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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Nachwirkungen des Benzedrins und zum anderen eine Reaktion auf das Drama der vergangenen Nacht waren.
    Als er mit dem Aufzug nach oben fuhr, um einen weiteren Routinetag zu beginnen, hing ihm der bittere Geschmack der nächtlichen Stunden noch immer nach.
    Nachdem Meyer dankbar Richtung Bett getrottet war, hatte Bond zwei Kartendecks aus seinen Jacketttaschen gezogen und sie vor Basildon und M auf den Tisch gelegt. Eines davon war das blaue, das Drax ihm gegeben und er eingesteckt hatte, um es unter dem Schutz seines Taschentuchs gegen das blaue Deck in seiner rechten Tasche auszutauschen. Das andere war das rote Deck in der linken Tasche, das er nicht benötigt hatte.
    Er fächerte den roten Stapel auf dem Tisch aus und zeigte M und Basildon, dass damit der gleiche Großschlemm hätte erreicht werden können, mit dem Drax geschlagen worden war.
    »Es ist das berühmte Culbertson-Blatt«, erklärte er. »Er hat es benutzt, um seine eigenen schnellen Tricks zu verschleiern. Ich musste ein rotes und ein blaues Deck präparieren, da ich nicht wissen konnte, welche Farbe er verwenden würde.«
    »Tja, es hat zweifellos eingeschlagen wie eine Bombe«, sagte Basildon dankbar. »Ich denke, er wird eins und eins zusammenzählen und dem Club entweder fernbleiben oder in Zukunft anständig spielen. Das war ein teurer Abend für ihn. Lassen Sie uns nicht über Ihre Gewinne streiten«, fügte er hinzu. »Sie haben heute Abend jedem – und vor allem Drax – einen Gefallen getan. Die Sache hätte auch schiefgehen können. Dann wären Sie derjenige gewesen, der sich die Finger verbrannt hätte. Sie erhalten den Scheck am Freitag.«
    Sie hatten sich verabschiedet, und Bond war in ernüchterter Stimmung ins Bett gegangen. Er hatte ein leichtes Schlafmittel genommen, um seinen Geist von den bizarren Ereignissen des Abends zu befreien und sich auf den Morgen im Büro vorzubereiten. Bevor er eingeschlafen war, hatte er wie schon so oft in anderen Augenblicken des Triumphs am Kartentisch darüber nachgedacht, dass der Gewinn für den Sieger in gewisser Weise stets geringer war, als der Verlust für den Verlierer.
    Als er die Tür hinter sich schloss, starrte Loelia Ponsonby neugierig auf die dunklen Ringe unter seinen Augen. Er bemerkte den Blick, was auch ihre Absicht gewesen war.
    Er grinste. »Teils Arbeit, teils Spaß«, erklärte er. »In rein männlicher Gesellschaft«, fügte er hinzu. »Und vielen Dank für das Benzedrin. Es war dringend nötig. Ich hoffe, ich habe dadurch nicht Ihren Feierabend gestört?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte sie und dachte an das Abendessen und das Bibliotheksbuch, die sie stehen und liegen gelassen hatte, als Bonds Anruf gekommen war. Sie sah auf ihren Notizblock. »Der Stabschef hat vor einer halben Stunde angerufen. Er sagte, M würde Sie heute sprechen wollen. Er konnte mir jedoch keine genaue Zeit nennen. Ich habe ihm mitgeteilt, dass Sie heute um fünfzehn Uhr unbewaffnetes Nahkampftraining haben, und er bat mich, es abzusagen. Das ist alles, bis auf den Papierkram, der noch von gestern übrig ist.«
    »Dem Himmel sei Dank«, sagte Bond. »Ich hätte es heute auch nicht ertragen können, mich von diesem verdammten Kommandotypen durch die Gegend werfen zu lassen. Irgendwelche Neuigkeiten von 008?«
    »Ja«, erwiderte sie. »Sie sagen, dass er in Ordnung ist. Er wurde ins Militärkrankenhaus in der Wahner Heide verlegt. Offenbar steht er unter Schock.«
    Bond wusste, was »Schock« in seinem Beruf bedeuten konnte. »Gut« sagte er ohne Überzeugung. Er schenkte ihr ein Lächeln, ging in sein Büro und schloss die Tür.
    Er trat entschlossen um den Schreibtisch herum, ließ sich auf seinem Sessel nieder und zog die oberste Akte vom Stapel zu sich heran. Der Montag war vorbei. Heute war Dienstag. Ein neuer Tag. Er sperrte den Kopfschmerz und die Gedanken an die vergangene Nacht aus seinem Kopf aus, zündete sich eine Zigarette an und klappte die braune Mappe mit dem roten »streng geheim«-Stern auf der Vorderseite auf. Es handelte sich um einen Bericht des leitenden Sicherheitsbeamten des Zollamts der Vereinigten Staaten und war mit
Das Inspektoskop
betitelt.
    Er konzentrierte sich auf den Text.
    »Das Inspektoskop«, las er, »ist ein Gerät, das Röntgentechnologie verwendet, um Schmuggelware aufzuspüren. Es wird von der Sicular Inspectoscope Company in San Francisco hergestellt und in den meisten amerikanischen Gefängnissen benutzt, um Metallgegenstände zu entdecken, die in der Kleidung

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