Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
zertrümmert haben.«
    »Ich werde nicht schießen«, erklärte der Robber. »Lass deine Waffe fallen und komm mit erhobenen Händen über den Mittelgang auf mich zu. Dann können wir uns ganz in Ruhe unterhalten.«
    »Schätze, ich habe wohl keine Wahl«, sagte Bond und legte noch ein wenig mehr Hoffnungslosigkeit in seine Stimme. Er ließ die Beretta mit einem Klappern auf den Boden fallen. Dann nahm er die Goldmünze aus seiner Tasche und umfasste sie fest mit seiner verbundenen linken Hand.
    Bond stöhnte, als er seine Füße auf dem Boden aufsetzte. Er zog sein linkes Bein nach und humpelte schwerfällig den Mittelgang entlang, während er seine Hände auf Schulterhöhe hielt. Auf halbem Weg hielt er inne.
    Der Robber kam langsam und in halb geduckter Haltung auf ihn zu und zielte mit dem Gewehr auf Bonds Bauch. Bond stellte zufrieden fest, dass das Hemd seines Gegners schweißnass war und dass er eine Schnittwunde über dem linken Auge hatte.
    Der Robber hielt sich auf der linken Seite des Gangs. Als er nur noch knapp neun Meter von Bond entfernt war, blieb er stehen.
    Er gestikulierte mit seinem Gewehr. »Höher«, befahl er barsch.
    Bond stöhnte und hob seine Hände ein paar Zentimeter höher, sodass sie sich nun fast vor seinem Gesicht befanden und es so aussah, als wollte er sich verteidigen.
    Durch die Lücken zwischen seinen Fingern sah er, wie der Robber etwas mit dem Fuß zur Seite trat, und es ertönte ein Klappern, so als ob ein Riegel zurückgezogen worden wäre. Bonds Augen funkelten hinter seinen Händen, und seine Kiefermuskeln spannten sich an. Jetzt wusste er, was Leiter zugestoßen war.
    Der Robber ging weiter, und seine harte, dünne Gestalt verdeckte die Stelle, an der er innegehalten hatte.
    »Verdammt«, keuchte Bond. »Ich muss mich hinsetzen. Ich kann auf dem Knöchel nicht stehen.«
    Der Robber blieb ein paar Meter entfernt stehen. »Du solltest ruhig stehen bleiben, während ich dir ein paar Fragen stelle, Brite.« Er bleckte seine vom Tabak verfärbten Zähne. »Bald wirst du dich nämlich hinlegen und nie wieder aufstehen.« Der Robber stand da und musterte ihn. Bond sackte zusammen. Hinter der Niederlage, die sich auf seinem Gesicht zeigte, schätze sein Gehirn die Zentimeter ab.
    »Neugieriger Scheißkerl«, sagte der Robber …
    In diesem Augenblick ließ Bond die Goldmünze aus seiner linken Hand fallen. Sie kam klimpernd auf dem Zementboden auf und rollte weiter.
    Für den Bruchteil einer Sekunde zuckten die Augen des Robbers nach unten, und Bonds rechter Fuß schoss in seinem mit der Stahlkappe versehenen Schuh mit voller Wucht vor. Er trat dem Robber das Gewehr fast aus den Händen. In dem Moment, in dem der Robber den Abzug betätigte und die Kugel harmlos durch die Glasdecke krachte, warf sich Bond mit rudernden Armen auf den Bauch des Mannes.
    Beide Hände trafen auf etwas Weiches und riefen ein schmerzerfülltes Ächzen hervor. Schmerz schoss durch Bonds linke Hand, und er zuckte zusammen, als das Gewehr auf seinen Rücken schlug. Er prügelte weiter auf den Mann ein, ignorierte den Schmerz, schlug mit beiden Händen zu, duckte den Kopf schützend zwischen die hochgezogenen Schultern und drängte seinen Gegner zurück, damit dieser das Gleichgewicht verlor. Als er spürte, wie der andere Mann nach hinten kippte, richtete er sich ein wenig auf und trat noch einmal mit seinem Stahlkappenschuh zu. Er traf die Kniescheibe des Robbers. Sein Gegner schrie gequält auf, und das Gewehr fiel klappernd zu Boden, während der Robber versuchte, sich in Sicherheit zu bringen. Er lag schon halb auf dem Boden, als Bonds Aufwärtshaken ihn erwischte und den Körper ein paar Meter weit durch die Luft schleuderte.
    Der Robber landete in der Mitte des Gangs, genau gegenüber von etwas, das Bond nun als herausgezogenen Bolzen im Fußboden erkannte.
    Als der Körper auf dem Boden aufkam, drehte sich ein Teil der Fläche blitzschnell auf einer Mittelachse, und der Mann wäre fast in der dunklen Öffnung einer breiten Falltür im Beton verschwunden.
    Als er spürte, wie die Falltür unter seinem Gewicht nachgab, stieß der Robber einen schrillen Schreckensschrei aus und suchte mit den Händen verzweifelt nach Halt. Er bekam den Rand des Bodens zu fassen und klammerte sich daran fest, während sein Körper in die Öffnung rutschte und sich die zwei Meter breite Platte aus verstärktem Beton geschmeidig drehte, bis sie aufrecht auf ihrer Drehachse ruhte und auf beiden Seiten ein schwarzes Rechteck

Weitere Kostenlose Bücher