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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Bond hinüber. »Ich gebe zu, ich habe hier wirklich gute Karten. Aber die könnten Sie ja schließlich auch haben.« (Unwahrscheinlich, du alter Gauner, dachte Bond, wenn du selbst drei der Asse und Könige auf der Hand hast.) »Wollen wir auf diese spezielle Hand noch etwas zusätzlich bieten?«
    Mit der Genauigkeit eines Betrunkenen betrachtete Bond umständlich seine Karten. »Ich habe hier auch eine Menge Vielversprechendes«, erwiderte er leicht lallend. »Wenn mein Partner auch noch etwas hat und die Karten richtig liegen, könnte ich selbst eine Menge Stiche machen. Was schlagen Sie vor?«
    »Klingt so, als wären wir ziemlich ausgeglichen«, log Drax. »Was sagen Sie zu hundert Pfund pro Stich nebenher? Wenn Ihre Karten so gut sind, wie Sie sagen, wird es ja nicht besonders wehtun.«
    Bond sah nachdenklich und ein wenig verdattert erneut auf seine Hand und ging die Karten einzeln durch. »Also gut«, antwortete er. »Abgemacht. Und ehrlich gesagt haben Sie mich überhaupt erst so weit gebracht. Sie haben offenbar eine tolle Hand, also darf ich Sie gar nicht erst zum Bieten kommen lassen.«
    Bond blickte benebelt zu M. »Ich bezahle Ihnen Ihre Verluste in dieser Runde, Partner«, sagte er. »Dann fangen wir mal an. Äh – sieben Treff.«
    In der absoluten Stille, die folgte, war Basildon über Drax’ Hand so erschrocken, dass er seinen Whisky Soda fallen ließ. Er warf einen benommenen Blick auf das zerbrochene Glas und ließ es liegen.
    Erschrocken fragte Drax, »Was?«, und ging zur Beruhigung erneut seine Karten durch.
    »Haben Sie Großschlemm in Treff gesagt?«, fragte er und sah seinen scheinbar betrunkenen Gegner neugierig an. »Nun, es ist ja Ihre Beerdigung. Was meinst du, Max?«
    »Passe«, sagte Meyer nervös. Er spürte genau jene Spannung in der Luft, die er zu vermeiden gehofft hatte. Warum zur Hölle war er nach dem letzten Rubber nicht direkt nach Hause gegangen? Er stöhnte innerlich.
    »Passe«, entgegnete M offensichtlich unbeeindruckt.
    »Kontra.« Das Wort drang gehässig aus Drax’ Mund. Er legte seine Karten auf den Tisch und blickte grausam und voller Abscheu auf diesen betrunkenen Tölpel, der ihm schließlich doch noch auf unerklärliche Weise in die Hände gefallen war.
    »Das heißt, dass Sie auch die Nebenwetten verdoppeln?«, fragte Bond unschuldig.
    »Ja«, antwortete Drax gierig. »Ja. Genau das heißt es.«
    »Meinetwegen«, erwiderte Bond. Er machte eine Pause. Dann sah er Drax an und nicht seine Hand. »Rekontra. Auf den Kontrakt und die Nebenwetten. Und vierhundert Pfund pro Stich.«
    Das war der Moment, in dem sich der erste Schatten eines schrecklichen unglaublichen Zweifels über Drax legte. Aber er sah erneut auf seine Hand und war wieder beruhigt. Im schlimmsten Fall würde er zumindest zwei Stiche machen können.
    Ein gemurmeltes »Passe« von Meyer, ein leicht erstickt klingendes von M. Ein ungeduldiges Kopfschütteln von Drax.
    Basildon starrte kreidebleich über den Tisch hinweg zu Bond.
    Dann ging er langsam um den Tisch herum und betrachtete alle Hände. Dabei bot sich ihm folgendes Bild:



Und plötzlich verstand Basildon. Es war für Bond ein Großschlemm aus einer Hand gegen jede Verteidigung. Was immer Meyer legte, konnte Bond mit einem Trumpf von seiner Hand oder dem Tisch stechen. Dann würde er zwischen dem Ziehen der Trümpfe zwei Runden Karo spielen, dabei natürlich Drax schneiden, mit Trumpfkarten vom Tisch stechen und sich dabei Drax’ Ass und König schnappen. Nach fünf Runden hätte er noch alle verbliebenen Trümpfe und sechs Karostiche. Drax’ Asse und Könige würden vollkommen wertlos sein.
    Es war purer Mord.
    Basildon ging fast wie in Trance weiter um den Tisch herum und stellte sich zwischen M und Meyer, damit er Drax’ und Bonds Gesichter beobachten konnte. Sein eigener Gesichtsausdruck wirkte teilnahmslos, aber seine Hände, die er in seine Hosentaschen gesteckt hatte, damit sie ihn nicht verrieten, schwitzten stark. Fast ängstlich wartete er auf die grauenhafte Bestrafung, die Drax ereilen würde – dreizehn einzelne Hiebe, deren Narben kein Kartenspieler jemals wieder loswerden würde.
    »Komm schon, komm schon«, drängte Drax ungeduldig. »Spiel endlich was, Max. Ich hab nicht die ganze Nacht Zeit.«
    Du armer Narr, dachte Basildon. In zehn Minuten wirst du dir wünschen, dass Meyer tot vom Stuhl gerutscht wäre, bevor er diese erste Karte hätte auslegen können.
    Meyer wirkte tatsächlich so, als ob er unmittelbar vor einem

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