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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Sir?“ fragte Bomb.
    „Ballisti misti — gemischter Fleischtopf. Das ist Rinderzunge, Rinderbraten, Kalbsbraten, Huhn und Knoblauchwurst.“
    „Klingt sehr appetitlich“, sagte Bomb höflich. Der Druck von Elsas Knie wurde langsam unerträglich.
    „Was machen Sie beruflich, Sir James, wenn ich fragen darf?“
    „Ich bin in der Waffenbranche, Mr. Pappardelle.“
    „Im Groß- oder Einzelhandel?“
    „Beides. Ich bin gerade dabei, mein Geschäft zu vergrößern.“
    „Ich verstehe“, sagte Don Vico. „Und was führt Sie nach New York, Sir James, wenn Sie mir die Frage erlauben? Sind Sie geschäftlich hier oder privat?“
    „Teils, teils“, erwiderte. Bomb ausweichend. „Aber ich möchte die Damen nicht mit geschäftlichen Dingen langweilen.“
    „Sie haben recht, Sir James“, antwortete der alte Mafioso.
    „Wir können uns später, wenn es Ihnen genehm ist, darüber unterhalten. Vielleicht kann ich etwas für Sie tun.“
    Elsa hatte mittlerweile ihren ganzen Unterschenkel auf Bombs Knie gelegt.

    Endlich kam der Nachtisch.
    Es gab eine Zabaione — eine heiße Weincreme aus Eiern und Marsala, wie ihm Elsa erläuterte.
    Dazu wurde ein „Marsala vergine“, ein fünf Jahre alter Dessertwein gereicht und ein Sambuca con la mosca — ein Anislikör mit Fliege. So wurde die Kaffeebohne, die darauf schwamm und die man, bevor man den Likör hinunterkippte, zerkauen mußte, genannt.
    Und Bomb mußte von allem probieren. Sein Gürtel begann ihn zu drücken, aber er wagte es nicht, unter den Tisch zu greifen und ihn zu lockern, denn schließlich ruhte dort auch das Bein Elsas über seinem Schenkel und die Warnung Rossis vor der Ehrpusseligkeit der Mafiosi in bezug auf ihre Töchter hatte er nicht vergessen.
    Endlich hob der Don die Tafel auf und Bomb konnte sich, als er aufstand, aus der Umklammerung von Elsas Bein befreien.
    „Gehen wir Männer doch ein paar Schritte in den Garten“, schlug der Alte vor.
    „Aber seid in zwanzig Minuten zurück, dann gibt es Kaffee!“ befahl Signora Pappardelle.
    „Ja, mein Herz“, sagte Don Vico, der mächtige Pate, folgsam wie eh und je.

13

    Als sie die rückwärtig gelegene Terrasse betraten, sah Bomb einen großen, wunderhübsch angelegten Garten vor sich, eingerahmt von dem Hauptflügel des Hauses — der etwa vierzig Meter in ostwestlicher Richtung verlief — und von den beiden an den Enden angebauten Seitenflügeln. An den Innenseiten des Gebäudekomplexes zog sich ein Säulengang entlang, dessen Decke eine durchgehende Veranda für den ersten Stock des Hauses bildete. Von jedem Gebäudeteil ausgehend, führten kiesbestreute Wege zu einem überdachten Pavillon inmitten der gepflegten Rasenfläche. Am offenen nördlichen Ende des Gartens stieg das Gelände steil an und ging hinter einer Stützmauer in einen Weinberg über, der etwa hundert Meter in der Tiefe maß und mindestens zweimal so breit war.

    Die drei wohlgesättigten Herren gingen bedächtigen Schrittes zum Pavillon und ließen sich dort — Don Vico in der Mitte — auf der Rundbank nieder, so daß sie direkt auf den Weinberg blickten.
    Der Don zog ein ledernes Etui aus der Tasche seines ausgebeulten Sakkos und bot dem Agenten eine dicke schwarze Zigarre an.
    „Das ist bester kubanischer Import, von einem Geschäftsfreund in Havannah“, klärte er den Agenten auf.
    „Danke, Sir, ich habe mir das Rauchen abgewöhnt“, lehnte Bomb höflich ab.
    Er hatte vor zwei Jahren mit der Qualmerei aufgehört, weniger auf Anraten der Ärzte hin, die bei ihm chronische Laryngitis, Bronchitis und andere Husteritiden konstatierten, sondern vielmehr, weil er gelesen hatte, daß Raucher weniger potent sein sollen und im Durchschnitt fünf Jahre früher in die Wechseljahre kämen.
    Der Angeber Rocco holte eine elegante Schachtel Davidoff-Zigaretten hervor und steckte sich mit einem brillantenbesetzten goldenen Cartierfeuerzeug eine an. Danach hustete er lang und anhaltend.
    Die Impotenz über dich, du Armleuchter, dachte Bomb schadenfroh.

    „Sir Bomb, ich möchte Ihnen ein paar Fragen in bezug auf Freitagabend stellen“, bat Don Vico. „Sie waren nicht allein im ,Bella Sicilia‘, soviel ich weiß. Waren die beiden Herren in Ihrer Begleitung Freunde von Ihnen?“
    In Bombs Gehirn begann eine Alarmglocke zu schrillen.
    „Sie meinen die beiden Männer, die bei mir am Tisch saßen? Das waren keine Freunde, nicht einmal Bekannte“, log er. „Ich traf mit ihnen vor dem Lokal zusammen, als ich die ausgehängte

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