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James Bomb jagt die Zombies

James Bomb jagt die Zombies

Titel: James Bomb jagt die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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harten, mißtrauischen Augen auf Bomb.
    „Darf ich um Ihre Einladung bitten, Sir?“
    Der Agent reichte sie ihm.
    Der Schwarze verglich sie mit einer Liste. Nach kurzem Suchen nickte er und gab Bomb das Papier zurück.
    „Danke, Sir“, sagte er unbewegt.
    Er beugte sich zu Nicolas hinunter und befahl:
    „Fahren Sie über den Parkplatz zur linken Abzweigung und folgen Sie dann der gepunkteten Markierungslinie bis zur Treppe, die zum Hafen hinunterführt. Dort lassen Sie die Herrschaften aussteigen. Monsieur Le Sapp erwartet seine Gäste am Strand. Dann fahren Sie den Wagen sofort zum Parkplatz zurück und stellen ihn dort ab! “
    Auf sein Zeichen hin trat der andere Wächter zur Seite und schob die erste Sperre zurück. Nicolas fuhr langsam los, und erst nachdem die erste Sperre wieder hinter ihnen geschlossen war, wurde die zweite geöffnet. Sie rollten über den ausgedehnten Parkplatz, auf dem schon zahlreiche Luxuskarossen abgestellt waren.
    Sir Humbert deutete zu einem Rolls-Royce „Phantom“ mit der Standarte Little Gargantuas auf dem Kotflügel hinüber.
    „Der Ministerpräsident ist schon da!“ sagte er.
    Lady Constance verzog spöttisch den Mund.
    „Unser lieber Dr. Duke kann es wie immer kaum erwarten, eine gewisse Dame wiederzusehen. Wie sagte doch der Bootsmann, als er die neunschwänzige Katze schwang: ,Jeder Mann braucht seine Streicheleinheiten“!“
    Und als Sir Humbert mahnend hüstelte, fügte sie hinzu:
    „Du solltest wirklich etwas gegen deinen Husten tun, Humbsie, mein Lieber, das wird ja schon chronisch bei dir.“

19
    Nicolas lenkte den Wagen der Markierung folgend talwärts, vorbei an großzügigen Gästebungalows, die inmitten blühender Gärten lagen, und stoppte schließlich vor einer langen Marmorfreitreppe, die, mit einem roten Teppich belegt, an die hundert Stufen bis hinunter ans Wasser führte.
    Ein herrliches Panorama bot sich ihren Blicken.
    Im Schein der tiefstehenden Sonne, die gerade den Horizont des Ozeans berührte, erstreckte sich vor ihnen die Marina in ihrer ganzen riesigen Ausdehnung. Ihnen gegenüber trennte die lange Mole das Hafenbecken vom offenen Meer, an ihrer Innenseite lagen Dutzende von luxuriösen Jachten vertäut, die sich festlich beleuchtet in der sanften Abenddünung wiegten. Am rechten Ende des Dammes blinkte das Licht des Leuchtturms herüber, der die Einfahrt zum Hafen bewachte; vor ihm, durch das glitzernde Wasser der Fahrrinne getrennt, erhob sich dunkel das westliche Kap, an dessen felsigem Grund das geheimnisvolle, von Haien bewachte Tor lag. Direkt zu ihren Füßen erstreckte sich links und rechts von der Treppe das innere Ufer der Marina, eine steinerne Promenade, die von Palmen und blühenden Büschen begrenzt war. An diese schloß sich hangwärts ein breiter Rasenstreifen an, auf dem weißlackierte Stühle, Sessel und Liegen aufgestellt waren. Dazwischen war eine vielköpfige, lebhafte und bunte Menschenmenge versammelt. Wortfetzen, Gelächter und Gläsergeklirr sowie die rhythmischen Klänge einer musizierenden Steelband wehten mit der lauen Abendbrise zu den neuangekommenen Besuchern herauf.
    „Auf in den Kampf!“ sagte Lady Constance.
    Sie hakte sich bei Sir Humbert und Sir James unter und schritt mit ihnen hoheitsvoll die Treppe hinab, an deren Fuß sie schon ihre Gastgeber, ein untersetzter Mann und eine schlanke Frau, erwarteten: Monsieur Jean Louis Napoleon Sappeur, genannt Le Sapp, der ungekrönte Herrscher über Little Gargantua, und seine schöne Nigresse, Mademoiselle Zizi Coco.
    Jetzt endlich stand Bomb seinem Widersacher Aug’ in Aug’ gegenüber. Der Agent war enttäuscht.
    Zunächst wirkte Le Sapp ein Gutteil älter und verlebter als auf dem Konterfei, das der Sekret Service von ihm besaß. Sein Teint war von schmutzig lehmbrauner Farbe, die beiden von der Nase zum Mund verlaufenden Falten waren tief eingegraben, die schweren Tränensäcke hingen wie ausladende Erker an der Fassade seines schwammigen Gesichts. Die Lippen waren wulstig, die fleischige Nase mit den breiten Nüstern großporig und die Augen, von dicken Lidern halb verhangen, blickten starr und unbeteiligt. Das spärliche, offensichtlich gefärbte Haar war strähnig und ölig nach hinten geklatscht und ringelte sich im Nacken.
    Das Übergewicht des Mannes wurde durch einen weitgeschnittenen hellblauen Smoking, der mit einem Knopf geschlossen war, nur schlecht kaschiert. Darunter trug Le Sapp einen weißen Seidenblouson mit einer Art Plastron von dunkelblauer

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