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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Gewinn von hundert Pfund erfüllte ihn mit gespannter Vorfreude.
    Und dann war da natürlich noch die kleine Angelegenheit mit Sir Hugo Drax, die dem Abend zusätzliche Spannung zu verleihen versprach.
    Er war so guter Dinge, dass ihn nicht mal ein seltsames Omen aus der Ruhe bringen konnte, das ihm begegnete, als er von der King’s Road in Richtung Sloane Square abbog, während er weiter über den vor ihm liegenden Abend nachdachte und seine Konzentration dabei nur halb auf den Verkehr gerichtet hatte.
    Es war ein paar Minuten vor sechs, und man hörte leises Donnern. Der Himmel drohte mit Regen und war plötzlich sehr dunkel geworden. Hoch über ihm, auf der anderen Seite des Platzes begann eine Leuchtreklame zu blinken. Die schwächer werdenden Lichtwellen hatten den Mechanismus ausgelöst, der das Schild bis zum frühen Morgen leuchten lassen würde.
    Erstaunt über die knallroten Worte, hielt Bond am Bordstein, stieg aus dem Wagen und wechselte die Straßenseite, um einen besseren Blick auf die Leuchtreklame zu haben.
    Ah! Das war es also. Ein paar Buchstaben waren von einem benachbarten Gebäude verdeckt worden. Es war nur eine dieser Shell-Reklamen. »SUMMER SHELL IS HERE – DAS SOMMER-SHELL IST HIER«, war darauf zu lesen.
    Bond schmunzelte, kehrte zu seinem Wagen zurück und fuhr weiter.
    Zuerst hatte ihm das Schild in großen roten Buchstaben eine andere Botschaft übermittelt.
    Er hatte gelesen: »HELL IS HERE … HELL IS HERE … HELL IS HERE – DIE HÖLLE IST HIER.«

4
DER SPIEGEL
    Bond ließ den Bentley vor dem Brooks’ stehen und bog zu Fuß in die Park Street ein.
    Die Hausfassade des Blades, die etwa einen Meter von denen der angrenzenden Gebäude zurückgesetzt war, wirkte in der sanften Abenddämmerung sehr vornehm. Die dunkelroten Vorhänge an den Erkerfenstern auf jeder Seite des Eingangs waren zugezogen, und kurz wurde ein livrierter Diener sichtbar, der die Vorhänge in den drei Fenstern im Stockwerk darüber ebenfalls zuzog. Im mittleren konnte Bond die Köpfe und Schultern zweier Männer sehen, die über ein Spiel gebeugt saßen. Wahrscheinlich Backgammon, dachte er, und er erhaschte einen Blick auf einen der drei großen Leuchter, die den berühmten Spielsalon erhellten.
    Bond schob sich durch die Schwingtüren und ging zur altmodischen Pförtnerloge, über die Brevett herrschte, der gute Geist des Blades, der für viele Mitglieder sowohl Ratgeber als auch enger Familienfreund war.
    »Guten Abend, Brevett. Ist der Admiral schon da?«
    »Guten Abend, Sir«, erwiderte Brevett, der Bond als gelegentlichen Gast im Club kannte. »Der Admiral wartet im Kartenzimmer auf Sie. Page, bringen Sie Commander Bond zum Admiral. Zügig.«
    Während Bond dem uniformierten Pagen über den abgenutzten schwarz-weißen Marmorboden der Eingangshalle und die breite Treppe mit dem erlesenen Mahagonigeländer hinauf folgte, fiel ihm die Geschichte ein, wie man einst bei einer Abstimmung neun Kügelchen in der Urne gefunden hatte, obwohl nur acht Komiteemitglieder anwesend gewesen waren. Brevett, der die Urne von Mitglied zu Mitglied gereicht hatte, soll daraufhin dem Präsidenten gestanden haben, dass er so über eine mögliche Aufnahme des Kandidaten besorgt gewesen war, dass er selbst ebenfalls eine Kugel hineingelegt hatte. Niemand hatte einen Einwand dagegen gehabt. Das Komitee hätte lieber seinen Präsidenten verloren als den Pförtner, dessen Familie seit über hundert Jahren diesen Posten im Blades innegehabt hatte.
    Der Page öffnete eine Hälfte der hohen Türen am oberen Treppenabsatz und hielt sie für Bond auf. Der lange Raum war nicht besonders voll, und Bond sah M in einer Ecke links neben den drei Erkerfenstern sitzen und Patiencen legen. Er entließ den Pagen und lief über den schweren Teppich. Dabei bemerkte er den starken Zigarrengeruch, die leisen Stimmen, die von den drei Bridgetischen kamen, und den Klang von Würfeln, die irgendwo auf ein Backgammonbrett geworfen wurden.
    »Da sind Sie ja«, sagte M, als Bond näher kam. Er deutete auf einen Stuhl, der auf der anderen Seite seines Tisches stand. »Lassen Sie mich das hier nur schnell fertig machen. Ich habe diesen Canfield seit Monaten nicht geschlagen. Wollen Sie einen Drink?«
    »Nein danke«, erwiderte Bond. Er setzte sich, zündete sich eine Zigarette an und betrachtete amüsiert die Konzentration, die M für sein Spiel aufbrachte.
    »Admiral Sir M… M…: im Verteidigungsministerium angestellt.« M wirkte wie das typische Mitglied

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