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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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eine tüchtige Hausfrau, und der Mann, der sie einmal bekommt, ist zu beneiden.“
    Mein Gott, dachte Bomb, die Alte preist mir ihren Trampel an wie saures Bier, aber er nickte artig und mampfte weiter.
    „Sie müssen uns unbedingt verraten, Sir James, was es mit diesem Adel auf sich hat, der Ihnen von Ihrer Königin verliehen worden ist“, fragte Signora Pappardelle neugierig.
    „Nun, gnädige Frau“, antwortete Bomb, „mit der Verleihung des Adelstitels ,Sir‘ ist gleichzeitig auch die Verleihung eines Ordens verbunden.“
    „Oh, ein Orden!“ zwitscherte Signora Pappardelle entzückt. „Was ist das für ein Orden, und warum tragen Sie ihn nicht?“
    „Es ist der höchste Orden des britischen Empire, der sogenannte Hosenbandorden, und er wird nur zu besonderen Anlässen am, äh, am Knie getragen.“
    Worauf der Lümmel Rocco, die Backen voller Fettucine, laut losprustete. „Am Straps, was? Verdammt, Ihr Engländer seid doch ein perverses Volk.“
    „Rocco!“ mahnte sein Vater.
    „Ein Schuft, wer Schlechtes dabei denkt“, sagte Bomb scharf.
    Rocco sprang wütend auf: „Sie sagen Schuft zu mir, Mr. Bonk?“ fragte er drohend.
    „Aber nein“, besänftigte ihn Bomb. „Ich zitiere nur die Übersetzung von ,Hony soit qui mal y pense‘! Das ist der Spruch, der auf das Band des Ordens gestickt ist.“
    Rocco setzte sich auf einen strengen Wink des Dons wieder hin.
    „Für was haben Sie nun diesen Orden bekommen?“ fragte Signora Pappardelle besänftigend.
    Mit dieser Frage brachte sie unseren Helden etwas in Verlegenheit. Konnte er doch schlecht erzählen, daß er seine Auszeichnung dafür erhalten hatte, daß er im Auftrag der Krone erfolgreich als Deckhengst die Thronfolge in Personien gesichert hatte. 4
    „Nun“, sagte er zögernd, „es war mir vergönnt, meinem Vaterlande in einer sehr heiklen, delikaten Mission einen bescheidenen Dienst erweisen zu können. Leider verbietet mir die Staatsraison und auch meine persönliche Diskretion, nähere Einzelheiten darüber...“
    „Aber das ist doch selbstverständlich, Sir James“, rief der alte Don, „auch ich achte das Gebot der Omerta, des Schweigens über alles. Ich freue mich, daß Sie ein Mann mit gleicher Denkart sind. Verzeihen Sie bitte die weibliche Neugier.“
    „Aber ich bitte Sie“, antwortete der Agent und wandte sich wieder an die Signora. „Der Orden hat übrigens eine interessante Geschichte. Er wurde 1348 von König Eduard dem III. gestiftet. Der Anlaß soll ein galanter Zwischenfall am Hofe gewesen sein...“
    „Wie romantisch“, hauchte Signora Pappardelle, und Elsa bekam wieder einen feuerroten Kopf und blickte den Agenten verliebt an.
    Dann fielen ihr wohl ihre hausfraulichen Pflichten ein und sie sprang auf, um den Zwischengang aus der Küche zu holen.
    „Pomodori alla Sicilana“, verkündete die Signora, als Elsa eine große feuerfeste Form auf dem Tisch plazierte.
    „Das sind gebackene Tomaten mit einer Füllung aus Anchovis, Thunfisch, Zwiebeln und Weißbrot, gewürzt mit Knoblauch, Kapern, Parmesan und schwarzen Oliven“, erklärte Elsa dem Agenten eifrig.
    Der weißgekleidete Gauner schenkte dazu neuen Wein ein.
    „Das ist ein Etna bianco, aus der Gegend von Catania“, sagte Don Vico und prostete Bomb zu. Der Agent kaute und gurgelte kennerhaft und nickte anerkennend. Gleichzeitig spürte er, daß Elsa unter ihrem Tisch ihr linkes Knie an ihn preßte.
    „Haben Sie die Tomaten auch gekocht, Signorina?“ fragte er höflich, während er versuchte, seinen Schenkel aus der Gefahrenzone zurückzuziehen.
    „Ich habe Mama dabei geholfen“, erklärte Elsa bescheiden und schob unerbittlich ihr Knie nach.

    Danach kam der Hauptgang.
    Signora Pappardelle ließ es sich nicht nehmen, die große Terrine selbst heranzuschleppen.
    „Comiglio e battuto con tortiglioni“, verkündete sie mit Hausfrauenstolz. „Kaninchengulasch. Ich hoffe, Sie mögen Kaninchen, Sir James?“
    Bomb bejahte.
    Alle, bis auf Don Vico, bedienten sich. Ihm stellte der weißbefrackte Gauner eine extra Schüssel hin.
    „Mein Mann mag keine Kaninchen, weil er selbst welche züchtet“, klärte die Signora den Agenten auf.
    Bomb nickte verständnisvoll.
    Das Kaninchengulasch waren Fleischstücke, die zusammen mit feingewiegten Zwiebeln, Sellerie, Mohrrüben, Tomaten und Fleischbrühe gebraten worden waren. Dazu wurde ein Cerasuolo di Vittoria — einer der besten Weine Siziliens, wie Don Vico stolz bemerkte — ausgeschenkt.
    „Und was essen Sie,

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