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James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

James Bond 03 - Moonraker (German Edition)

Titel: James Bond 03 - Moonraker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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die Klippe hinauf klaffte das breite schwarze Maul des Abgastunnels, der sich ins Innere der Klippe bis zu dem Stahlboden unter dem Heck der Rakete wölbte. Vom Vorsprung der Höhle tropfte geschmolzener Kalkstein wie Lava herunter, und auf den Kieseln und Felsen darunter befanden sich überall Flecken dieser Substanz. Bond konnte sich lebhaft vorstellen, wie die blendend weiße Flamme tosend aus der Klippe schoss, und er konnte das Meer fauchen und brodeln hören, während der flüssige Kalkstein ins Wasser tropfte.
    Er schaute zu dem schmalen Bereich der Startkuppel hinauf, die über die Kante der sechzig Meter hohen Klippe ragte, und stellte sich die vier Männer mit den Gasmasken und Asbestanzügen vor, die die Druckanzeigen beobachteten, während der schreckliche flüssige Sprengstoff durch die schwarzen Gummirohre in den Bauch der Rakete gepumpt wurde. Plötzlich wurde ihm klar, dass sie sich in Reichweite befanden, falls bei der Betankung irgendetwas schiefging.
    »Lassen Sie uns von hier verschwinden«, sagte er zu dem Mädchen.
    Als sie hundert Meter zwischen sich und die Höhle gebracht hatten, blieb Bond stehen und schaute zurück. Er stellte sich vor, dass er sechs fähige Männer und die richtige Ausrüstung hatte, und fragte sich, wie er einen Angriff auf die Anlage aus Richtung des Meers angehen würde – bei Ebbe mit Kajaks zum Steg, mit einer Leiter zum Vorsprung der Klippe? Und dann was? Es war unmöglich, die polierten Stahlwände des Abgastunnels hochzuklettern. Man müsste eine Panzerabwehrwaffe durch den Stahlboden unter der Rakete abfeuern, ein paar Phosphorgeschosse hinterherschicken und hoffen, dass irgendetwas Feuer fangen würde. Eine schmutzige Sache, aber es könnte funktionieren. Danach abzuhauen würde allerdings kompliziert werden. Vom oberen Rand der Klippe aus gesehen würde man ein leichtes Ziel abgeben. Doch das würde ein russisches Selbstmordkommando wohl kaum interessieren. Das alles wäre durchaus realisierbar.
    Gala stand neben ihm und beobachtete seine Augen, die abschätzten und spekulierten. »Es ist nicht so leicht, wie Sie vielleicht denken«, erklärte sie, als sie sein Stirnrunzeln sah. »Selbst wenn Flut herrscht und heftiger Seegang ist, haben sie nachts Wachen am oberen Rand der Klippe. Und sie haben Suchscheinwerfer und Maschinengewehre und Granaten. Ihre Befehle lauten, erst zu schießen und dann Fragen zu stellen. Natürlich wäre es besser, die Klippe während der Nacht mit Flutlicht zu beleuchten. Doch das würde nur den genauen Standort der Anlage verraten. Ich glaube wirklich, dass sie an alles gedacht haben.«
    Bonds Stirn war noch immer gerunzelt. »Wenn es Feuerschutz von einem U-Boot oder einer X-Klasse hätte, könnte es ein gutes Team trotzdem schaffen«, meinte er. »Es wird ziemlich unangenehm sein, aber ich werde ins Wasser gehen. Der Admiralitätskarte zufolge befindet sich dort draußen ein knapp zweiundzwanzig Meter breiter Kanal, aber ich würde mir das gerne mal selbst ansehen. Am Ende des Stegs muss es jede Menge Wasser geben, aber ich werde zufriedener sein, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe.« Er warf ihr ein Lächeln zu. »Warum kommen Sie nicht mit ins Wasser? Es wird verdammt kalt sein, aber es würde Ihnen guttun, nachdem Sie den ganzen Morgen über in dieser Betonkuppel geschmort haben.«
    Galas Augen leuchteten auf. »Soll ich wirklich?«, fragte sie unsicher. »Mir ist schrecklich heiß. Aber was werden wir im Wasser anziehen?« Sie errötete bei dem Gedanken an ihr knappes, fast durchsichtiges Nylonhöschen und den dazugehörigen BH.
    »Ist doch egal«, meinte Bond unbekümmert. »Sie werden ja wohl irgendetwas drunter tragen, und ich habe eine Hose an. Wir werden vollkommen anständig gekleidet sein, und hier ist ohnehin niemand, der uns sehen könnte. Ich verspreche auch, nicht hinzuschauen«, log er fröhlich und führte sie um die nächste Biegung der Klippe herum. »Sie ziehen sich hinter diesem Felsen aus, und ich nehme den hier«, schlug er vor. »Kommen Sie schon. Seien Sie kein Feigling. Das geschieht alles in Ausübung unserer Pflicht.«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, eilte er hinter den großen Felsen und zog bereits im Laufen sein Hemd aus.
    »Also gut«, sagte Gala, die erleichtert war, dass ihr die Entscheidung abgenommen wurde. Sie trat hinter ihren Felsen und knöpfte langsam ihren Rock auf.
    Als sie nervös um den großen Stein herumspähte, hatte Bond bereits den halben Weg über den groben braunen Sand

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