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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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erhob.
    Auf der oberen Kante der Mauer entdeckte Bomb in regelmäßigen Abständen Fernsehüberwachungskameras.
    Durch das Fernglas entzifferte der Agent, was auf den Warntafeln stand, die am Drahtzaun befestigt waren:

    Halt! Privatbesitz!
    Betreten verboten!
    Elektrischer Zaun und Selbstschüsse!
    Bissige Hunde!

    Sieht aus wie der Eingang zu einer Strafkolonie oder wie der Grenzübergang zu einem Ostblockstaat, dachte Bomb. Das war eine verdammt aufwendige Befestigung, er war sicher, daß sie sich beidseitig über die ganze Halbinsel hin bis zum Meer erstreckte.
    Auf die schnelle hier rein- oder rauszukommen, war ein Ding der Unmöglichkeit.
    Niedergeschlagen machte sich unser Held wieder auf den Rückweg.
    Verschwitzt stolperte er über Stock und Stein, stieß sich die Knöchel an Luftwurzeln grün und blau, dazu peitschten Zweige sein Gesicht, und Stacheln schrammten seine Arme. Der Schweiß lief ihm in die Augen und in den Nacken. Außerdem plagte ihn höllischer Durst. Er hatte wieder mal die Schnauze gestrichen voll. Was für ein Scheißberuf! Gestern diese verdammte Haisperre und heute diese verfluchte undurchdringliche Festung.
    Bis jetzt hatte er lauter Nieten gezogen.
    Und heute abend mußte er auf diese blödsinnige Jet-Set-Party, obwohl er Parties eigentlich verabscheute.
    Morgen oder übermorgen dann mußte er noch einmal zu diesen Bestien von Haien hinunter, vor denen er sich so entsetzlich fürchtete.
    Und irgendwann sollte er das ganze Unternehmen mit Le Sapp zum erfolgreichen Abschluß bringen, zum Ruhme des Kingdoms und zur Zufriedenheit M’s.
    Aber wie?
    Bomb befielen Frust und Zweifel, als er in den Rangerover stieg und wieder nach St. Andrew zurückfuhr.
    Wie sollte es weitergehen? Wie würde das alles enden?
    Er wußte es nicht.
    Niemand wußte es.
    (Nicht einmal der Autor weiß es).

18
    Gegen zwanzig Uhr begann Bomb sich mit knurrendem Magen in Schale zu werfen - das Dinner in der Botschaft war in Anbetracht der noch zu erwartenden Kalorienflut auf der Party mit allgemeiner Zustimmung ausgefallen.
    Als er sich eine halbe Stunde später herausgeputzt im Spiegel seines Zimmers musterte — weißes Dinnerjackett, ebensolches Smokinghemd mit Vatermörderkragen, dazu fliederfarbene Schleife, gefältelter Kummerbund in der gleichen Farbe und schwarze Biesenhose mit Lackpumps - , war er von seiner Erscheinung recht angetan. Zufrieden ließ er für einen kurzen Moment das unwiderstehliche grausame Lächeln seine schmalen Lippen umspielen. Er verteilte noch zwei Handvoll Aramis über sich und eilte dann, seine Bandscheiben ignorierend, federnd die Treppe zur Halle hinab, um dort wie verabredet das Botschafterehepaar zu treffen.
    Lady Constance sah hinreißend aus. Sie trug ein langes, enges hochgeschlitztes Kleid aus weißem Crepe de Chine (Balenciaga?). das sich wie eine seidige Spirale um ihre Knie, ihre Schenkel, ihre Hüften, ihre Taille und ihre Brüste wand.
    Ein prachtvolles Collier aus Elfenbein und großen goldgefaßten Tigeraugen lag um ihren schlanken gebräunten Hals. Auf ihrem blonden, kunstvoll drapierten Haar saß ein Miniaturmadwas mit vier kleinen Zipfeln aus dem gleichen Material wie ihr Kleid.
    Lady Constance sah so hoheitsvoll und unnahbar aus, daß es Bomb in diesem Augenblick fast unwirklich erschien, daß er sich mit diesem stolzen Wesen erst gestern noch zwischen kaltem Schweinebraten und Gurkensalat auf der Matte gewälzt hatte.
    Und doch war es so gewesen. Ihr vertrauter Blick, mit dem sie ihn bedachte, als er sich bewundernd über ihre Hand beugte, bestätigte es ihm.
    Sie stiegen in den großen schwarzglänzenden Daimler der Botschaft mit Nicolas am Steuer und machten sich auf den Weg zu Sapp’s Cape.
    Lady Constance, die zwischen Bomb und Sir Humbert saß, versuchte ihre Ungeduld und Neugierde zu verbergen, aber der Agent bemerkte nicht ohne Vergnügen das nervöse Wippen ihres seiden-bestrumpften Beines an seinem Schenkel.

    Zwanzig Minuten später waren sie an ihrem Ziel.
    Nicolas rollte langsam an das Eingangstor heran. Die Wache, ein schwarz uniformierter, riesiger Neger von athletischer Figur und mit umgehängtem Colt, trat an den Wagen heran, während ein weiterer Riese, die Maschinenpistole quer vor der Brust, an der ersten Sperre stand.
    Der Wächter erkannte das Botschafterpaar und hob grüßend die Hand.
    „Guten Abend, Euer Exzellenz. Guten Abend, Mylady!“ sagte er höflich, ohne seine steinerne Miene im geringsten zu verziehen.
    Dann richtete er seine

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