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James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong

Titel: James Bomb 4 - James Bomb jagt Queen Kong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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nichts Strapazierfähigeres“, sagte er munter. „Schlüpfen Sie bitte hinein, Sir!“
    Bomb entledigte sich seines Sakkos und fuhr in die Ärmel des Kleidungsstückes. Es war eine mit Schulterklappen und vielen Taschen bepflasterte Jacke; sie hatte Schöße und einen Rundgürtel. Unter der rechten Schulter war ein Lederdreieck aufgesetzt, das zur Auflage eines Gewehrkolbens gedacht war.
    „Die Ärmel sind viel zu lang“, bemängelte er.
    „Kein Problem“, meinte Mudwater. „Schlüpfen Sie doch auch gleich mal in die Hose!“
    Seufzend entledigte sich Bomb seiner Beinkleider. Zu seinem Schrecken stellte er fest, daß er ausgerechnet heute die babyblaue Unterhose trug, die mit Asterix- und Obelixfiguren bedruckt war. Sie war ein Geschenk Rosalinds, und weil er heute abend noch bei ihr in Whitechapel vorbeischauen wollte, hatte er sie eben angezogen, um ihr eine Freude zu machen.
    Mudwater verzog keine Miene.
    Wütend fuhr Bomb in die khakifarbene Hose und sah in den Spiegel: Erschrocken fuhr er zurück. Links und rechts oberhalb der Knie hingen beiderseits zwei weite Stofflappen herab, so groß wie die Ohren eines afrikanischen Elefanten.
    „Das sind ja Reithosen“, rief er entsetzt.
    „Breecheshosen, Sir. Breecheshosen sind immer noch die zweckmäßigste Beinkleidung für das tropische Klima“, belehrte ihn Mudwater.
    „Die bilaterale Raumfülle an den Oberschenkeln garantiert Bequemlichkeit und angenehme Ventilation. Außerdem wirken sie repräsentativ und dürften ihre herrschaftliche Wirkung auf wilde Eingeborene, auf die Sie eventuell stoßen, nicht verfehlen!“
    „Blödsinn!“ sagte Bomb.
    Mudwater hob indigniert die Augenbrauen.
    „Schon gut“, brummte der Agent einlenkend.
    Es hatte wenig Sinn, sich gegen Mudwater aufzulehnen. Bomb wußte aus bitterer Erfahrung, daß M voll hinter dem kleinen Beamten stand.
    Der Ausrüstungsexperte holte jetzt gelbe knöchelhohe Schnürstiefel und einen Tropenhelm aus dem Schrank hervor, dazu zwei faustdicke gelbbraune Stoffrollen, die Bomb zunächst für ein Paar verdreckte Mullbinden hielt.
    „Wenn Sie bitte die Stiefel probieren möchten, Sir!? Sie haben Größe 43, nicht wahr?“
    Bomb schlüpfte in die knarrenden Galoschen; sie paßten zwar einigermaßen, aber zwischen ihrem oberen Rand und dem unteren Saum der engen Wadenfutterale der Hose schauten vier Fingerbreit seine haarigen Unterschenkel hervor.
    Er betrachtete sich angewidert im Spiegel.
    „Was soll denn das, Mudwater?“ fragte er böse. „Muß ich mir da lange Unterhosen darunter ziehen, oder was?“
    Mudwater entrollte milde lächelnd die beiden braunen Binden.
    „Wickelgamaschen, Sir“, verkündete er, „altbewährt, waschbar und viel hygienischer als verschwitzte hohe Lederstiefel. Es gibt nichts Besseres!“
    „Mudwater“, flehte Bomb, „ich bitte Sie, erlassen Sie mir wenigstens diese Wadenwickel! Damit seh’ ich ja aus wie ein französischer Poilu anno 1870 vor Sedan!“
    „Diese Kleidungsstücke haben die volle Zustimmung Ihres Chefs gefunden“, sagte der kleine Ausrüstungsexperte unbeeindruckt. „Wenn Sie jetzt bitte einmal den Tropenhelm aufsetzen würden, Sir, ob Ihnen die Größe angenehm ist?“
    Bomb gab auf. Gebrochen stülpte er sich die Korkschale aufs Haupt und trat vor den Spiegel.
    Er, sah aus wie der verzweifelte Doktor Livingstone auf der Suche nach den Quellen des Nil.
    Bombs Selbstvertrauen war zerstört. Der Teufel sollte M holen, der ihm diesen ganzen Mummenschanz eingebrockt hatte.
    Mudwater öffnete die Tür zum Nebenraum und rief:
    „Mister Doneedle!“
    Besagter Doneedle war der Änderungsschneider, ein magerer ältlicher Mann mit einem kleinen linksseitigen Buckelchen. Er hatte schon bessere Tage in der Sawilleroad gesehen, war aber dort aus seiner Stellung geflogen, weil er des öfteren Kunden in die abgelegten Jacketts gegriffen hatte. Er hatte seine zwei Jahre abgesessen und war schließlich nach erfolgloser Stellungssuche beim Sekret Service gelandet, wo den Resozialisierungsbemühungen der Regierung auch Tribut gezollt werden mußte.
    Doneedle trat an Bomb heran und begann an ihm herumzufingern, dabei redete er trotz zwei Dutzend Stecknadeln zwischen den Lippen ohne Unterlaß.
    „Ah, Sir James“, begann er seinen Redefluß - er war der einzige im Amt, der Bomb, von den Putzfrauen abgesehen, mit dem ihm gebührenden Titel anredete - „es freut mich außerordentlich, Sie zu sehen. Wie ich hörte, geht es diesmal in die Südsee. Wir haben dieses

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