James Bomb jagt die Zombies
sie.
Und besorgt und liebevoll fügte sie hinzu: „Seien Sie vorsichtig.“
52
Bomb fuhr mit äußerst gemischten Gefühlen nach Sapp’s Cape hinaus. Ganz geheuer war ihm das Schreiben Zizis nicht, obwohl es ihre Handschrift war.
Aber trotz allen Fracksausens, er konnte das Mädchen nicht hängenlassen.
Als Bewaffnung hatte er die einschüssige Füllhalterpistole in die Innentasche seines Versace-Jacketts gesteckt, die Beretta lag zwar im Handschuhfach, aber er würde sie nicht mit hineinnehmen können, das war ihm klar.
Das Tor von Le Sapp’s Besitz tauchte auf.
Nun begann das Theater wie gehabt. Der schwarzgekleidete
Wachmann trat heran, und der Agent sagte, daß er von Zizi erwartet wurde. Bomb mußte aussteigen, wurde mit dem Sensor abgetastet, wobei die Füllhalterpistole und etwas Kleingeld Signal gaben. Die Gegenstände wurden nicht beanstandet.
„Mademoiselle Coco erwartet Sie auf der ,C . X. Borgia nehmen Sie ein Elektrocar und fahren Sie zur Mole hinüber, wo das Schiff liegt. Folgen Sie der grünen Markierung!“ wies ihn die Wache mit steinernem Gesicht an.
Warum empfing ihn Zizi auf der Jacht und nicht in der Villa? Bomb hatte keine Ahnung, aber koscher war ihm die Sache nicht.
Er stieg in eines der Elektrocars und folgte der grüngestrichelten Markierung zur Marina hinunter, fuhr dann am östlichen Ufer des Hafenbeckens an der alten Jacht Le Sapp’s, die hier ihren Liegeplatz hatte, vorbei und bog nach circa zweihundert Metern rechts auf den mächtigen Damm ein, der das innere Becken des Hafens vor den Brechern des Meeres schützte.
Er passierte ein Dutzend Luxusjachten, die hier ankerten; dann endlich ragte das hohe Heck der, C. X. Borgia ‘ mit der Flagge Little Gargantuas vor ihm auf.
Als er mit seinem Gefährt an der Gangway hielt, erwartete ihn schon ein muskulöser Karatetyp mit harten Gesichtszügen in einer Art Seeoffiziersuniform.
„Folgen Sie mir, Sir!“ sagte er mit unbewegter Miene und stieg vor Bomb das Fallreep hinauf.
Sie betraten das Oberdeck, wo ihn der Typ wortlos in die achtere Treppenhalle führte. Von dort fuhren sie mit dem Lift zum Sonnendeck hinauf und durchquerten das Entree der Eignersuite.
Der Karatetyp klopfte kurz an der gepolsterten Doppeltür zum Salon, öffnete sie und meldete:
„Sir James Bomb.“
Der Agent betrat den luxuriösen Raum, dessen Eleganz ihn erneut beeindruckte. Die schwarzen, silbernen und weißen Töne des Salons glänzten im Schein der tiefstehenden Nachmittagssonne, und die Reflexe der Wellen im Hafenbecken warfen schimmernde Kreise an die metallene Decke.
Auf dem üppigen Teppich stand in der Mitte des Raumes ein drehbarer Sessel, dessen hohe, mit Zebrafell bezogene Rückenlehne ihm zugewandt war.
Daneben, auf einem niederen Tisch, dessen Fuß aus dem Kapitell einer korinthischen Säule gebildet wurde, ragte eine Magnumflasche Taittinger aus einem silbernen Empirekühler.
Neben dem Sessel lagen zwei abgestreifte hochhackige Damenpumps und ein duftiges, seidenes Neglige auf dem Teppich.
Bomb fiel ein Stein vom Herzen, er fühlte sich plötzlich unendlich erleichtert. Das grausame Satyrlächeln, das die Frauen so an ihm liebten, begann seine Lippen zu umspielen. Er ging auf den Sessel zu, breitete die Arme aus und sagte mit männlich-sonorer Stimme:
„Dein James ist da, mein Liebling!“
Der Sessel schwang herum, und Bomb blickte in das feiste und zynische Antlitz Le Sapp’s. Er trug die schwarze Brille des Bocors.
Es hätte nicht viel gefehlt, und der Agent 006 Ihrer Majestät hätte sich in die geblümten Unterhosen gemacht.
Die Sekunden, in denen er versuchte, seines Schreckens und seiner Angst Herr zu werden, erschienen dem entsetzten Bomb wie eine Ewigkeit. Eine weitere Ewigkeit brachte er kein Wort über die Lippen.
Endlich machte Le Sapp dem lähmenden Schweigen ein Ende. „Ich nehme nicht an, daß diese zärtlichen Worte mir gegolten haben.“
Er lachte wiehernd. „Ich sehe, ich habe Sie durch meine Anwesenheit erschreckt, Sir James, alias Mister Bomb vom Sekret Service, aber ich war auf Grund einiger Vorkommnisse gezwungen, meine Reise nach Puerto Rico zu verschieben. Vorkommnisse, an denen Sie nicht ganz unbeteiligt sind, Mr. Bomb.
Wie Sie vielleicht schon erfahren konnten, bin ich, was die Beziehungen von Mademoiselle Zizi zu anderen Männern an belangt, im allgemeinen und auch im speziellen recht großzügig. Es gibt allerdings Grenzen, Mr. Bomb, deren Überschreitung auch ich nicht mehr tolerieren
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