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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ästhetisches Vergnügen bereiten würde, Ihnen ein Loch in den Bauch zu schießen. Mit dieser Konstruktion«, er deutete auf die Waffe, die durch die Schreibtischschublade auf Bond gerichtet war, »habe ich bereits viele Löcher in viele Bäuche geschossen, daher habe ich die zufriedenstellende Gewissheit, dass mein kleines mechanisches Spielzeug eine solide technische Errungenschaft ist. Außerdem wäre es, wie Sie zweifellos bereits vermutet haben, ein lästiges Ärgernis für mich, hier jede Menge Wichtigtuer herumlaufen zu haben, die Fragen über Ihr Verschwinden und das Ihres Freundes Mr Leiter stellen. Nicht mehr als ein Ärgernis, aber aus diversen Gründen möchte ich mich momentan auf andere Dinge konzentrieren.
    Also«, Mr Big sah auf seine Uhr, »habe ich entschieden, auf jedem von Ihnen meine Visitenkarte zu hinterlassen und Ihnen noch eine ernsthafte Warnung mit auf den Weg zu geben. Sie müssen das Land heute verlassen, und Mr Leiter muss sich zu einem anderen Auftrag versetzen lassen. Ich muss mich bereits mit genug Problemen herumschlagen, ohne dass ein Haufen Agenten aus Europa die beträchtlichen Kräfte der örtlichen Gesetzeshüter verstärkt, mit denen ich fertigwerden muss.
    Das ist alles«, schloss er. »Wenn ich Sie noch einmal sehe, werden Sie auf eine so raffinierte und angemessene Art und Weise sterben, wie ich sie mir an diesem Tag ausdenken kann.
    Tee-Hee, bring Mr Bond in die Garage. Zwei meiner Männer sollen ihn in den Central Park bringen und ihn dort in den Zierbrunnen werfen. Wenn er sich wehrt, dürfen sie ihn verletzen, aber nicht töten. Verstanden?«
    »Ja, Sir, Boss«, bestätigte Tee-Hee und kicherte wieder mit seiner hohen Fistelstimme.
    Er befreite Bonds Hand- und Fußgelenke, ergriff Bonds verletzte Hand und drehte sie ihm auf den Rücken. Dann löste er mit der anderen Hand den Gurt um Bonds Taille und zerrte ihn auf die Füße.
    »Aufstehen«, befahl Tee-Hee.
    Bond starrte noch einmal in das große graue Gesicht.
    »Diejenigen, die es verdienen, zu sterben«, sagte er und hielt kurz inne, »sterben den Tod, den sie verdienen. Schreiben Sie das auf«, fügte er hinzu. »Das ist ein origineller Gedanke.«
    Dann warf er einen Blick zu Solitaire. Ihre Augen waren auf ihre Hände auf ihrem Schoß gerichtet. Sie schaute nicht auf.
    »Bewegung«, sagte Tee-Hee. Er drehte Bond zur Wand herum und stieß ihn vorwärts, wobei er Bonds Handgelenk auf seinem Rücken so sehr nach oben verdrehte, dass sein Unterarm beinahe ausgerenkt worden wäre. Bond stieß ein echt klingendes Ächzen aus und ließ seine Schritte wanken. Er wollte Tee-Hee glauben lassen, dass er eingeschüchtert und gefügig war. Er wollte erreichen, dass der andere Mann den quälenden Griff an seinem linken Arm nur ein klein wenig lockerte. In seiner momentanen Lage würde jede plötzliche Bewegung nur dazu führen, dass er sich den Arm brach.
    Tee-Hee streckte eine Hand über Bonds Schulter aus und drückte auf eins der Bücher in dem vollgestellten Regal. Ein großer Bereich öffnete sich mittels einer zentralen Drehvorrichtung. Bond wurde hindurchgestoßen, und der Neger schob den schweren Regalbereich mit dem Fuß wieder an seinen Platz. Er schloss sich mit einem doppelten Klicken. Angesichts der Dicke der Tür vermutete Bond, dass sie schalldicht war. Vor ihnen lag ein kurzer, mit Teppich ausgelegter Flur, der vor ein paar Stufen endete, die nach unten führten. Bond stöhnte.
    »Sie brechen mir den Arm«, knurrte er. »Passen Sie auf. Sonst werde ich noch ohnmächtig.«
    Er stolperte erneut, und versuchte, die Position des Negers hinter sich genau zu erfassen. Er erinnerte sich an Leiters Vorschrift: »Schienbeine, Leistengegend, Magen, Kehle. Wenn Sie sie irgendwo anders treffen, brechen Sie sich nur die Hand.«
    »Halt’s Maul«, schnauzte der Neger, doch er zog Bonds Hand auf seinem Rücken ein paar Zentimeter nach unten.
    Das war alles, was Bond brauchte.
    Sie hatten bereits die Hälfte des Flurs hinter sich gelassen, und bis zu den Stufen waren es nur noch ein paar Schritte. Bond wankte wieder, sodass der Körper des Negers gegen seinen stieß. Das gab ihm die Reichweite und die Ausrichtung, die er benötigte.
    Er beugte sich ein wenig vor, und seine rechte Hand schnellte gerade und flach wie ein Brett herum und nach innen. Er spürte, wie sie hart auf das Ziel traf. Der Neger schrie schrill wie ein verwundetes Kaninchen. Bond fühlte, wie sein Arm losgelassen wurde. Er wirbelte herum und zog seine leere

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