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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Waffe mit der rechten Hand. Der Neger war vornübergebeugt, hatte seine Hände zwischen die Beine gelegt und stieß kurze, keuchende Schreie aus. Bond schlug die Waffe hart auf seinen krausen Hinterkopf. Ein dumpfes Klong ertönte, als ob er an eine Tür gehämmert hätte, der Neger stöhnte auf, fiel nach vorn auf die Knie und streckte seine Arme aus, um sich abzustützen. Bond sprang hinter ihn und trat ihm mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, mit der Stahlkappe seines Schuhs unter den von der lavendelfarbenen Hose bedeckten Hintern.
    Der Mann gab einen letzten kurzen Schrei von sich, während er die paar Schritte auf die Stufen zuflog. Sein Kopf traf auf die Seite des eisernen Geländers, und schließlich verschwand er über die Kante und stürzte nach unten. Ein kurzes Poltern ertönte, als er von einem Hindernis abprallte, dann folgten eine Pause und eine Mischung aus einem dumpfen Aufprall und einem Knacken, als er auf dem Boden landete. Dann war alles still.
    Bond wischte sich den Schweiß aus den Augen und lauschte. Er steckte seine verletzte Hand in sein Jackett. Sie pochte vor Schmerz und war fast auf das Doppelte ihrer normalen Größe angeschwollen. Mit der Waffe in der rechten Hand ging er zum oberen Ende der Stufen und stieg dann langsam und so leise wie möglich nach unten.
    Zwischen ihm und dem ausgesteckt auf dem Boden liegenden Körper unter ihm befand sich nur ein Stockwerk. Als er den Treppenabsatz erreichte, hielt er wieder inne und lauschte. Ganz in der Nähe konnte er das hohe Jaulen irgendeiner Art von schnellem, kabellosem Übertragungsgerät hören. Er stellte fest, dass es aus einer der Türen auf dem Absatz kam. Das musste Mr Bigs Kommunikationszentrum sein. Er hätte zu gern einen schnellen Überraschungsangriff darauf ausgeführt. Doch seine Waffe war leer, und er hatte keine Ahnung, wie viele Männer er in dem Raum vorfinden würde. Nur die Kopfhörer auf ihren Ohren konnten verhindert haben, dass die Telefonisten den Lärm von Tee-Hees Sturz gehört hatten. Er schlich weiter nach unten.
    Tee-Hee war entweder bereits tot oder kurz davor. Er lag ausgestreckt auf dem Rücken. Seine gestreifte Krawatte lag quer über seinem Gesicht wie eine plattgedrückte Otter. Bond empfand keine Reue. Er suchte den Körper nach einer Waffe ab und fand eine, die im Bund der lavendelfarbenen und jetzt mit Blut befleckten Hose steckte. Es handelte sich um einen .38 Colt Detective Special mit abgesägtem Lauf. Alle Kammern waren geladen. Bond steckte die nutzlose Beretta zurück ins Holster. Dann umfasste er die große Pistole fester und lächelte bitter.
    Er stand vor einer kleinen Tür, die von innen verschlossen war. Bond legte ein Ohr daran. Er hörte den gedämpften Klang eines Motors. Das musste die Garage sein. Doch ein laufender Motor? Zu dieser frühen Stunde? Bond knirschte mit den Zähnen. Natürlich. Mr Big musste die Leute in der Garage über die Gegensprechanlage darüber informiert haben, dass Tee-Hee ihn nach unten bringen würde. Sie fragten sich sicher schon, wo er so lange blieb. Vermutlich hatten sie die Tür im Blick und warteten darauf, dass der Neger eintrat.
    Bond überlegte einen Moment. Er hatte den Vorteil der Überraschung. Sofern die Bolzen gut geölt waren.
    Seine linke Hand war so gut wie nutzlos. Mit dem Colt in der rechten prüfte er den ersten Bolzen mit der Kante seiner verletzten Hand. Er rutschte problemlos zurück. Das Gleiche galt für den zweiten. Blieb nur noch die Klinke. Er drückte sie langsam herunter und zog die Tür vorsichtig auf sich zu.
    Es war eine dicke Tür, und der Lärm des Motors wurde lauter, als sich der Spalt weitete. Das Auto musste direkt davor stehen. Jede weitere Bewegung der Tür würde ihn verraten. Er warf sie auf und stellte sich in eine seitliche Position wie ein Fechter, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten. Der Hahn an seiner Waffe war gespannt.
    Ein paar Meter entfernt stand eine schwarze Limousine, deren Motor lief. Sie wartete vor der offenen Doppeltür der Garage. Helle Bogenlampen beleuchteten die glänzenden Karosserien mehrerer anderer Autos. Am Steuer der Limousine saß ein großer Neger, und ein weiterer stand neben ihm und lehnte sich gegen die hintere Tür. Ansonsten war niemand zu sehen.
    Als sie Bond erblickten, klappten die Münder der Neger vor Erstaunen auf. Dem Mann am Steuer fiel dabei seine Zigarette aus dem Mund. Dann griffen beide nach ihren Waffen.
    Instinktiv schoss Bond zuerst auf den stehenden Mann, da

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