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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Bett schwankte, und die Reagenzgläser und Objektträger auf dem Tablett auf dem Nachtkästchen gerieten bedenklich aus dem Gleichgewicht.
    „James“, stammelte Dr. Dreamhips unter seinen Küssen, „nicht — James, nicht, seien Sie vernünftig, James... Bitte, warten Sie, bis Sie zurück sind — dann... Ich verspreche es... Ich verspreche es... O James, dann... “
    Widerwillig trennte sich Bomb von der Zitternden.
    Die Reagenzgläser klirrten leise.
    „Bestimmt?“ fragte er.
    „Bestimmt, James, ganz bestimmt“, hauchte Dr. Dreamhips .

24

    „Willkommen, Mr. Bomb!“
    Graf Dracs stand hochgereckt im dunkelgrauen Flanellanzug auf der großen Freitreppe, als Bomb kurz nach Sonnenuntergang, nach achtstündigem Flug und dreistündiger Autofahrt, wieder auf des Grafen Schloß eintraf.
    Der Schloßherr war sonnengebräunt — sonnengebräunt, schoß es Bomb durch den Kopf, das widerspricht doch allen Thesen — , seine weißen, prachtvollen Zähne blitzten aus dem gebräunten Antlitz, sein Händedruck war kräftig und warm. Plötzlich erschien Bomb die ganze Geistertheorie mehr als absurd.
    Überhaupt war mit fortschreitender Rückreise der Aufenthalt in London mit seinen merkwürdigen Ereignissen im mer mehr zu einem unwirklichen Geschehen verblaßt, und der gesunde und skeptische Realitätssinn Bombs, dem er so viele Erfolge in seiner Laufbahn verdankte, war zurückgekehrt. Und wäre nicht der kleine schwarze Attachekoffer, mit seinem skurrilen Inhalt vor seinem Sitz zu seinen Füßen gestanden, er hätte das Ganze für einen Traum gehalten.
    „Sie werden schon ungeduldig erwartet, James“, unterbrach Graf Dracs Bombs Gedanken. „Ich darf Sie doch James nennen?“ fragte der Graf lächelnd. „Das klingt doch viel persönlicher und familiärer, und nachdem es meine eigenen Töchter sind, die Sie schon seit Stunden ruhelos erwarten, glaube ich, als der ältere, mir diese Freiheit erlauben zu können.“
    Bomb verneigte sich zustimmend.
    „Ich hörte, Sie hatten einen Trauerfall in der Familie, der Sie zur Rückreise nach England zwang?“ fragte Graf Dracs.
    „Nein, kein Trauerfall“, sagte Bomb, „es war glücklicherweise nur blinder Alarm. Meine alte Tante Emily in Edinburgh, sie ist schon 89 Jahre alt, hatte eine Kreislaufschwäche, was zunächst sehr bedrohlich aussah. Doch sie hat sich bereits wieder erholt. Aber da sie unsere Familienälteste und obendrein meine Erbtante ist, konnte ich mich ihrem Wunsch, mich noch ein letztes Mal, wie sie glaubte, zu sehen, schwerlich verschließen. Sie verstehen, Exzellenz!?“
    Graf Dracs lachte amüsiert auf.
    „Aber selbstverständlich, mein lieber James. Und ich hätte mich sehr getäuscht in Ihnen, wenn Sie nicht sofort nach England zurückgeflogen wären.“
    Plötzlich verengten sich seine Augen.
    „Sagen Sie, James, wie haben Sie eigentlich von der Erkrankung Ihrer Tante erfahren? Telefonisch, nehme ich an.“
    Da mußt du schon früher aufstehen, wenn du mich reinlegen willst, dachte Bomb. Dracs wußte genau, daß er keinen Anruf erhalten hatte.
    „Ich habe ein sehr leistungsstarkes CB-Funkgerät im Wagen, dessen Codenummer ich Oberst Babus zurückgelassen habe. Er hat mir die Nachricht aus London, als sie in Personalia eintraf, über den Palastsender weitergegeben.“
    Bomb brachte das völlig gleichmütig hervor.
    Der Minister sah ihn sekundenlang starr und ausdruckslos an.
    Friß Vogel oder stirb, dachte Bomb.
    Endlich schien sich das Mißtrauen aus Dracs Zügen zu lösen.
    „Ah, so ist das. Entschuldigen Sie bitte meine Neugierde, lieber James, aber ich hatte schon meinem Bediensteten Vorwürfe gemacht, weil er mich nach der telefonischen Unglücksbotschaft, wie ich annahm, nicht sofort verständigt hat. Ich hätte Sie doch mit meinem Helikopter zum Flugplatz gebracht. Aber das ist ja nun aufgeklärt.“
    Jauchzen und freudiges Gelächter erschollen.
    Carmilla und Millarca erschienen auf dem obersten Absatz der Treppe. Mit Willkommensrufen flogen sie Bomb eng aneinandergeschmiegt entgegen und warfen sich ihm errötend in die Arme. Die beiden sahen reizend aus. Bomb betrachtete sie entzückt. Wie hatte er Zweifel haben können? Da war nichts von verruchten Verführungskünsten oder von dämonischer Laszivität. Nein, das waren einfach zwei liebenswerte, entzückende Geschöpfe, die sich aufrichtig freuten, ihn zu sehen, und die ihm liebevoll zugetan waren. Sie sprangen an Bomb empor, überschütteten ihn mit kleinen Willkommensküssen und

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