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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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auf den Koffer. Das Gleiche machte er mit der Reisetasche. Dann war der Golfsack dran. Er hielt mit dem Markenbuch in der Hand inne und sah zu Bond auf.
    »Was schießen Sie, Mr Bond?«
    Bond überkam ein kurzer Blackout.
    »Das sind Golfschläger.«
    »Klar«, sagte der Mann geduldig. »Aber was schießen Sie? Welche Punktzahl erreichen Sie?«
    Bond hätte sich dafür treten können, dass er diese spezielle Ausdrucksweise vergessen hatte. »Oh, irgendwas in den Achtzigern, schätze ich.«
    »Ich hab nie die Hundertermarke geknackt«, sagte der Zollbeamte. Endlich klebte er eine Marke auf die Seite der Tasche, nur ein paar Zentimeter neben der wertvollsten Ladung Schmuggelware, die je am Idlewild-Flughafen übersehen worden war.
    »Ich wünsche Ihnen einen schönen Urlaub, Mr Bond.«
    »Danke«, erwiderte Bond. Er winkte einen Gepäckträger herbei und folgte seinen Taschen zur letzten Hürde: dem Kontrolleur an der Tür. Es entstand keine Pause. Der Mann beugte sich vor, suchte nach den Zollmarken, klebte je eine weitere Marke darauf und winkte ihn durch.
    »Mr Bond?«
    Es war ein großer, düster wirkender Mann mit aschbraunem Haar und bösartigen Augen. Er trug eine dunkelbraune Hose und ein kaffeefarbenes Hemd.
    »Ich habe einen Wagen für Sie.« Als er sich umdrehte und vor ihm in die warme frühmorgendliche Sonne hinaustrat, bemerkte Bond eine eckige Ausbuchtung in seiner Hüfttasche. Sie hatte die Form einer kleinkalibrigen Automatikwaffe. Typisch, dachte Bond. Die Mike-Hammer-Routine. Diese amerikanischen Gangster waren zu offensichtlich. Sie hatten zu viele Kriminalcomics gelesen und zu viele Filme gesehen.
    Der Wagen war eine schwarze Oldsmobile-Limousine. Bond wartete nicht auf eine Aufforderung. Er stieg vorne ein und überließ das Verfrachten seines Gepäcks sowie das Trinkgeld für den Gepäckträger dem Mann in Braun. Als sie die trostlose Prärie rund um Idlewild hinter sich gelassen hatten und in den Strom des Pendlerverkehrs auf dem Van Wyck Parkway eingetaucht waren, hatte er das Gefühl, etwas sagen zu müssen.
    »Wie ist das Wetter hier drüben?«
    Der Fahrer nahm die Augen nicht von der Straße. »Um die achtunddreißig Grad.«
    »Das ist ziemlich heiß«, meinte Bond. »In London war es in letzter Zeit kaum über vierundzwanzig Grad warm.«
    »Ach ja?«
    »Wie sieht das Programm jetzt aus?«, fragte Bond nach einer Pause.
    Der Mann warf einen Blick in den Rückspiegel und wechselte auf die Mittelspur. Für die nächsten vierhundert Meter beschäftigte er sich damit, ein paar langsamere Autos auf der inneren Spur zu überholen. Dann folgte ein leerer Streckenabschnitt. Bond wiederholte seine Frage: »Ich sagte: Wie sieht das Programm aus?«
    Der Fahrer sah ihn kurz an. »Shady will Sie sprechen.«
    »Ist das so?«, erwiderte Bond. Diese Leute ließen ihn plötzlich ungeduldig werden. Er fragte sich, wie bald er in der Lage sein würde, etwas zu unternehmen. Die Aussichten waren nicht gut. Sein Auftrag bestand darin, in der Pipeline zu bleiben und ihr weiter zu folgen. Wenn er irgendwelche Anzeichen von Unabhängigkeit oder fehlender Kooperation zeigte, würde er entfernt werden. Er würde sich klein machen und so bleiben müssen. An diese Vorstellung musste er sich wohl einfach gewöhnen.
    Sie fuhren Richtung Uptown Manhattan und folgten dem Fluss bis zu den Vierzigerstraßen. Dann fuhren sie quer durch die Stadt und hielten in der Mitte der Sechsundvierzigsten Straße West an, dem Hatton Garden von New York. Der Fahrer parkte in zweiter Reihe vor einer unauffälligen Tür. Ihr Ziel lag zwischen einem heruntergekommen aussehenden Laden, der Modeschmuck verkaufte, und einem eleganten Schaufenster, das mit schwarzem Marmor eingefasst war. Die silberne Kursivschrift über dem Eingang aus schwarzem Marmor war so diskret, dass Bond den Namen von dort, wo er saß, nicht hätte entziffern können, wenn er ihn nicht im Hinterkopf gehabt hätte. Er lautete: THE HOUSE OF DIAMONDS, INC.
    Als das Auto hielt, trat ein Mann vom Bürgersteig und schlenderte um den Wagen herum. »Alles in Ordnung?«, fragte er den Fahrer.
    »Klar. Ist der Boss da?«
    »Ja. Soll ich die Karre parken?«
    »Würde mich freuen.« Der Fahrer drehte sich zu Bond um. »Wir sind da, Kumpel. Holen wir die Taschen raus.«
    Bond stieg aus und öffnete die hintere Tür. Er nahm seine kleine Reisetasche heraus und griff nach den Golfschlägern.
    »Die nehme ich«, sagte der Fahrer hinter ihm. Bond hievte folgsam den Koffer heraus. Der

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