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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Herzog-von-Windsor-Sache vor ein paar Jahren im Sunningdale Club verwickelt gewesen sein. Wir haben ihn ein oder zwei Mal verhaftet, aber wir konnten ihm nie etwas nachweisen. Und nun hat er einen Fehler gemacht. Das passiert oft, wenn diese Leute in etwas hineingeraten, von dem sie keine Ahnung haben. Ich habe ein oder zwei Frauen, die verdeckt in Soho ermitteln, und er hat sich in eine von ihnen verguckt. Interessanterweise hat sie auch recht viel für ihn übrig. Sie glaubt, sie kann ihn auf den rechten Weg bringen und all das. Aber sie muss ihre Aufgabe erledigen, und als er ihr ganz nebenbei von diesem Auftrag erzählte, hat sie die Information an mich weitergeleitet.«
    Bond nickte. »Verbrechensspezialisten nehmen die Branchen anderer Leute nie ernst. Ich wette, er hätte mit ihr nicht über einen seiner Landhauseinbrüche geredet.«
    »Nie im Leben«, stimmte Vallance zu. »Sonst hätten wir ihn schon vor Jahren eingesackt. Jedenfalls scheint er vom Freund eines Freundes kontaktiert worden zu sein und erklärte sich bereit, für fünftausend Dollar einen Schmuggelauftrag nach Amerika zu erledigen. Bezahlt wird er bei Lieferung. Mein Mädchen fragte ihn, ob es mit Drogen zu tun habe. Er lachte und sagte: ‚Nein, viel besser – heißes Eis.‘ Habe er die Diamanten schon? Nein. Seine nächste Aufgabe bestehe darin, seine ‚Wächterin‘ zu kontaktieren. Morgen Abend im Trafalgar Palace. Um fünf Uhr in ihrem Zimmer. Ein Mädchen namens Case. Sie werde ihm mitteilen, was er tun müsse, und mit ihm nach Amerika reisen.« Vallance erhob sich und lief vor den gerahmten Falschgeldscheinen, die die Wand gegenüber den Fenstern säumten, auf und ab. »Diese Schmuggler reisen normalerweise zu zweit, wenn es um eine große Sache geht. Dem Kurier vertraut man nicht hundertprozentig, und die Männer am anderen Ende haben gerne einen Zeugen dabei, falls beim Zoll irgendwas schiefgeht. Auf diese Weise können die Drahtzieher nicht überrascht werden, falls der Kurier redet.«
    Eine große Sache. Kuriere. Zoll. Wächter. Bond drückte seine Zigarette im Aschenbecher auf Vallance‘ Schreibtisch aus. Wie oft war er während seiner frühen Tage bei seinem eigenen Geheimdienst schon Teil eben dieser Routine gewesen – über Straßburg nach Deutschland, über Niegoreloye nach Russland, über den Simplonpass, durch die Pyrenäen. Die Anspannung. Der trockene Mund. Die Fingernägel, die sich in die Handflächen bohrten. Und nun, nachdem er all das längst hinter sich gelassen hatte, musste er es noch mal durchmachen.
    »Ja, ich verstehe«, sagte Bond und verdrängte die Erinnerungen. »Aber wie sieht es im Großen und Ganzen aus? Irgendwelche Ideen? Auf was für eine Operation hat sich Franks eingelassen?«
    »Nun, die Diamanten kommen zweifellos aus Afrika.« Vallance‘ Blick war undurchsichtig. »Vermutlich nicht aus den Union-Minen. Wahrscheinlich eher aus dem großen Leck in Sierra Leone, nach dem unser Freund Sillitoe gesucht hat. Dann werden die Steine sicher über Liberia oder noch wahrscheinlicher über Französisch-Guinea herausgeschleust. Dann vielleicht nach Frankreich. Und da dieses Paket in London aufgetaucht ist, gehört wohl auch London mit zur Pipeline.«
    Vallance blieb stehen und starrte Bond an. »Und nun wissen wir, dass dieses Paket auf dem Weg nach Amerika ist. Was dort damit passiert, können wir nur raten. Die Verantwortlichen würden nicht versuchen, Geld beim Schleifen zu sparen – dabei geht die Hälfte des Preises eines Diamanten drauf –, also sieht es wohl so aus, dass die Steine irgendwie ins seriöse Diamantengeschäft eingeschleust und dann geschliffen und vermarktet werden wie alle anderen Edelsteine.« Vallance hielt inne. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich Ihnen einen kleinen Rat gebe?«
    »Seien Sie nicht albern.«
    »Nun«, sagte Vallance, »bei all diesen Geschäften ist die Bezahlung der Untergebenen normalerweise das schwächste Glied. Wie soll Peter Franks diese fünftausend Dollar erhalten? Von wem? Und wenn er den Auftrag erfolgreich erledigt, wird er dann erneut eingesetzt? An Ihrer Stelle würde ich auf diese Dinge achten. Konzentrieren Sie sich darauf, herauszufinden, wer die Bezahlung durchführt, und versuchen Sie, in der Pipeline weiter nach oben zu den Drahtziehern zu gelangen. Wenn Sie denen gefallen, dürfte das nicht allzu schwierig sein. Gute Kuriere sind nicht leicht zu bekommen, und selbst die obersten Hintermänner werden an dem neuen Rekruten interessiert

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