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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Helsing „und durch das Aussaugen des Blutes wird das unglückliche Opfer — ob Mann, Frau oder Kind — in mehreren Nächten, in denen der Vampir sein schauerliches Werk fortsetzt, so geschwächt, daß es an Auszehrung stirbt und selbst zum Untoten wird. Es wird selbst zum Vampir, seine Seele findet keinen Frieden, sein Leib verwest nicht, und es sucht seinerseits nächtens unter den Lebenden seine Opfer, um ihr Blut zu trinken.“
    „Aber das sind doch alles Ammenmärchen, das darf doch alles nicht wahr sein!“ rief Bomb. Er wandte sich an M. „Chef, sagen Sie doch auch mal was! “
    M zögerte, dann sagte er stockend: „Es gibt anscheinend mehr Dinge zwischen Himmel und United Kingdom, als sich unsere Geheimdienstweisheit träumen läßt.“
    Bomb war fassungslos.
    „Ich kann Ihre Skepsis verstehen, Mr. Bomb“, sagte Professor Van Helsing , „aber all das sind Tatsachen, so unglaublich es klingt. Ich befasse mich seit drei Jahrzehnten mit diesen Phänomenen. Ihre Erforschung ist streng wissenschaftlich. Ich bin in meinem Heimatland Inhaber eines Lehrstuhls dieser Wissenschaft, die von meiner Regierung gefördert wird und unter strengste Geheimhaltung fällt.“
    „So etwas gibt es nicht. Sie sind ein Scharlatan“, höhnte Bomb, „ein Geisterbeschwörer, ein Schamane. Es ist alles Lug und Trug. Zeigen Sie mir doch einen Vampir!“
    „Wenn das so einfach wäre“, seufzte Professor Van Helsing . „Aber ich versichere Ihnen, wir sind von mehr Vampiren umgeben, als wir ahnen. Sie treten in den mannigfaltigsten Gestalten auf. So können sie sich in Fledermäuse verwandeln, in Ratten, in Wölfe, in Füchse, ja sogar in Fliegen. In menschlicher Gestalt ist ihnen allen eine unnatürliche Blässe und rotglühende Augen gemeinsam.
    Ein Vampir wirft keinen Schatten, er gibt auch kein Bildnis im Spiegel, er kann nirgendwo das erste Mal von sich aus eintreten. Der Bewohner muß ihn dazu auffordern, dann aber kann er immer von selbst kommen. Er ist ein Ausbund an Tücke und Bosheit, er ist eine Kreatur des Teufels.
    Aber, man kann ihn auch bekämpfen. Er scheut wilde Rosen und vom Knoblauch die Blüten und Knollen. Das Kruzifix und die Bibel bannen ihn auf der Stelle, und Weihwasser brennt ihm tiefe Wunden.
    Der Vampir muß tagsüber in seinem Sarg, in seiner Gruft oder in seiner Heimaterde liegen. Dieser Ort ist gut versteckt, denn wenn er dort aufgespürt wird, ist er wehrlos und kann vernichtet werden. Speziell an Samstagen.
    Wilde Rosenblüten am Eingang seiner Grabesstätte hindern ihn am Betreten oder Verlassen seines Verstecks. Die geweihte Hostie in seinen leeren Sarg gelegt, vertreibt ihn für immer aus diesem. Findet man ihn aber in seinem Sarg liegend auf, so kann man ihn vernichten.
    Das aber ist eine entsetzliche und grauenvolle Prozedur, die einen ganzen Mann verlangt“, sagte der Professor schaudernd.
    „Was muß man tun?“ fragte Bomb wider seinen Willen.
    „Man muß ihm eine geweihte Kugel ins Herz schießen oder ihm einen hölzernen Pfahl ins Herz treiben und ihm das Herz aus dem Leib reißen und es verbrennen“, sagte der Professor. „Dann muß man ihm den Kopf abtrennen und seinen Mund mit Knoblauch ausstopfen. Damit ist der Vampir endgültig gestorben, sein Körper zerfällt, und seine ruhelose Seele findet ihren Frieden.“
    Der Professor verstummte.
    Langes, drückendes Schweigen lastete auf den Anwesenden.
    Bomb sah zu M, der blaß vor sich hinstarrte, und zu Dr. Dreamhips , in deren Augen er Tränen schimmern sah.
    Er räusperte sich mühsam.
    „Und was läßt Sie annehmen, ich sei ein Opfer solcher Wesen?“ fragte er, obwohl er die Antwort schon ahnte und darüber dumpfe Angst in sich aufsteigen fühlte.
    „Graf Dracs ist der alte Graf Dracula“, sagte Professor Van Helsing , „er ist Dracul der Drache und Vlad der Pfähler , er ist der alte Urvampir. Seine Töchter Carmilla und Millarca sind durch Blutbande, durch Blutmahlzeit und Blutschande ebenfalls Vampire. Ihre sogenannten Knutschflecken, Mr. Bomb, sind in Wahrheit die Saugmale und Bißwunden von Vampirzähnen bei der nächtlichen Blutmahlzeit. Alle Anzeichen weisen darauf hin, daß die erste Bluttaufe des Vampirs bei Ihnen schon vollzogen ist. Ihr Blutverlust, Ihre Haematopenie , also Ihr Mangel an Blutkörperchen, Ihre Mattigkeit, Ihr körperlicher Zerfall ist medizinisch einwandfrei erwiesen. Ihre Gier nach rohem Fleisch und Blut ist ein sicheres Zeichen, daß das entsetzliche Gift des Vampirismus in Ihnen zu wirken

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