Bomb, nervlich völlig am Ende, am Ausgang von Heathrow. Er blickte in den erwachenden trüben Regentag und hielt seinen Spezialkoffer umklammert, wobei er sich vorkam wie eine Nonne, die völlig unnötigerweise mit einem Paket schwarzer Reizwäsche

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