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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Schinken, geräuchertem Fisch, einem Zweieinhalb-Minuten-Ei, einem gebutterten Brötchen (haha!) und drei Tassen starkem schwarzem Kaffee -, das er gleich bei der freundlichen Witwe in der Küche verzehrte. Danach schluckte er seine Pillen gegen Bluthochdruck und Podagra und bekam wie üblich Sodbrennen, das er nur mäßig erfolgreich mit ein paar Magnesiatabletten bekämpfte.
    Als Nicolas in der Küche auftauchte, bat ihn Bomb, ihn beim Botschafter anzumelden.

15
    Sir Humbert, den er gestern abend nicht mehr gesehen hatte — er war dienstlich noch spät unterwegs gewesen - , empfing ihn in seinem Arbeitszimmer im ersten Stock, wo Elisabeth die Zweite und Maggie die Erste, die eine gütig, die andere streng, von der Wand auf den Agenten herabblickten.
    Der Botschafter hörte sich interessiert den Bericht der gestrigen Tauchunternehmung an, wobei Bomb nicht sicher war, ob Lady Constance ihn nicht schon informiert hatte. Vom Picknick auf der Insel erwähnte Bomb vorsichtshalber nichts, weil er nicht wußte, wie weit Sir Humbert über diesen Punkt unterrichtet war.
    Die Episode mit den Hammerhaien schien Sir Humbert gar nicht zu gefallen, er erschrak im nachhinein und legte Bomb flehentlich die Sicherheit von Lady Constance ans Herz.
    Der Agent beruhigte ihn und erkundigte sich höflich nach dem Befinden der Botschaftergattin. Sir Humbert teilte ihm mit, daß Lady Constance im Hinblick auf die abendliche Party derzeit in der City beim Friseur weile.
    Dann übergab der Botschafter Bomb eine schriftliche Einladung Le Sapps für neun Uhr am heutigen Abend, die der Botschaft auf die Bitte hin, einen Hausgast und alten Freund mitbringen zu dürfen, zugeschickt worden war.
    Soweit war alles klar.
    Bomb wollte sich gerade verabschieden, als sich der zweite Sekretär der Botschaft, Mr. Clondyke, ankündigte.
    Sir Humbert bedeutete Bomb, noch einen Augenblick zu bleiben.
    Clondyke eilte dienstbeflissen herein, und der Botschafter machte sie miteinander bekannt.
    Lyster hatte vollkommen recht, stellte Bomb fest, Clondyke war wirklich eine Pfeife ersten Ranges.
    Modisch herausgeputzt, mit tuntenhaftem Gehabe und gezierter Stimme gab er Bomb zu verstehen, wie sehr er ihn beneidete, bei Le Sapps Festivität dabeisein zu dürfen. Offensichtlich war er zu seinem Leidwesen nicht eingeladen. Dabei gackerte er wie eine alte aufgeregte Henne.
    Bomb betrachtete ihn angewidert.
    Dieser Clondyke war wirklich zu dämlich, um Le Sapp direkt nützlich sein zu können, als Traumgegner der Gegenseite war der nicht zu ersetzen.
    Bomb wunderte sich schon längst nicht mehr, wie oft derartig unqualifizierte Leute in wichtige Positionen gelangen konnten. Das war ein Phänomen, das offenbar auf eine allgemeine Degeneration des Staatsapparates, auf Korruption und Klüngelei seiner Beamten zurückzuführen war. So ähnlich hatte es jedenfalls M einmal ausgedrückt.
    M, Sir Humbert, Bomb selbst, sogar der Stenz vom Dienst, sein Kollege 007, sie alle waren noch vom alten Schlag.
    Aber was nach ihnen heranwuchs, gute Nacht, Brittania!
    Was soll’s, dachte Bomb resigniert. Die paar Jährchen bis zu seiner Pension, in denen er noch den Kopf für solche Nieten hinhalten mußte, würde er auch noch hinter sich bringen.
    Er verabschiedete sich.
    Draußen ließ er sich von Nicolas ein Taxi rufen und fuhr in den „Grünen Alligator“. Vielleicht würde die Gesellschaft des alten Kollegen vom CIA ihm helfen, seine depressiven Grillen zu vertreiben.

16
    Der Amerikaner hockte, einen Whisky-Soda bereits vor sich, an seinem Stammplatz in der Nähe der Theke. Die braune Lucille kam lächelnd heran und nahm, vertraulich an Lyster gelehnt, Bombs Bestellung entgegen: Einen doppelten Fernet-Branca, von dem er hoffte, daß er seinen nervösen Magen beruhigen würde -ein Irrtum, wie er bald schmerzlich feststellen sollte.
    „Na, was hast du herausgekriegt?“ fragte der CIA-Agent. „Was war das für eine Klappe da unter Wasser?“
    Bomb hob mißmutig die Schultern.
    „Wir kamen nicht nahe genug ran an das Ding. Ein Stahlgitter versperrte den Weg, und dahinter warteten drei niedliche Sieben-meter-Exemplare von Hammerhaien darauf, daß irgend etwas Eßbares hereingeschwommen käme.“
    Er schwieg verbittert.
    Lyster pfiff durch die Zähne.
    „Dann ist das kein harmloses Abwasserrohr oder so etwas ähnliches“, sagte er beeindruckt. „Was willst du jetzt machen?“
    „Es noch einmal versuchen“, versicherte Bomb hartnäckig. „Aber ich nehme Betäubungsharpunen

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