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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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sagte er höflich: „Ein bemerkenswerter Tropfen, Sir. Vollmundig und voll herber Fruchtigkeit.“
    Don Vico strahlte. „Ich sehe, Sie sind ein Mann von Kultur und Geschmack, Lord Bomb, oder wie darf ich Sie anreden?“
    „Sagen Sie einfach Sir James“, erwiderte der Agent.
    „Wo glauben Sie, daß dieser Wein her ist, Sir James?“ fragte Don Vico und sah den Agenten gespannt an.
    Bomb überlegte, er hatte wirklich keine Ahnung. Wahrscheinlich war es irgendein sizilianischer Wein, bei dem Heimatfimmel des Alten. Er konnte nur raten, woher dieses Essigwasser kam.
    „Ich würde sagen, es ist eine typisch sizilianische Traube“, sagte er bedächtig, „vielleicht aus der Gegend...“Erdachte nach. Was gab’s denn für Orte in Sizilien, was hatte Rocco vorhin gesagt, als er sich über das Minidorf seines Vaters lustig machte, Corleone oder so?
    „... vielleicht aus der Gegend von Corleone?“
    Der Don sah ihn an, wie vom Donner gerührt.
    „Wie ist das möglich“, rief er. „Es ist wirklich eine Rebe aus dem Anbaugebiet von Corleone. Aber ich habe diesen Wein hier angebaut. Hier hinter meinem Haus habe ich meinen eigenen Weinberg.“
    „Nicht möglich“, spielte Bomb den Erstaunten.
    „Doch“, dröhnte Don Vico. „Doch, kommen Sie, ich zeige es Ihnen, ich züchte auch Kaninchen...“
    „Vico“, sagte Signora Pappardelle bestimmt, „du kannst später deinen Weinberg und deine Kaninchen zeigen, wenn es Sir James wirklich interessiert. Jetzt wird erst gegessen. Basta!“
    „Ja, mein Herz!“ versicherte ihr Don Vico, der mächtige Pate, der Capo tutti Capi, gehorsam.

12

    Das hohe geräumige Speisezimmer der Pappardelles war in einem etwas düsteren, großbürgerlichen Stil eingerichtet.
    Ein langer geschnitzter Nußbaumtisch — ob falsche oder echte Renaissance konnte Bomb nicht beurteilen — bildete den Mittelpunkt des Raumes, um ihn herum waren acht Stühle mit hohen Lehnen und gedrechselten Beinen gruppiert — drei an jeder der Längsseiten, zwei an den Enden.
    Vor den Wänden standen hohe Vitrinen, und auf zwei Beistelltischen waren Heiligenstatuen aufgestellt, vor denen Kerzen brannten.
    Don Vico, Rocco und Bomb hatten Platz genommen.
    Signora Pappardelle und Elsa trugen die Speisen selbst auf, ein besonderes Zeichen der Wertschätzung ihres Gastes und des familiären Charakters der Einladung.
    Zum Auftakt brachten sie zwei Schüsseln herrlich duftender Teigwaren herein und stellten sie auf die Tafel. Dann setzten sich die Damen des Hauses zu Tisch, während der Ganove in Butlerlivree roten Wein in die Kristallgläser goß.
    Don Vico residierte oben an der Tafel, rechts von ihm saß Bomb. Links vom Don, also dem Agenten gegenüber, saß die Signora, neben ihr Rocco und diesem gegenüber, zur rechten Bombs, hatte Elsa Platz genommen.
    „Ah, Fettucine al burro!“ rief der alte Pappardelle und äugte genießerisch in die Schüsseln.
    „Das riecht ja wunderbar“, sagte Bomb. „Was ist das?“
    „Eiernudeln in einer Soße aus Rahm, Butter und Parmesan“, erklärte ihm Elsa eifrig und füllte ihm den Teller.
    „Und was sind diese feingeschnittenen Blättchen dazwischen?“ fragte er.
    „Das sind weiße Trüffel.“
    Bomb kostete. Es schmeckte hervorragend.
    Don Vico erhob sein Glas und prostete ihm zu. Auch Bomb griff zu seinem Glas.
    „Das ist ein Cono rosso, ein trockener Roter, aus der Gegend von Palermo ,“ sagte der Alte.
    „Ein herrlicher Wein“, lobte Bomb, er verstand nicht allzuviel von italienischen Weinen. Aber selbst er schmeckte, daß dieser da besser war als der selbstgezogene Sauerampfer-Begrüßungstrunk. Bomb stand auf und hob sein Glas.
    „Ich darf mich für Ihre liebenswürdige Einladung bedanken, Mr. Pappardelle und erlaube mir gleichzeitig, auf das Wohl Ihrer hochverehrten Gattin — einer exzellenten Hausfrau und Köchin, das darf ich schon nach dem ersten Bissen sagen — zu trinken.“
    Signora Pappardelle errötete vor Freude wie ein Backfisch. „Zuviel der Ehre, Sir James“, flötete sie, „ich darf Ihnen verraten, daß unsere Elsa diese Fettucine gemacht hat. Sie kocht ja so gerne, das liebe Kind.“
    „Oh!“ Bomb hob das Glas Elsa entgegen. „Dann darf ich Sie in das Kompliment miteinschließen, Signorina. Man findet es heutzutage nicht allzu häufig, daß sich junge Damen in der Küche betätigen.“
    Das liebe Kind bekam ebenfalls einen roten Kopf vor Freude.
    „Da ist unsere Elsa aber ganz anders“, sagte ihre Mutter stolz. „Sie ist jetzt schon

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