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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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und meiner Meinung nach auch besten Regeln des Clubs lautete, dass jedes Mitglied alles bestellen darf, wonach ihm der Sinn steht, nur bezahlen muss er am Ende. Das ist auch heute noch so, abgesehen davon, dass die Chancen nicht schlecht stehen, dass man eben nichts bezahlt. Nehmen Sie einfach, worauf Sie Appetit haben.« Er sah zum Kellner auf. »Ist noch etwas von dem Beluga-Kaviar übrig, Porterfield?«
    »Ja, Sir. Es gab letzte Woche eine neue Lieferung.«
    »Dann also Kaviar für mich. Dazu scharfe Nierchen und eine Scheibe von Ihrem ausgezeichneten Schinken. Erbsen und Frühkartoffeln als Beilage. Zum Nachtisch Erdbeeren in Kirschwasser. Was ist mit Ihnen, James?«
    »Ich habe eine Schwäche für wirklich gut geräucherten Lachs«, erwiderte Bond. Dann deutete er auf das Menü. »Lammkoteletts. Die gleichen Beilagen wie Sie, da wir Mai haben. Der Spargel mit Sauce béarnaise klingt wundervoll. Und vielleicht eine Scheibe Ananas.« Er lehnte sich zurück und schob die Speisekarte von sich.
    »Dem Himmel sei Dank – ein Mann, der weiß, was er will«, sagte M. Er sah zum Kellner hoch. »Haben Sie das alles, Porterfield?«
    »Ja, Sir.« Der Kellner lächelte. »Möchten Sie nach den Erdbeeren auch noch einen Markknochen, Sir? Wir haben heute ein halbes Dutzend geliefert bekommen, und einen davon habe ich zurückgelegt für den Fall, dass Sie heute Abend vorbeischauen.«
    »Aber natürlich. Sie wissen, dass ich da nicht widerstehen kann. Nicht gut für mich, aber was soll ich tun? Der Himmel weiß, was ich heute Abend zu feiern habe. Aber es geschieht nicht oft. Bitte rufen Sie Grimley, ja?«
    »Er ist schon hier, Sir«, erwiderte der Kellner und machte Platz für den Sommelier.
    »Ah, Grimley, einen Wodka, bitte.« Er drehte sich zu Bond um. »Nicht den Fusel, den Sie in Ihrem Cocktail hatten. Das ist echter Wolfschmidt aus Riga, noch von vor dem Krieg. Wollen Sie auch einen zu Ihrem geräucherten Lachs?«
    »Sehr gern«, antwortete Bond.
    »Und danach?«, fragte M. »Champagner? Ich persönlich möchte eine halbe Flasche Claret. Bitte den 34er Mouton Rothschild, Grimley. Aber nehmen Sie auf mich keine Rücksicht, James. Ich bin ein alter Mann. Champagner ist einfach nichts für mich. Wir haben ein paar gute Champagner, nicht wahr, Grimley? Allerdings nichts von dem Zeug, von dem Sie mir immer erzählen, befürchte ich, James. Das bekommt man in England nicht so oft zu Gesicht. Taittinger, nicht wahr?«
    Ms gutes Gedächtnis ließ Bond schmunzeln. »Ja«, sagte er, »aber das ist nur so eine Marotte von mir. Tatsächlich würde ich heute Abend aus verschiedenen Gründen tatsächlich gerne Champagner trinken. Vielleicht kann ich die Wahl Grimley überlassen.«
    Der Sommelier war erfreut. »Wenn ich einen Vorschlag machen darf, Sir, der 46er Dom Perignon. Wie ich gehört habe, verkauft ihn Frankreich nur gegen Dollar, Sir, also sieht man ihn in London nicht sehr oft. Ich glaube, es war ein Geschenk des Regency Clubs in New York, Sir. Ich habe gerade ein paar Flaschen kalt gestellt. Er ist das Lieblingsgetränk des Präsidenten, und er hat mich angewiesen, ihn jeden Abend bereitzuhalten, für den Fall, dass er ihn braucht.«
    Bond lächelte angesichts dieses Arrangements.
    »So sei es, Grimley«, sagte M. »Der Dom Perignon. Bringen Sie ihn doch direkt, ja?«
    Eine Kellnerin erschien und stellte frisch gerösteten Toast und Butter auf den Tisch. Als sie sich vorbeugte, streifte ihr schwarzer Rock Bonds Arm. Sie sah auf, und er blickte in zwei kesse, funkelnde Augen unter einem weichen Pony. Einen Sekundenbruchteil hielten sie seinen Blick, dann zog sich die Kellnerin zurück. Bonds Augen folgten der weißen Schürze um ihre Taille, dem gestärkten Kragen und den Ärmelaufschlägen ihrer Uniform, während sie durch den langen Raum verschwand. Plötzlich erinnerte er sich an ein Vorkriegsetablissement in Paris, in dem die Mädchen mit der gleichen aufregenden Strenge gekleidet gewesen waren. Bis man ihre Rückseite sah.
    Er schmunzelte. Das
Marthe-Richards
-Gesetz hatte all das verändert.
    M, der ihre Nachbarn an den umliegenden Tischen beobachtet hatte, drehte sich wieder zu ihm um. »Warum waren Sie vorhin so geheimnisvoll, als Sie den Champagner bestellt haben?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, Sir«, erklärte Bond, »habe ich vor, heute Abend ein wenig über den Durst zu trinken. Wenn der richtige Zeitpunkt kommt, muss ich sternhagelvoll wirken. Und das wird mir dabei helfen, es überzeugend zu spielen. Sie

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