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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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das er sich rollte, mit einem Gitter bedeckt sein würde. So war es. Der Boden war mit Hühnerdraht abgedeckt. Etwas unter ihm schnappte nach ihm, und rollte sich in den nächsten Gang hinaus. In diesem Augenblick krachte das Gewehr. Das Becken des Skorpionfischs über seinem Kopf zersplitterte und das Wasser ergoss sich in einem Schwall in den Gang.
    Bond lief schnell zwischen den Becken zu seiner einzigen Fluchtmöglichkeit zurück. Gerade als er um eine Ecke bog, ertönte ein zweiter Schuss, und ein Becken mit einem Engelsfisch explodierte wie eine Bombe direkt neben seinem Ohr.
    Er befand sich mittlerweile an der Wand des Lagerhauses, und der Robber stand fünfundvierzig Meter entfernt an der gegenüberliegenden. Es bestand nicht die geringste Chance, zu dem Fenster auf der anderen Seite des Mittelgangs hochzuspringen. Er hielt kurz inne, um durchzuatmen und nachzudenken. Ihm wurde klar, dass ihn die Reihen der Becken nur bis zu den Knien schützen würden und dass er auf den schmalen Gängen zwischen den Becken keinerlei Deckung haben würde. Er musste auf jeden Fall in Bewegung bleiben. Ein weiterer Schuss, der direkt zwischen seinen Füßen in einen Haufen Muscheln einschlug, sodass die Splitter ihrer harten Schalen überall um ihn herumsausten, erinnerte ihn nachdrücklich an diese Tatsache. Er lief nach rechts, und wieder schlug ein Schuss neben seinen Füßen ein. Er traf auf den Boden und sauste von dort in eine riesige Korbflasche voller Muscheln, die daraufhin zerbrach und Hunderte Schalentiere auf dem Boden verteilte. Bond rannte mit langen, schnellen Schritten zurück. Er hatte seine Beretta gezogen und gab zwei Schüsse ab, während er den Mittelgang kreuzte. Er sah, wie der Robber in Deckung sprang, als ein Becken über seinem Kopf zersplitterte.
    Bond grinste, als er hörte, wie der Schrei seines Gegners von herabstürzendem Glas und Wasser erstickt wurde.
    Er ließ sich sofort auf ein Knie herunter und feuerte zwei Schüsse auf die Beine des Robbers ab, doch fünfundvierzig Meter waren für seine kleinkalibrige Pistole zu weit. Ein weiteres Becken zerbrach, doch der zweite Schuss schlug nutzlos in die eisernen Eingangstore ein.
    Als der Robber wieder schoss, konnte sich Bond nur hinter die Behälter ducken und darauf warten, in die Kniescheibe getroffen zu werden. Hin und wieder gab er einen Schuss ab, um den Robber auf Abstand zu halten, doch er wusste, dass die Schlacht verloren war. Der andere Mann schien einen endlosen Vorrat an Munition zu haben. Bond hatte nur noch zwei Schuss in seiner Waffe und ein neues Magazin in seiner Tasche übrig.
    Während er immer wieder auswich und auf einem seltenen Fisch ausrutschte, der wild auf dem Betonboden herumzappelte, beugte er sich sogar vor, um die schweren Muscheln aufzuheben und sie in Richtung seines Gegners zu schleudern. Oftmals zersprangen sie auf beeindruckende Weise an der Kante eines Beckens in der Nähe des Robbers und trugen so zu dem schrecklichen Lärm im Inneren der Wellblechlagerhalle bei. Doch ansonsten brachten sie nichts. Er spielte mit dem Gedanken, die Lampen auszuschießen, doch es gab mindestens zwanzig Stück in einer Reihe.
    Schließlich beschloss Bond, aufzugeben. Er hatte noch einen Trick parat, auf den er zurückgreifen konnte, und jede Veränderung in einer Schlacht war besser, als sich vollkommen zu verausgaben, ohne etwas ausrichten zu können.
    Als er an einer Reihe Becken vorbeikam, von denen eins in seiner Nähe bereits zersplittert war, stieß er es auf den Boden. Es war immer noch zur Hälfte mit seltenen siamesischen Kampffischen gefüllt, und das Krachen, mit dem die Überreste des Beckens mit seinem wertvollen Inhalt auf dem Boden zerbrachen, erfüllte Bond mit hämischer Freude. Auf dem Gerüst wurde eine breite Stelle frei, und nachdem er mit zwei schnellen Bewegungen seine Schuhe aufgehoben hatte, stürmte er zum Tisch zurück und sprang hoch.
    Da der Robber kein Ziel mehr hatte, auf das er schießen konnte, herrschte für einen Moment Stille, die nur vom Jaulen der Pumpen, dem Geräusch des Wassers, das aus den zerbrochenen Becken tropfte, sowie dem Schlagen der Flossen der sterbenden Fische unterbrochen wurde. Bond schlüpfte in seine Schuhe und band sie fest zu.
    »Hey, Brite!«, rief der Robber geduldig. »Komm raus, sonst fang ich an, Handgranaten zu werfen. Ich hab dich erwartet und deswegen jede Menge Munition.«
    »Dann muss ich wohl aufgeben«, erwiderte Bond. »Aber nur, weil Sie mir einen Knöchel

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